ORCO Budapest beantragt Konkursschutzmaßnahmen
Die mit mehreren Großprojekten auch in Budapest tätige Immobilieninvestorgruppe ORCO hat am 25. März angekündigt, die in Ungarn gesetzlich vorgesehenen Konkursschutzmaßnahmen in Anspruch nehmen zu wollen
Die mit mehreren Großprojekten auch in Budapest tätige Immobilieninvestorgruppe ORCO hat am 25. März angekündigt, die in Ungarn gesetzlich vorgesehenen Konkursschutzmaßnahmen in Anspruch nehmen zu wollen. Die auch in der Budapester Börse notierte Firma hat damit die Möglichkeit innerhalb von sechs Monaten, ihre Bilanzen zu verbessern und strategische und operative Umstrukturierungen in die Wege zu leiten. Diesem Schutz zufolge kann ORCO seine Tätigkeit fortsetzen und ist für einen limitierten Zeitraum vor etwaigen Finanzforderungen geschützt: Maßnahmen dieser Art können Firmen in Anspruch nehmen, die noch zahlungsfähig sind, aber die weitere Verpflichtungen bereits in arge Schwierigkeiten bringen könnten.
Die ORCO-Gruppe, die ursprünglich geplant hatte, ein Projekt von Zaha Hadid in der Budapester City zu realisieren und den großzügigen Umbau eines alten Budapester Kaufhauses an der Andrássy út finanziert, müsste 2009 eine große Menge an finanziellen Verpflichtungen begleichen: In den letzten Wochen ist es der Gruppe gelungen mit zahlreichen Gläubigern Übereinkommen über eine Verschiebung fälliger Rückzahlungen zu treffen – aber beileibe nicht mit allen. Der Investor beabsichtigt 2009 und 2010 sich auf jene Projekte zu konzentrieren, die sehr rasch erfolgreich sein könnten, neue Projekte werden nicht mehr in Angriff genommen. In der Zwischenzeit wird über eine Umschuldung bzw. Umstrukturierung der Kredite weiter verhandelt bzw. versucht, weitere Geldgeber zu finden.
ORCO, mit Firmensitz in Luxemburg ist seit 1991 im CEE-Raum aktiv. Auf der Budapester Börse wurde ORCO mit 10,9 Millionen Aktien eingeführt, nach den jüngsten Angaben beträgt deren Wert zur Zeit 18,2 Milliarden Forint, ca. 60,5 Millionen Euro.
Quelle: Népszabadság