Immofinanz will Tempo steigern
Das Konzernergebnis ist im Geschäftsjahr 2011/2012 um 13,4 Prozent auf 271,4 Millionen Euro gesunken. Im Vorjahr hatte man noch 313,5 Millionen Euro verdient. Zum zweiten Mal in Folge wird es heuer wieder eine Dividende geben.
Das Konzernergebnis der börsenotierten Immofinanz ist im Geschäftsjahr 2011/2012 um 13,4 Prozent auf 271,4 Millionen Euro (Vorjahr 313,5 Millionen) gesunken. Als Grund für den Rückgang werden unbare negative Effekte aus der Bewertung von Derivaten angegeben. Ansonsten bestätigt die Gruppe den positiven operativen Trend der Vorquartale: Die Mieterlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent von 578,9 Millionen Euro auf 585,7 Millionen Euro leicht angestiegen. Das operative Ergebnis kletterte um 4,3 Prozent auf 478,6 Millionen Euro (Vorjahr: 458,7 Millionen Euro). Das sonstige Bewertungsergebnis in Höhe von 212,4 Millionen Euro (inkl. Währungseffekte) führt zu einer Verbesserung des Ergebnisses aus der Geschäftstätigkeit um über 60 Prozent auf 691,0 Millionen Euro (Vorjahr: 424,1 Millionen Euro).
In den ATX Top5
"Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir wichtige strategische Weichen gestellt und gleichzeitig gute Ergebnisse erwirtschaftet. Insbesondere hervorzuheben ist, dass wir fast die doppelte Dividende verdient haben – und zwar aus dem gesteigerten operativen Ergebnis. Überhaupt war 2011/12 ein gutes Jahr: Wir sind als erste Immobiliengesellschaft in den ATX five eingezogen und kurz darauf in den internationalen Emerging Europe Index der EPRA aufgenommen worden", freut sich Eduard Zehetner, Vorstandsvorsitzender der Immofinanz Group.
Zum zweiten Mal in Folge wird es heuer wieder eine Dividende geben. Die Ausschüttung im Geschäftsjahr 2011/2012 beträgt 15 Cent pro Aktie. Nächstes Jahr sollen es 20 Cent sein.
Einer der Meilensteine des abgeschlossenen Geschäftsjahres war die vollständige Übernahme des Shopping Centers Golden Babylon Rostokino in Moskau. Mehr als zehn Prozent der "Kriegskasse" stecken in dem Projekt, deren Erträge erst in der kommenden Bilanz eingefahren werden können. Zehetner sichtet damit auch eine Chance zur langfristigen Guidance im Osten.
Ziel: Tempo steigern
Langfristig gesteckte Ziele bleiben außerdem weiterhin aktiv: Das momentane Ergebnis von rund 500 Millionen Euro soll in den nächsten Jahren auf eine Milliarde anwachsen. Zehetner: "Wir werden die bisherige Taktfrequenz erhöhen, mehr verkaufen, mehr entwickeln. Früher hat die Immofinanz eher Immobilien gesammelt, jetzt verdienen wir unser Geld, je rascher wir Immobilien drehen." Und das betrifft auch eine Buwog, so Zehetner: "Wir verkaufend laufend daraus. Für größere Teile gibt es Interessenten." Buwog, momentan im Wert von 2,6 Milliarden Euro - das ist nur eine Frage des Preises.
Lahme Justiz
Weiter unerledigt sind zahlreiche Zivilverfahren u.a. gegen das letzte Management. "Die Richter warten bequemerweise auf den Ausgang der Strafverfahren", rechnet Zehentner mit weiterem, langjährigen Warten. Offen sind auch Verfahren um die Immo-East mit einem Streitwert von insgesamt 300 Millionen Euro.