Wiens „Goldenes U“ bringt 15x mehr als Thaliastraße
Die Mieten für Einzelhandelsflächen sind in Österreich im Jahresvergleich im Wesentlichen stabil geblieben, heißt es in einer Untersuchung der CPB. Auch in absoluten Spitzenlagen konnten die Miethöhen gehalten werden.
Die Mieten für Einzelhandelsflächen sind in Österreich im Jahresvergleich im Wesentlichen stabil geblieben, heißt es in einer Untersuchung der CPB. Auch in absoluten Spitzenlagen, bei denen es in den Vorjahren zu teils sprunghaften Anstiegen gekommen ist, konnten die nun auch im internationalen Vergleich recht beachtlichen Miethöhen gehalten werden. Im Bereich des Goldenen U im ?1. Wiener Gemeindebezirk mit Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt liegen die Mieten weiterhin in der Regel zwischen 200 und 300 /m, mit Spitzenmieten bis 390 /m bei kleineren Flächen. Am anderen Ende der Skala: die Thaliastraße mit 10 bis 20 .
Auch angrenzende Straßen
Leichte Mietanstiege gibt es in den an Spitzenlagen angrenzenden Straßen, so die CPB: Da die Nachfrage nach Objekten in Toplagen das Angebot weiterhin übersteigt und die Händler insbesondere auch wegen der schwächeren Konjunkturaussichten nicht bereit sind, noch höhere Mieten zu zahlen, weichen sie immer öfter in angrenzende Lagen aus. Diese werden durch attraktive Mieter aufgewertet und die Vermieter können dadurch etwas höhere Preisniveaus als im Vorjahr durchsetzen. ?Das gelte etwa für die dem Goldenen U nahen Tuchlauben, Neuer Markt oder Spiegelgasse. Schwächere Lagen geraten hingegen immer mehr unter Druck. Dies betrifft insbesondere die Bezirksstraßen (Einkaufsstraßen mit lokaler ?Bedeutung). Diese konnten zuletzt vom raschen Ausbau der großen internationalen Ketten, vor allem Bekleidungsgeschäfte, profitieren. Im Konjunkturabschwung optimieren die Ketten erfahrungsgemäß ihr ?Filialnetz und dem dürften in ers-ter Linie Filialen in B-Lagen zum Opfer fallen.
Dort sei mit sinkenden Mieten und steigenden Leerständen zu rechnen. Zufriedenstellend die Situation der Einkaufszentren: Die Auslastung sei weiterhin sehr hoch und die Mietenn stabil. Dazu trägt bei, dass zuletzt nur wenige neue Objekte auf den Markt gekommen sind und auch 2009 kaum zusätzliche kommen werden. Das einzige größere Neubauprojekt nahe Wien befindet sich in Gerasdorf (5.000 m). Dagegen werden zahlreiche bestehende Einkaufszentren revitalisiert und weiter ausgebaut. In Wien und Umgebung betreffen die wichtigsten Erweiterungsprojekte die drei großen Einkaufszentren Shopping City Süd (40.000 m), Donauzentrum (24.000 m) und Shopping City Nord (6.000 m). In den kommenden Jahren starten aber die großen Einkaufszentren bei den Bahnhöfen Wien Mitte, Westbahnhof und Zentralbahnhof. Dies werde die Marktverhältnisse im Großraum Wien deutlich verändern. Auch für Fachmarktzentren seien die Aussichten 2009 recht gut.