Käufer kritischer, Preise stagnieren
Der Marktausblick für Wohnimmobilien zeigt stagnierende Preise. Die Krisenzeiten, in denen aus wirtschaftlicher Unsicherheit "Geld geparkt" wurde sind vorbei, Käufer betrachten das Angebot wieder kritischer.
Die Preise für Wohnimmobilien werden 2015 im Großen und Ganzen stagnieren, prognostiziert der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI). Vor allem im hochpreisigen Segment seien Rückgänge zu erwarten, im günstigeren Preissegment bleibt die Nachfrage groß, die Mieten werden hier moderat steigen, meinen die Immobilienexperten.
Hochphase ist vorbei
So ist ÖVI Maklersprecherin Sandra Bauernfeind überzeugt: "Die Hochphase ist vorbei. 2015 blicken wir zuversichtlich, aber einer deutlich gemäßigteren Entwicklung, entgegen." Vor allem im Eigentumsbereich werden die Objekte wieder kritischer unter die Lupe genommen. "Investoren wollen nicht mehr, so wie in den Krisenjahren ab 2008, vor allem ihr Geld parken. Ihnen geht es jetzt wieder um vernünftige Investitionen", sagt Bauernfeind. Dabei seien Eigentumswohnungen für den Eigenbedarf bis 300.000 Euro Kaufpreis besonders begehrt. Andreas Wollein, ÖVI Vorstand: "Ab 350.000 Euro wird es zunehmend schwerer, Käufer zu finden." Ein Grund dafür seien nicht zuletzt die Durchschnittsgehälter der Österreicherinnen und Österreicher, die eine höhere Kaufsumme kaum zulassen.
Kaum Bewegung bei Mietpreisen
Die Mietmärkte werden sich kaum bewegen, ist Bauernfeind überzeugt: "Der Wohnungsmarkt für Mietwohnungen zeigt kaum Veränderungen. Eine Preissteigerung der Nettomieten ist, anders als oft behauptet wird, nicht generell zu erkennen." Ein entscheidender Faktor sei vor allem die Lage, wie auch die Experten von RE/MAX kürzlich in ihren Prognosen meinten. Die Ballungsräume bleiben heiß begehrt, die Mieten werden sich hier - auf moderatem Niveau - weiter nach oben entwickeln.
Alternative Einfamilienhaus
Einfamilienhäuser in Stadtnähe werden hingegen einen Preisschub erfahren, denn die Nachfrage sei auf Grund der steigenden Wohnungspreise gestiegen, sagt Wollein. "Das Einfamilienhaus am Rande von Ballungszentren stellt für Käufer vermehrt eine Alternative zur teuren Stadtwohnung dar. In urbanen Räumen erwarten wir ganz allgemein keine sinkenden Preise."