Toter Wohnungsmarkt
Der Budapester Wohnungsmarkt erlebt eine totale Flaute, nur die klassischen und immer schon beliebten Bezirke gehen noch irgendwie, aber auch sie müssen einen radikalen Rückgang bei den Verkäufen bei Neubauten verzeichnen.
Wie ECORYS Ungarn meldet erlebt der Budapester Wohnungsmarkt zur Zeit einen de facto-Stillstand: Die bedeutenderen Developer verkaufen zur Zeit nur etwa halb so viele Wohnungen wie vor einem Jahr. 2008 gab es nur mehr fünfzehn Firmen, die mehr als hundert Wohnungen verkaufen konnten, 2007 waren es noch 27. Die größten Einbußen musste der 11. Bezirk im Süden Budas, eigentlich Ort einiger ehrgeiziger Großprojekte, hinnehmen, während der oft schon abgeschriebene 13. Bezirk in Nordpest – wohl wegen seiner ausgezeichneten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, der Nähe der bedeutendsten Büromagistrale der ungarischen Hauptstadt und seiner jüngsten Entwicklung noch am besten abschneiden konnte.
Rückgang um mehr als 50 Prozent
Die im Bericht aufscheinenden Firmen konnten 2008 insgesamt etwas mehr als 2.500 neue Wohneinheiten verkaufen, 2007 betrug diese Zahl noch mehr als das Doppelte: 5.300. Wie auch in den vorhergehenden Jahren befinden sich in erster Linie ungarische und israelische Developer auf dieser Topliste, die es in erster Linie neueren Bauabschnitten bereits begonnener und nun fortgesetzter Projekte verdanken können, dass sie auf einem immer enger werdenden Markt weiterhin reüssieren können. Die meisten Wohnungen konnten die Gruppen Cordia, Olimpia und GB Europa verkaufen.
Auch in der räumlichen Verteilung ist im wesentlichen alles beim Alten geblieben: der 13. Bezirk Angyalföld ist noch immer im besten Begriff sein altes Antlitz einer Arbeitervorstadt vollkommen umzugestalten und ist der Toprenner am Budapester Wohnungsmarkt, wobei aber der 14. und der achte – wo gerade ein umfangreiches Rehabilitierungsprogramm rum um die Corvin-Promenade im Laufen ist – bereits dicht aufschließen konnten. Der große Verlierer ist der elfte Bezirk, wo die Zahl der verkauften Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist. Absolute Schlusslichter sind der neunte Bezirk, ein im wesentlichen bereits rehabilitierter Budapester Innenbezirk sowie die Randbezirke 16 und 22, wo man de facto keine Verkäufe bei Neubauten registrieren konnte.
Quelle: Népszabadság