Polen Marktvorschau
Wie stark wurde Polen von der Krise betroffen? Welche Branchen leiden stärker? Entwicklungen, Trends und Prognosen für den Markt Polen.
Mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 0,1 % 2009 bzw. 1,7% im Jahr 2010 steht Polen weitaus besser da, alsder Großteil seiner Nachbarländer in der CEE-Region, und kann auch in Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise als durchaus stabil betrachtet werden.
Exporte gehen langsamer zurück als Importe
Eine deutliche Abwertung der Landeswährung Zloty seit dem Ende des letzten Jahres hat zu einem steigenden Exportvolumen in einigen preissensiblen Segmenten und Märkten geführt. Dennoch hat die Abwertung auch negative Folgen nach sich gezogen: Die Last vieler Unternehmen bezüglich spekulativer Hedging-Geschäfte und Fremdwährungskredite ist größer geworden.
Unternehmen mit hoher Kreditlast werden da, wenn es um eine Kreditverlängerung oder um die Änderung von Zahlungsmodalitäten geht, von den Banken schon einmal „härter angefaßt.“
Andererseits ist die Verschuldung sowohl der Unternehmen als auch der Privathaushalte im Vergleich zu anderen CEE-Ländern geringer, die Arbeitslosigkeit war mehrere Jahre rückläufig, der Inlandsverbrauch stabil. Allerdings ist diese wieder im Steigen, und lag Ende Juni bei 8,2%.
2009 mehr Insolvenzen
Im Vergleich zum Vorjahr steig die Zahl der Insolvenzen um beinahe 50%, der negative Trend aus dem zweiten Quartal dürfte sich wohl für den Rest des Jahres fortsetzen.
Ein weiteres Problem stellt die sich zunehmend verschlechternde Zahlungsmoral dar, Banken ebensowie Kreditversicherungsunternehmen registrieren überdurchschnittliche Rückstände bei Zahlungen in der Stahl- und Metallindustrie, in der Textil- und Papierindustrie sowie auchin Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie, und auch in stabilen Branchen wie der Lebensmittelindustrie oder dem Großhandel klagen einzelne Unternehmen über Liquiditätsprobleme.
Große Hoffnungen den polnischen Markt betreffend ruhen aber nun vor allem auf der Fussball – EURO 2012 die in Polen und der Ukraine (voraussichtlich) stattfinden soll. Beim Stadionbau logischerweise, aber auch punkto Infrastruktur sollen noch ca. 2 Milliarden Euro investiert werden.
Genaue Prüfung wichtig
Für Unternehmen, die in Polen Geschäfte machen wollen gilt es, eine genaue und individuelle Risikoprüfung durchzuführen, zu achten ist dabei vor allem auf den Verschuldungsgrad, potentielle Fremdwährungsrisiken und auf kürzlich erfolgte Investitionen in Sachanlagen.
(Quelle: Atradius)