IWF-Kredit soll an wichtige ungarische Institute gehen
Zwar erklären sich Ungarns Banken für stabil, dennoch schlug der Leiter der Ungarischen Nationalbank vor, einen Teil des Kredits der IWF an Ungarn zur Stabilisierung des Bankensystems zu verwenden
Aus dem IWF-Kredit an Ungarn sollen 600 Milliarden Forint ( 1 =ca. 260 HUF) für ein Paket zur Unterstützung der ungarischen Banken verwendet werden. Laut Vorschlag werden nur die wichtigsten Banken des Landes Geld aus diesem Paket beanspruchen und müssten dafür einen Teil ihrer Aktien dem ungarischen Staat übergeben. Nach Mitteilung des ungarischen Bankenverbands sei ein solches Unterstützungspaket aber nicht nötig.
Auch laut Auskunft des Direktors der Nationalbank, András Simor, sei dieses Paket nur deshalb geschnürt worden, damit die einheimischen Banken keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber den ausländischen Banken erlitten, die schon ähnliche staatliche Unterstützungen erhalten haben. Es handle sich um eine reine Übergangsmaßnahme erklärte Simor.
Die Hälfte des Geldes diene zur Kapitalisierung: Nur Banken mit einem Eigenkapital von mehr als 200 Milliarden Forint, und denen im ungarischen Bankensystem eine Schlüsselrolle zufalle, werden Zugriff auf dieses Paket erhalten. Für die Kapitalspritze würde der Staat Aktien zum aktuellen Preis erhalten - über etwaige staatliche Kontrollrechte wollte sich der Leiter der Ungarischen Nationalbank vorerst nicht äußern. Die andere Hälfte wird einem Garantiefonds zugeführt.
Die Maßnahme dient auch zur Sicherung der Geldinstitute ungarischen Banken im Ausland - in erster Linie der Ukraine, Serbien und Rumänien. Im wesentlichen sind von diesem Paket die drei größten Geldinstitute des Landes betroffen: OTP, MKB und CIB Bank. Vorerst hat sich noch keine dieser drei Banken um Unterstützung angesucht.