Mieterstudie: Gutes Zeugnis fürs Sonnwendviertel
Wien wächst: Nicht nur an den Stadträndern, auch dicht am Zentrum entsteht neuer Wohnraum. Seit 2013 kehrt auch im citynahen Sonnwendviertel peu à peu junges Leben ein. Wie die Neobewohner hinter dem neuen Wiener Hauptbahnhof ihre Wohnsituation nach einer ersten Eingewöhnungsphase bewerten, wollte jetzt die Wohnbauforschung der MA 50 wissen: Abgefragt wurden Daten zur Wohnzufriedenheit, zur lieben Nachbarschaft sowie zum weiteren Grätzelumfeld. Fazit der Studienautoren: Das Gros der Befragten fühlt sich wohl, partizipiert und hat auch schon Anschluss gefunden.
Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung: 88 Prozent der Befragten sind mit ihrem Heim sehr oder eher zufrieden zu sein. Knapp 80 Prozent geben der Wohnhausanlage gute Noten, rund Dreiviertel auch dem neuen Grätzel. Über die Wohnkosten wird wenig gejammert: 77,5 Prozent der Befragten meinten, dass dort die eigenen vier Wände leistbar wären.
Durchs Reden kommen d´Leut zam
Die junge Bevölkerung – nur 15 Prozent der Sonnwendviertler sind aktuell über 45 Jahre alt – zeigt sich den Studienautoren zufolge besonders kommunikationsfreudig: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten hat mit zwei bis vier benachbarten Haushalten Kontakt, 38 Prozent mit mehr als fünf Haushalten und nur neun Prozent mit nur einem Haushalt. 42 Prozent der Befragten zeigen sich mit der derzeitigen Intensität der Nachbarschaft zufrieden, 58 Prozent wünschen sich noch intensiveren Kontakt. 19 Prozent gaben an, nur wenig oder gar keinen Kontakt zu andern zu pflegen.
Mit der Qualität der Kommunikation im Sonnwendviertel sind 68 Prozent der Befragten zufrieden. Um mit der Nachbarschaft selbst in Kontakt zu treten, nutzen ebenfalls 68 Prozent die direkte Ansprache, gefolgt von Facebook-Gruppen (40 Prozent).
Gute Noten für Partizipation und Grätzelinfrastruktur
Die Möglichkeit zur Mitgestaltung bei Grünflächen und Gemeinschaftsräumen wird wohlwollend registriert – und angenommen. Konkret haben sich 43 Prozent der Befragten an der Gestaltung des Wohnumfelds beteiligt. Mehr als 85 Prozent der Befragten finden mit dem Angebot an Schulen und Kindergärten das Auslangen. Auch für Fahrradinfrastruktur, Fitnessmöglichkeiten und die Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel gibt es von den Einwohnern laut Studienautoren ein „ausreichend“.
Die Studie wurde vom Österreichischen Institut für Nachhaltige Entwicklung durchgeführt. An der Online-Befragung nahmen 379 MieterInnen von August bis Dezember 2015 teil.