Immoverkäufe: Plus 2,4 Prozent
Rund 93.000 Immobilien wechselten vergangenes Jahr den Besitzer. Grundstücke waren besonders beliebt. Die Verkäufe von Eigentumswohnungen gingen mangels Angeboten zahlenmäßig zurück. Bei den Kaufpreisen überholt Innsbruck erstmals den Bezirk Kitzbühel.
Österreichweit wurden 2012 insgesamt 93.038 Immobilienverkäufe getätigt. Das ist im Vergleich zum Vorjahresergebnis ein Plus von 2,4 Prozent. Auch wertmäßig liegt das Ergebnis mit 17,477 Milliarden Euro über jenem aus 2011 (+6,4 Prozent), wie aus dem RE/MAX-ImmoSpiegel hervor geht.
RE/MAX Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer erläutert die Ergebnisse der Erhebung: „Nach dem enormen Aufschwung von 2010 war es nur natürlich, dass 2011 ein Konsolidierungsjahr und erst 2012 wieder ein Aufschwung folgte. Dieser kam im Wesentlichen sehr spät, nämlich erst im vierten Quartal."
Grundstücke überholen Gebäude
Eigentumswohnungen sind der am häufigsten gehandelte Immobilientyp, verzeichnen jedoch ein leichtes Minus im Vergleich zu 2011. Danach folgen erstmalig nicht Gebäude, sondern Grundstücke, deren Verkäufe um 15,8 Prozent gestiegen sind. Einfamilienhäuser liegen nach den Gebäuden an vierter Stelle, zeigen aber einen deutlichen Aufwärtstrend mit Plus 8,2 Prozent.
Fast ein Drittel der Verkäufe in Wien
Wertmäßig ist Wien am Immobilienmarkt mit 5,13 Milliarden Euro oder 29,4 Prozent der österreichischen Gesamt-Immobilien-Kaufsumme allen anderen Bundesländern weit voran. Die Steigerung gegenüber dem Jahr 2011 beträgt beinahe eine halbe Milliarde Euro, gegenüber dem absoluten Boomjahr 2010 immer noch 200 Millionen.
Auf Rang 2 folgte im Jahr 2012 Niederösterreich mit 2,64 Milliarden Euro oder 15,1 Prozent des nationalen Immo-Kuchens, Oberösterreich kehrte mit 2,15 Milliarden Euro (12,3 Prozent) wieder auf Rang 3 zurück. Auf Platz 4 liegt die Steiermark, mit 1,90 Milliarden Euro (10,9 Prozent) gefolgt von Tirol mit 1,82 Milliarde (10,4 Prozent) und Salzburg mit 1,41 Milliarden Euro (8,0 Prozent) des gehandelten Immobilien-Wertes.
Das Schluss-Trio bildeten, wie schon in den Jahren zuvor, Kärnten, Vorarlberg und Burgenland: Kärnten machte mit 1,10 Milliarden Euro einen Riesensprung vorwärts und überholte Vorarlberg (1,00 Milliarden). Burgenland blieb mit 326 Millionen oder 1,9 Prozent auf dem letzten Platz, konnte seinen nationalen Anteil jedoch wieder minimal (+0,1 Prozent) erhöhen.
Stadt Innsbruck erstmals vor "Kitz"
Auf Bezirksebene außerhalb von Wien-Innere Stadt zeigt sich bei den Quadratmeterpreisen eine "kleine Sensation", wie der Immo-Spiegel zeigt: Der Bezirk Kitzbühel musste seine Führung des Bezirks-Rankings an die Stadt Innsbruck abgeben. Mit einem typischen Quadtratmeterpreis von 3.112 Euro, lag die Tiroler Landeshauptstadt vor dem Immobilien-Hot-Spot Kitzbühel, wo man aber auch noch mit mehr als 3.000 Euro für den Quadratmeter rechnen muss.
Wohnungen: Rückgang wegen Knappheit
31.415 Wohnungen wechselten im Erhebungszeitraum den Besitzer, was ein Minus von 3,6 Prozent bedeutet. Im Vergleich zu 2010 sogar ein Minus von 10 Prozent. Reikersdorfer: „Der Rückgang bei den Eigentumswohnungen ist nicht auf eine geringere Nachfrage in diesem Segment, sondern auf das knappe Angebot zurückzuführen. Wir könnten wesentlich mehr Wohnungen verkaufen."
Der Gesamtwert der im Jahr 2012 in Österreich verkauften und im Grundbuch eingetragenen Preise für Eigentumswohnungen lag mit 5,34 Milliarden Euro um 3,2 Prozent über dem Vorjahr. Der typische Preis pro Eigentumswohnung lag 2012 im Bundesschnitt bei 146.903 Euro und ist damit um 5,9 Prozent höher als 2011.
Niederösterreich: Freude für Sparefrohs
Die teuersten Eigentumswohnungen wechselten, wie schon im Vorjahr, in Vorarlberg die Besitzer. Obwohl die Wohnungspreise im Burgenland um 4,4 Prozent stiegen, ist es vergleichsweise ein billiges Pflaster: Drei Wohnungen im Burgenland kosteten im Schnitt nicht viel mehr als eine Wohnung gleicher Größe in Vorarlberg. Nach Tirol an zweiter Stelle und Salzburg an dritter, folgt Wien mit den teuersten Wohnungen.
Kärnten verzeichnete hohe Preissteigerungen von knapp zwanzig Prozent. In Oberösterreich kaufte man Eigentumswohnungen im Schnitt um 130.857 Euro und liegt damit vor Niederösterreich, wo der Durchschnittspreis um 0,3 Prozent gesunken ist. Nach einem Preisanstieg von 6,6 Prozent in 2011 liegen die Kosten in dem Bundesland im Schnitt bei rund 110.500 Euro.
Noch günstiger als in Niederösterreich gingen Eigentumswohnungen in der Steiermark über den "Ladentisch", wo der Preis bei 107.264 Euro pro Wohnung lag. Schlusslicht bildet das Burgenland.
Große Nachfrage in Wien
Mengenmäßig wurden in Wien die meisten Wohnungen verkauft (9.330 Stück), gefolgt von Niederösterreich (4.045) und der Steiermark (4.041). Dahinter liegen Tirol (3.459), Oberösterreich (3.250) und Land Salzburg mit 2.760 verkauften Wohnungen. Nur Vorarlberg (2.258) und Kärnten (2.024) verzeichneten ein Plus. An letzter Stelle rangiert auch hier das Burgenland mit 248 veräußerten Eigentumswohnungen.