© Franz Ertl/Vasko+Partner

Start zu neuem Unizentrum Rossau

Mitten in der Innenstadt entsteht zurzeit das neue Universitätszentrum Uni Wien Rossau. Die Bautätigkeiten
laufen auf Hochtouren – mit dem Studienjahr 2013/2014 sollen 2.500 Studenten der Wirtschaftswissenschaften und Mathematikwissenschaften Platz finden.

Das Gebäude auf der Rossauerlände wurde zuletzt von
der Pensionsversicherungsanstalt genutzt. In Zusammenarbeit mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien wurdeeine spezifische Umnutzung des bestehenden Projekts beschlossen: Weg von einem Bürogebäude und hin zu einemneuen Standort für Forschung und Lehre, der Uni Wien Rossau.Platz finden werden die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften und Mathematik. „Ein Markenzeichen der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien ist ihre quantitativeAusrichtung, die von der Nähe zur Mathematik starke Impulsebekommen wird. So soll auch ein gemeinsames Zentrum fürFinanzmathematik entstehen. Die mathematische Spieltheorie,die in Wien durch Oskar Morgenstern begründet wurde, ist für die Wirtschaftswissenschaften von großer Bedeutung“, beschreibt Rektor Heinz W. Engl den fachlichen Hintergrund.

Der Gebäudekomplex besteht im Wesentlichen aus dem BauteilA mit dem Hochhaus mit zwölf Obergeschoßen und demSockelbau in der Türkenstraße 3, Berggasse 34 und Hahngassemit sechs Obergeschoßen. Das bestehende Gebäude wird komplettgeneralsaniert, Unterrichtsräume, Hörsäle und Labors für ca. 2.500 Studierende, Arbeitsplätze für ca. 650 Fakultätsangehörige wie auch eine Bibliothek und Mensa werden errichtet.Bestehende Bauteile im Hof wurden abgerissen und durchNeubauteile bis ins dritte Obergeschoß bebaut. Die Haustechnikzentrale
oberhalb der Hörsäle reicht bis ins sechste Obergeschoß. An der Hochhausfront zur Rossauer Lände werden einaußen liegendes Sicherheitstreppenhaus wie auch zusätzliche
Büroräume errichtet. An der Hahngasse – dem Bauteil D – werdenzwei neue, notwendige Fluchttreppenhäuser mit jeweils verschränkten Läufen angebaut.


Städtebaulich dominant
Das Bürogebäude mit dem Y-förmigen Gesamtgrundriss wurde1955 von Architekt Franz Schuster geplant, seine Intentionwar eine städtebauliche Dominante neben dem Ringturm
zu schaffen. Die Arge Maurer-Neumann+Partner erhält SchustersGrundidee. „Die Gestaltung des Hochhauses sieht an denLängsseiten eine vorgehängte Fassade aus grauen Faserzementplatten vor. Der Zubau wird somit in das Erscheinungsbildintegriert. Die bestehende Lochfassade des Hochhauses und die
dadurch entstandene Horizontalität der Fassade bleiben erhalten“, erklärt Stefan Töplitzer, Projektleiter der Arge Maurer-Neumann+Partner.

An der Stirnseite zur Rossauer Lände wirdeine hinterlüftete, zweischalige Glasfassade mit spiegelbedampften, teilweise bedruckten Glaselementen ausgeführt. Diese Elemente sind teilweise beweglich bzw. für Wartungszweckezu öffnen. Das zurückgesetzte 12. Obergeschoß bildet den oberenAbschluss des Gebäudes. Im Erdgeschoß des Hochhauses werden großflächige Verglasungen für Transparenz und Öffentlichkeit sorgen. Der Charakter des Sockelbaues bleibt durchdie hellgraue Putzfassade jedoch erhalten, ebenso wie auchdie grundlegende Dimension des Gebäudes. In den von denStudenten genutzten Geschoßen werde Erker als sogenannte„Stadtfenster“ ausgeführt – der Sichtkontakt mit der Stadt wirdbewusst betont.

Die neu errichteten Treppenhäuser werden mit einer bedruckten Glasfassade, im Erscheinungsbild analog zur Stirnseite vom Hochhaus, ausgeführt. Wichtiger Aspekt bei demarchitektonischen Konzept: „Der Bestand bleibt mit unseremEntwurf ablesbar, eine Identifikation über das gesamte Gebäudeist somit gewährleistet“, erläutert Architekt Heinz Neumann
– ein Umstand, der auch den Bauherren überzeugte.



Mehrere Bauteile
Vasko+Partner agiert bei der Uni Wien Rossau als Örtliche Bauaufsicht, aukoordinator und Prüfingenieur, Richard Krösswang,Projektleiter Vasko+Partner, beschreibt die Herausforderung: "Die Immobilie wurde 1955 errichtet und seitdemmehrmals umgebaut und erweitert – kein einfaches Unterfangen hier ein gesamtheitliches Konzept zu finden. Doch der
Architektenentwurf fügt die einzelnen Bauteile in ein harmonisches Ganzes zusammen. Unsere Aufgabe besteht darin, alleam Bau beteiligten Unternehmen ebenso stimmig zueinanderund miteinander zu führen – bis dato läuft das Projekt gut und wir sind im Zeitplan.“


Im derzeitigen Innenhofbereich (Bauteil E) sollen zusätzlichein Hörsaal für 400 Studierende wie auch drei weitere kleinere Hörsäle für 200 Personen, ein Hörsaal für 100 und ein Hörsaal für 80 Personen errichtet werden. Damit wird eine Gesamtnettogeschoßfläche von knapp 30.000 Quadratmeter geschaffen.Die Architektur wird dem Anspruch des Bauherren zukunftsgerichtet zu bauen, gerecht: „Die Flächen werden so gestaltet, dass auch künftig räumliche Expansions- und Entwicklungsmöglichkeiten umsetzbar sind“, erklären die Architekten.

Energetische Totalsanierung
Neben der bautechnischen Sanierung des Bestandes wird aucheine energetische Sanierung durchgeführt. Das Projekt wird austechnischer Sicht lebenszykluskostenoptimiert errichtet. Neben
der kostenoptimierten Sanierung wird es eine Facilitymanagement-Steuerung geben. „EDV-unterstützt wird das Gebäude kontinuierlich technisch visualisiert, womit der Nutzer die Betriebskosten wie auch die nötigen Erhaltungsarbeiten ständigüberblicken kann. Das energetische Konzept wird zum einen mit einer Wärmeversorgung durch die Fernwärme und zum anderen mit einer Kälteversorgung über Fernkälte umgesetzt. Inden studentischen Bereichen erfolgt die Kühlung mittels Kühldecken in den Bürobereichen über Deckenkühlgeräte. Durcheine Gesamtsteuerung mittels der MSR-Anlage wird eine derNutzung angepasste Optimierung des Energiebedarfs erreicht“,
erklärt Krösswang.(Gisela Gary)

AutorIn:
Datum: 19.03.2012

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