Wiener Büromarkt
Das vierte Quartal 2012 lief zufriedenstellend, der Aufschwung soll laut Experten auch 2013 anhalten. Energieeffiziente Bürogebäude sind gefragt, die Leerstandsrate ist stabil und die Spitzenmieten steigen entgegen dem Europa-Trend.
Laut EHL-Büromarktbericht war 2012 im vierten Quartal eine deutliche Belebung des Marktes zu verzeichnen. Vor allem Großvermietungen, wie etwa Mondi in Wien Mitten oder Bosch in der "Silbermöwe" im dritten Gemeindebezirk, sorgten für Aufschwung. Für 2013 rechnet EHL Immobilien mit einem Wachstum der Vermietungsleistung um zirka fünf Prozent. Dabei wird es sich hauptsächlich um Übersiedlungen handeln, Flächenexpansionen und Neuzuzüge werden die Ausnahme bleiben, so der Ausblick im Bericht.
Vielversprechender Jahresauftakt
260.000 Quadratmeter hat EHL im vergangenen Jahr vermietet und auch das erste Quartal 2013 ist vielversprechend. So wurden unter anderem bereits 34.000 Quadratmeter von Wiener Wohnen im "Gate 2" und 2.600 Quadratmeter von Manpower angemietet. Für das Gesamtjahr wird eine Vermietungsleistung von 270.000 Quadratmeter prognostiziert.
Energieeffizienz ist gefragt
Die Durchschnittsmieten blieben konstant bei 14,50 Euro pro Quadratmeter. Das führt EHL auf das ausgewogene Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zurück. Vor allem energie- und flächeneffiziente Objekte seien gefragt. Der Trend zu Großvermietungen, der 2012 einsetzte, werde sich fortsetzen, die Neuflächenproduktion stabil bleiben.
Neuflächenproduktion auf niedrigem Niveau
Laut EHL wirken sich die wirtschaftliche Unsicherheit und die verhaltene Nachfrage der Vergangenheit sowie die restriktive Finanzierungsbereitschaft der Banken auf die Neuflächenproduktion aus. 2013 wird diese voraussichtlich bei 170.000 Quadratmeter liegen.
Rund ein Viertel der neuen Flächen fällt auf den "DC Tower 1" mit einer Gesamtfläche von 86.000 Quadratmetern, davon 43.000 Quadratmeter Bürofläche. Weitere Fertigstellungen sind das "2nd Central Office Park" im zweiten Bezirk und eine Baustufe des "Euro Plaza" am Wienerberg. Mit einer deutlichen Belebung des Marktes rechnet man ab 2014, mit den Neubauprojekten rund um den Hauptbahnhof und Praterstern, wo insgesamt rund 500.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen.
Trend zu Umwidmungen
Eine große Rolle für die Gesamtmarktentwicklung kommt laut EHL der Umwidmung von Büro-Objekten in Wohn- oder Hotelprojekte zu. Das "Ritz Carlton" in der ehemaligen Giro-Zentrale, das "Hyatt" in der früheren Länderbank-Zentrale oder das "Kempinski" im Palais Hansen sind nur einige Beispiele. Auch in modernen Bürogebäuden, wie dem "DC Tower" oder "Millenium Tower", haben sich Hotelketten eingemietet. Für 2013 und 2014 rechnet EHL mit einem Anhalten dieses Trends.
Leerstandsrate konstant
Im internationalen Vergleich bleibt der Standort Wien weiterhin stabil. In den vergangenen Jahren ist die Leerstandsrate ziemlich konstant geblieben. Sie liegt mit sieben Prozent an viert bester Stelle in Europa. Nur London (West End - 4,2 Prozent), Berlin (5,3 Prozent) und München (6,8 Prozent) können das Ergebnis übertreffen.
Spitzenmieten legen zu
Gemessen an den Spitzenmieten liegt Wien im Europavergleich mit 27 Euro pro Quadratmeter und Monat im Mittelfeld. Auf Grund der hochwertigen Neuflächenproduktion in der Innenstadt konnte der Standort im Gegensatz zur internationalen Entwicklung 2012 sogar zulegen. EHL erwartet eine Fortsetzung dieses Trends auch in 2013.