Gesucht: Landidyll, viel Platz, Freiflächen
Die große Wohnumfrage von Wohnnet und s REAL des Jahres 2016 zeigt auf: Der Wunsch, am Land zu leben hat sich bei den Österreicherinnen und Österreichern noch verstärkt. Es herrscht hohes Anspruchsdenken vor: Die Lage ist wichtig, schön soll die Immobilie sein und ruhig.
Bei der großen, gemeinsam von Wohnnet und s REAL durchgeführten Wohnumfrage unter 6.875 Personen in Österreich gaben 53 Prozent an, am liebsten ländlich wohnen zu wollen (2015: 45%), weitere 19 Prozent ziehen ein Leben in einer Bezirksstadt dem in der Bundeshauptstadt Wien oder einer der Landeshauptstädte vor. In einer dieser größeren Städte wollen nur 28 Prozent aller Umfrageteilnehmer wohnen.
Die Wohlfühlfaktoren
„Das Anspruchsdenken ist merklich hoch“, erklärt Michael Pisecky, Geschäftsführer der s REAL, bei der Präsentation der Umfrageergebnisse. Abseits des Preises und der Lage herrscht als Kriterium der Wunsch nach einer Terrasse bzw. einem Balkon vor, also einer sogenannten „Freifläche“ (30%). Auf www.wohnnet.at sind Suchabfragen nach Terrasse und Balkon mittlerweile unangefochten auf Platz eins, merkt Richard Mauerlechner, Geschäftsführer der Wohnnet Medien GmbH, an. Pisecky: „Die Investition in eine Nachrüstung hinsichtlich Freifläche schlägt sich 1:1 auf die Wertsteigerung des Objekts durch“.
Mehr Platz
Die intelligente Raumaufteilung ist immer noch wichtig (30%), aber mit sinkender Tendenz (2015: 34%). Seit zwei Jahren werde auch das Bedürfnis nach mehr Wohnfläche wieder stärker: Für 26 Prozent ist dies wichtig (2012: 18%, 2015: 23%). Höhere Stockwerke mit Lift (8%) sind etwas besser nachgefragt als untere Stockwerke (6%); „letztere sind nicht mehr so verpönt“, so Pisecky, dies eröffne Chancen für die Erdgeschoßzonen.
Gefragt nach Wohnraum und (integrierter) Küche wollen insgesamt 38 Prozent diese beiden Räume in einem Zimmer, wobei sich 22 Prozent davon einen Kompromiss mit einem halb abgegrenzten Raum wünschen. 25 Prozent dagegen hätten diese zwei Räume gern komplett getrennt.
Urbanes Wohnen, ruhiges Schlafen
Schön soll die Immobilie sein (46%) und ruhig: Diese zwei Kriterien seien wichtiger als Energieeffizienz. 30 Prozent wollen, dass ihre Wohnung bzw. ihr Haus zwar urban liegt, jedoch ruhige Schlafbereiche hat. Für eine zentrale Lage würden aber immerhin 24 Prozent auf ihre Ruhe verzichten (2015: 16%).
„Auch die Lage einer Immobilie schlägt immer noch Energieeffizienz und niedrigen Heizwärmebedarf“, sagt Mauerlechner. Knapp ein Drittel der Befragten räumen der Lage mehr Gewicht ein (2014: 24%, 2015: 27%). Logisch: An der Lage ist nicht zu rütteln, die Energieeffizienz ist bis zu einem gewissen Grad beeinflussbar.
Interesse an Energieeffizienz sinkt
Mauerlechner: „Der Prozentsatz derer, die eine Immobilie aufgrund von schlechten energetischen Faktoren nicht kaufen oder mieten würden, selbst wenn sie sich in der gewünschten Lage befände, ist zwar auf 30 Prozent gestiegen – gegenüber 23 in 2014 und 26 in 2015. Mit heuer nur 40 Prozent sank auch der Prozentsatz derer, die angaben, dass Energieeffizienz zwar wichtig, aber kein Muss-Kriterium sei – 2014 waren es noch 53 Prozent“.