Stabiles Hoch am Zinshausmarkt
Zinshäuser bleiben heiß begehrt. In Wien aber auch im Rest des Landes: Die Otto Immobilien-Gruppe publizierte diese Woche in ihrem Marktbericht aktuelle Wien-Zahlen. Der Zinshausspezialist Hudej hatte bereits zuvor seine Österreich-Bilanz 2016 veröffentlicht.
Mit einem bisher verbücherten Umsatz von 911 Millionen Euro war das Transaktionsvolumen im Vorjahr zwar etwas geringer als 2015, wird aber in der Endstatistik für das abgelaufene Jahr wieder die Milliarden-Grenze überschreiten, meldete Otto Immobilien. Ein Viertel des Transaktionsvolumens sei in der Wiener Innenstadt erzielt worden.
Als Quellen für den ersten Wiener Zinshaus-Marktbericht dienten neben eigenen Recherchen die Eintragungen im öffentlichen Grundbuch, der Kaufvertragsspiegel von ImmoUnited, der Kulturgüter-Kataster der Stadt Wien, Daten der Statistik Austria sowie der MA 5.
Mindestpreise in den Wiener Außenbezirken steigen
Das Angebot an Häusern sei weiterhin knapp, die Suche nach guten Objekten gestalte sich bereits fast wie jene „nach dem Schatz im Silbersee“, so Thomas Gruber, Teamleiter Zinshäuser bei Otto Immobilien. Das schlägt auch auf die Preise durch. Vor allem in den Regionen außerhalb des Gürtels sind zuletzt deutliche Preissprünge bei den Mindestpreisen verzeichnet worden. Favoriten und Simmering weisen laut Bericht ein sattes Plus von 20 Prozent auf. In Zentrumsnähe hätten die Preise in Wien 8 und Wien 9 angezogen, wie Richard Buxbaum, Leiter der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser, informierte. Die Maximalpreise blieben dem Report zufolge stabil – und zwar auf hohem Niveau. Stabil bis leicht sinkend präsentieren sich auch die aktuellen Renditen: Anleger können derzeit mit Maximalrenditen zwischen 2,9 Prozent (in der Innenstadt) und 4,6 Prozent in Transdanubien rechnen. Die Spitzenrendite für das beste Objekt in der besten Innenstadtlage – sie entspricht der Mindestrendite im ersten Bezirk – bleibt mit 1,2 Prozent unverändert.
Bei den Preiskategorien zeigt sich neuerlich: Jede zweite Transaktion des Vorjahres lag in der Kategorie von einer Million Euro bis 2,5 Millionen Euro. „Fast 90 Prozent der Verkäufe betrafen Immobilien bis fünf Millionen Euro.“ Wobei die Übertragung von ganzen Häusern wieder deutlich gestiegen sei, so Gruber.
Bei den Käufern dominierte laut Otto Immobilien zuletzt klar die Gruppe der Unternehmen, sie wird aber auch auf Verkäuferseite immer stärker. Ein Befund, der auch vom Zinshausspezialisten Hudej geteilt wird. Laut ihren Zahlen, die den ganzen Österreich-Markt abbilden, war die Gruppe der gewerblichen Akteure für knapp 60 Prozent der Käufe verantwortlich. Beim Verkauf blieben diese Marktteilnehmer auf Platz zwei – hinter den privaten Verkäufern.
Wien vor der Steiermark und Niederösterreich
Laut Hudej-Statistik dominierte auch 2016 das Bundesland Wien ganz unangefochten das Feld. 53 Prozent aller Transaktionen – das entspricht 367 verkauften Häusern – haben hier stattgefunden, melden die Spezialisten. Die zweitmeisten Transaktionen wurden in der Steiermark verbucht (79), gefolgt von Niederösterreich (69), Oberösterreich (61), Tirol (35), Kärnten (32), Salzburg (26), Vorarlberg (12) und dem Burgenland (8).
Auch beim erzielten Marktvolumen sei Wien mit knapp 75 Prozent weit vorn, betont Geschäftsführer Gerhard Hudej. Dass der Anteil Wiens an allen Transaktionen wesentlich geringer ausfällt als jener am Gesamtvolumen, sei durch das hohe Preisniveau in der Bundeshauptstadt zu erklären. Allerdings habe Wien gegenüber den Bundesländern sowohl bei der Transaktionsanzahl als auch beim Volumen leicht an Dominanz eingebüßt, bekräftigt er. Im Jahr 2015 betrug der Anteil an den Transaktionen 55 Prozent und jener am Volumen 76,5 Prozent.