TV verlässt Börse
Das ungarische Fernsehen erhält ein neues Zentralstudio und gibt seine Räumlichkeiten in der alten Budapester Prachtbörse auf. Zeit um über eine neue Nutzung nachzudenken. Doch vorerst wird ein New Yorker Architekturbüro das Kleinod restaurieren müssen.
Tippen Corporation, eine Immobilienagentur mit Niederlassung in Budapest, hat den New Yorker Architekten Beyer & Blinder & Belle Architects and Planners auserkoren, die alte Börse Budapests, die seit 1957 die Zentrale des ungarischen Staatsfernsehens war, einen Adaptions- und Restaurierungsplan für das monumentale Gebäude im Herzen der ungarischen Hauptstadt auszuarbeiten. Das 500.000 Quadratmeter große, 1905 errichtete Gebäude ist denkmalgeschützt und ein Kleinod des ungarischen frühen Jugendstils.
Zur Zeit wird noch über eine zukünftige Nutzung des vom ungarischen Fernsehen aus Kostengründen verkauften Zentralgebäudes nachgedacht – geeignet wäre es für eine kommerzielle oder gewerbliche Nutzung als Luxushotel oder als mondänes City-Einkaufszentrum ebenso wie für kulturelle Programme. Vorerst müssen aber die – von den Studioumbauten arg betroffenen – Innenräume des alten Börsenpalastes mit ihren Ornamentfassaden und -auskleidungen restauriert werden, ebenso wie die zentrale Stiegenhalle, die Rotunda und alle gebäudeinternen Personenlifte und Materialaufzüge, die gesamte technische Infrastruktur.
Sicher ist, dass das Erdgeschoß für Gastronomiezwecke genutzt werden wird, was dem aufstrebenden Stadtviertel in der Nähe der Central European University, zwischen Banken- und Regierungsviertel neue Impulse verleihen wird.
Der Restaurierungsplan wird dem ungarischen Denkmalamt bereits Mitte 2009 vorliegen.