Power Tower für Linz
Mit vier Wolkenkratzern erhält Linz zeitgerecht im Jahr, in dem es Europäische Kulturhauptstadt ist, eine kleine Skyline. Mit den großen Kulturzentren und Museen setzt Oberösterreichs Hauptstadt neue Architektur- und Entwicklungsakzente abseits von Wien.
Linz erhielt rund um die Vorbereitungen für die Europäische Kulturhauptstadt 2009 ein neues Gesicht verpasst: neben dem neugestalteten Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof erhielt die oberösterreichische Landeshauptstadt eine kleine, aber feine Skyline. Inzwischen schießen schon vier neue Wolkenkratzer aus dem Boden der Stahlstadt. Den historischen Dom mit seinen 135 Metern überragt aber noch immer keiner.
City Tower 1 war 2004 – nach dem 1977 errichteten Lentia-2000 Wohnhochhaus – das erste Bürohochhaus der Stadt, dem kurz darauf der Wissensturm und das vom Büro Holzbauer geplante Terminal Tower am Hauptbahnhof des Raiffeisen-Konsortiums mit seinen stattlichen 99 Metern folgte.
Ein Power Tower für Linz
Vor kurzem erfolgte die Eröffnung des Power Towers, dem neuen Hauptquartier der Energie Oberösterreich AG. Die neue Konzernzentrale bezog Ende 2008 einen 73 Meter hohen, 19geschoßigen Büroturm mit 3.000 Quadratmeter Büronutzfläche des Zürcher Architektenbüros Weber und Hofer. Die Baukosten betrugen rund 40 Millionen Euro.
Der Bau setzt vor allem im Bereich der Energieeffizienz neue Maßstäbe.
Der Büroturm ist weltweit das erste Bürohochhaus mit Passivhauscharakter: Mit 637 Quadratmetern ist die Fassade das größte Solarkraftwerk Österreichs. Um die neue Energie AG Zentrale mit Strom zu versorgen, reicht die Solarfassade aber bei weitem nicht. Obwohl sie 42.000 Kilowatt Strom liefert, reicht die Stromproduktion der Fassade gerade einmal für den Betrieb der Wärme und Brunnenpumpe, mit denen der neue Konzernsitz geheizt und gekühlt wird.
Beeindruckend ist nicht nur die Leistung des Gebäudes, sondern auch die Optik – 700 Leuchtelemente rücken die Fassade künstlerisch ins rechte Licht. Verwendet wurden dazu energiesparende Beleuchtungselemente, die mit 1,4 kWh weniger Strom verbrauchen als ein herkömmlicher Staubsauger.