Ytong-Mutter Xella beißt auf Beton
Das Baustoffunternehmen darf den dänischen Porenbetonhersteller H+H nicht übernehmen, urteilt das deutsche Bundeskartellamt. Grund ist die überragende Marktstellung nach dem Kauf.
Das deutsche Bundeskartellamt hat dem Baustoffunternehmen Xella die beabsichtigte Übernahme des dänischen Porenbetonherstellers H+H International A/S untersagt. Die Ytong-Mutter wollte den H+H-Aktionären ein Angebot zum Erwerb ihrer Aktien machen. Die Kartellrichter erwarten durch die Übernahme die Entstehung einer marktbeherrschenden Stellung von Xella auf dem nord- und westdeutschen Regionalmarkt. Xella würde mit H+H den nächstgrößeren Wettbewerber erwerben und nach dem Zusammenschluss eine überragende Marktstellung erhalten, begründet das Kartellgericht sein Urteil.
Xella legt Beschwerde ein
Xella hatte zur Ausräumung der wettbewerblichen Bedenken des Amtes Zusagen wie die Veräußerung von Produktionsstätten und einer Beteiligung gemacht, die die Kartellrichter als nicht ausreichend werteten. Das Baustoffunternehmen hält sowohl die Marktabgrenzung als auch die Bewertung sonstiger Wettbewerbsfaktoren durch das Amt für unzutreffend und die Untersagung damit für ungerechtfertigt. "Xella hat weiterhin Interesse an H+H, weil wir mit der Entscheidung des Bundeskartellamtes nicht einverstanden sind, legen wir Beschwerde beim OLG Duesseldorf ein. Bis zur Entscheidung kann ein Jahr vergehen", sagt Ernst Arelmann, Pressesprecher von Xella.
Xella produziert und vertreibt Wandbaustoffe aus Porenbeton (Ytong und Hebel) und Kalksandstein (Silka), Mineraldämmplatten (Ytong Multipor), Gipsfaser-Platten und zementgebundene Platten für den Trockenbau (Fermacell) sowie Kalkprodukte (Fels).