OVI-Kritik an WIFO-Studie: Vermieten muss leistbar bleiben
Zusammenhänge würden negiert werden, meint OVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel zu einer aktuellen WIFO-Studie über angestiegene Mietpreise: Steuer, Sanierung und andere Faktoren bleiben unberücksichtigt.
Aus der aktuellen WIFO- Studie geht eindeutig hervor, dass Richtwertmieten im Gegensatz zu angemessenen und freien Mieten deutlich weniger gestiegen sind, wie das WIFO explizit feststellt. Solche Wahrheiten werden gerne versteckt. Vielmehr werden Gemeinplätze strapaziert, die einem mündigen Bürger das Denken bei dieser Sommerhitze abnehmen soll.
Ganz böse, diese privaten Vermieter, sind doch die Mieten bei ihnen höher als im Gemeindebau oder in der Genossenschaftswohnung, so die naheliegende Schlussfolgerung . Völlig negiert wird in diesem Zusammenhang, dass weder Gemeinnützige noch Kommunale Wohnungsunternehmen einer Einkommensteuer bzw. Körperschaftssteuerbelastung unterliegen. Wenn die Preise gleich wären, die Gemeinnützigen aber nur kostendeckend arbeiten dürfen, wo liegt die Differenz?
Noch eines zur Statistik: Bei den Wohnkostenvergleichen mit gemeinnützigen Bauträgern wird überdies die zu leistende Einmalzahlung des Nutzers, der Baukostenzuschuss, nicht berücksichtigt. Wenn man diesen Betrag auf die monatliche Wohnbeitragszahlung umlegt, erhöht das die nur scheinbar günstigen Genossenschaftsmieten deutlich.
Dass bei der Neuvermietung mit höheren Preisen zu rechnen ist hat auch noch andere Gründe. Die rapid gestiegenen Erwartungshaltungen der Kunden spiegeln sich hier wider. Ein neu vermietetes Objekt muss heute viel aufwändiger saniert werden als noch vor 10 Jahren, das schlägt sich natürlich auf die Kosten. Auch Vermieten muss leistbar bleiben – ansonsten droht die Finanz dem privaten Vermieter mit Liebhaberei.