Porr-Chef wird größter Aktionär von Porr
Karl-Heinz Strauss hat der UniCredit alle Anteile abgekauft und ist mit 43 Prozent größter Aktionär. In Stuttgart hat das Bauunternehmen einen 100-Millionen-Auftrag an Land gezogen, in Katar winkt eine U-Bahn.
Die Beteiligungsgesellschaft von Porr-Chef Karl-Heinz Strauss, die Strauss und Partner (SuP) hat alle Stamm-, Vorzugsaktien und Kapitalanteilsscheine der Porr, die von der B & C Industriestiftung der UniCredit gehalten wurden, aufgekauft. Strauss, der bis dato mit 6,01 Prozent am Bauunternehmen beteiligt war, hält nun 43 Prozent der Porr-Stimmrechte und ist größter Aktionär. Das von der SuP übernommene Aktienpaket entspricht einem Anteil von 37,93 Prozent an den Stimmrechten und von 47,89 Prozent am Grundkapital. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Laut Börsenkurs ist das Aktienpaket rund 80 Millionen Euro wert.
28,52 Prozent der Stammaktien hält der Tiroler Gebäudetechnikunternehmer Klaus Ortner. SuP soll in das Syndikat mit Ortner eintreten. Dieses Syndikat wird dann über 72,46 Prozent der Stimmrechte an der Porr sowie über einen Anteil am Grundkapital von 74,17 Prozent verfügen.
"Mit dieser Transaktion ist es gelungen, die Eigentumsverhältnisse an der Porr neu zu ordnen und dem Konzern mit Stabilität und Kompetenz im Aktionariat die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung zu geben. Persönlich bin ich sehr froh, dass ich dieses Aktienpaket übernehmen und damit meinen Einsatz für die Porr weiter steigern kann", so Strauss.
Porr mischt erneut in Stuttgart mit
Die Porr Deutschland hat von der Deutschen Bahn AG einen weiteren Großauftrag für das in der Bevölkerung umstrittene Projekt S21 in Stuttgart erhalten. Bei dem Auftrag mit einem Volumen von über 100 Millionen Euro handelt es sich um zwei Bauabschnitte in Untertürkheim bzw. Obertürkheim.
Die beiden neuen Baulose grenzen direkt an den bereits vor einem Jahr von der Deutschen Bahn erteilten Tunnelgroßauftrag der Atcost 21, die unter der technischen Federführung der Porr steht.
Update 11. Oktober 2012: Karl-Heinz Strauss hat ein Pflichtangebot an die Streubesitzaktionäre gelegt. Die SuP beabsichtigt, ein öffentliches Übernahmeangebot für sämtliche Beteiligungspapiere (das sind Stammaktien, Vorzugsaktien und Kapitalanteilscheine) der Porr zu stellen, für die keine wirksamen Einlieferungsverzichte vorliegen, heißt es in einer kurzen Meldung des Unternehmens. Wie viel beim Pflichtangebot zu bezahlen ist, wird die Übernahmekommission ermitteln, die auf dem Angebot bestanden hatte.