Peter Karl (li.) und Franz Gschiegl (re.), Geschäftsführer der Erste Immobilien Kapitalanlagegesellschaft © Erste Immo KAG

Erste Responsible Immobilienfonds geht an den Start

Die Erste Immobilien KAG hat den ersten nachhaltigen Immofonds aufgelegt, den „Erste Responsible Immobilienfonds“. In der Kapitalsammelphase bis 30.9.2016 werden 100 Mio. Euro eingesammelt. Angelegt wird nach nachhaltigen Aspekten, wie Umweltverträglichkeit, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit – frei nach dem Motto: „Planet, People & Profit“.

Laut Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) erreichte in Österreich 2015 das Volumen der nach ökologischen und sozialen Aspekten veranlagten Gelder mit rund 10 Milliarden Euro erstmals einen zweistelligen Milliardenbetrag. „Auch in der Immobilienwirtschaft werden die Aspekte der Umweltverträglichkeit, der sozialen und der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit immer wichtiger“, sagt Franz Gschiegl, Geschäftsführer der Erste Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. Fragen wie „Ist das Gebäude langfristig nutzbar?“, „Welche Baumaterialien werden eingesetzt?“ oder „Wie wird die vorhandene Fläche genutzt?“, beschäftigten zunehmend die Immobilien-Investoren.

Mündelsicherheit

Die Erste Immobilien KAG legt nun daher den ersten nachhaltigen Immobilienfonds in Österreich zur Zeichnung auf, den „Erste Responsible Immobilienfonds” (ISIN: AT0000A1LNT8 Ausschütter; ISIN: AT0000A1LNU6 Thesaurierer). Investiert wird – mündelsicher – in Objekte vorwiegend aus dem Wohn-Sektor ausschließlich in Österreich; und das nicht nur nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit sondern auch nach sozialen Komponenten und Umweltkriterien. Diese werden im Zuge eines detaillierten Prüfungsprozesses nach einem eigenen Scoring-Modell bewertet, wie es heißt – die Mündelsicherheit sei aber nicht gleichzusetzen mit einer Kapitalgarantie, wird betont.

Bis zum 30.9.2016 wird nun Geld eingesammelt, mit Zielvolumen 100 Millionen Euro, so Ko-Geschäftsführer Peter Karl. Man sei zuversichtlich, dass das Volumen rasch zustande komme, auch das Interesse seitens institutioneller Anleger sei groß. Das Angebot richtet sich gleichwohl an Privatanleger, eine Zeichnung ist schon mit kleinen Beträgen möglich: Die Fondsanteile werden in einer Stückelung zu 100 Euro ausgegeben. Weitere Kapitalsammeltranchen sollen folgen.

Sonderwohnformen und Infrastruktur im Visier

Im Wohnbau werden gezielt Sonderwohnformen wie z.B. Studentenheime, Seniorenresidenzen und betreutes Wohnen ausgewählt. „Wir sehen hier ein sinnvolles Investitionspotenzial, schon allein aufgrund der vorgezeichneten demografischen Entwicklung“, erklärt Karl.

Ein weiterer Schwerpunkt bezieht sich auf Infrastruktur-Einrichtungen im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie Bildungseinrichtungen. Zu nennen seien ebenso soziale Einrichtungen wie Ärzte- und Therapiezentren und Amts- und Bürogebäude der öffentlichen Hand, die mit Hilfe von Anlage-Geldern aus dem Fonds realisiert werden sollen. Nicht nur die Nutzungsart, auch der nachhaltige Bedarf oder die Auslastung werden berücksichtigt.

„Buy and Hold”-Strategie

„Wir verfolgen eine Buy and Hold-Strategie“, erklärt Karl. Die Nachhaltigkeitskriterien könnten am besten mit neuen Projekten erfüllt werden, bei Bestandsobjekten können gleichwohl Effizienzen gesteigert werden. Die Anfangsperformance beziffert Karl daher konservativ bei rund einem Prozent, mit Steigerungspotenzial, wenn das Immobilien-Portfolio sich schrittweise erweitert und die eine höhere Investitionsquote und größere Verwertung der Immobilien dann gegeben sind.

Fondsstart ist am 3.10.2016, Ausschüttungen sind jeweils am 15.12. geplant, erstmals am 15.12.2017. An Verwaltungsgebühr fallen bis zu 0,75 Prozent jährlich an, der Ausgabeaufschlag beträgt 2 Prozent.

Immo-Investments weiter im Aufwind

In der Erste Bank- und Sparkassengruppe hätten nachhaltige Investments Tradition, betont Gschiegl: „Mittlerweile hat die Erste-Sparinvest mit dem neuen Fonds eine Palette von 29 Publikums- und Großanlegerfonds im Nachhaltigkeitsbereich, die alle wesentlichen Anlageklassen abdeckt und ein Fondsvolumen von 4,4 Milliarden Euro umfasst”.

Gschiegl sieht Immobilieninvestitionen durch mehrere Faktoren (weiterhin) begünstigt: „Das Zinsumfeld ist auf niedrigem Niveau. Die Investoren sind auf der Suche nach stabilen Anlageformen, offene Immobilienfonds haben sich in den letzten Jahren bewährt”. Die demografische Entwicklung spiele dem Wohnsektor zudem in die Hände, davon würden auch Objekte im Infrastruktur-Sektor profitieren.

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Datum: 12.09.2016

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