© Rudy Balasko/shutterstock.com

Blick über den Immo-Tellerrand: Zürich

Die Schweiz scheint den Tiefpunkt des Konjunkturzyklus hinter sich zu haben. Die Preissteigerungen bei Immobilien sollen noch einige Jahre anhalten. In Zürich ist die Nachfrage nach Wohnraum grösser als das Angebot. Einen Überhang gibt es bei Büroimmobilien.

Immobilien wurden im Vorjahr in ganz Österreich teurer, beweisen die jüngsten Zahlen des Immobilienpreisspiegels. Die Frage die jedermann beschäftigt: Wann platzt die Immobilienblase? Wenn man nach dem Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2012 der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young geht, bleiben die Preise von Büro- und Einzelhandelsimmobilien in 1a-Lagen in fast allen europäischen Ländern stabil oder werden sogar leicht steigen. Bei Wohnungen sieht es noch besser aus: 1a-Lagen profitieren in ganz Europa, auch in Randlagen überwiegen stabile oder steigende Preise. Also lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand. Die Schweiz kommt im Trendbarometer besonders gut weg. Aktive Marktteilnehmer schätzen unser Nachbarland insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Stabilität als Investmentstandort. Das bestätigt auch Vivien Engler, Geschäftsführerin des Maklerunternehmens Engel & Völkers in der Schweiz: "Die Anziehungskraft der Region Zürich und der angrenzenden Gemeinden reicht weit über die Landesgrenzen hinaus und wird aufgrund der Einzigartigkeit und der wirtschaftlichen Kraft der Region auch auf lange Sicht hinaus für einen lebendigen Immobilienmarkt sorgen."

Vor allem die Stadt Zürich und die Gemeinden am Zürichsee-Ufer gehören laut Engler zu den attraktivsten Wohnlagen in Europa und der Schweiz. "Die Zuwanderung war - nebst dem tiefen Zinsniveau - der stärkste Treiber für die Nachfrage nach Liegenschaften und hat seit Jahren zu steigenden Preisen in und um Zürich geführt. In der Stadt Zürich ist die Nachfrage nach Wohnraum deutlich grösser als das Angebot. Hier sind sowohl Wohnungen für den Eigenbedarf wie auch Mehrfamilienhäuser als Investitionsobjekte sehr gefragt. Aus Kostengründen haben über die letzten Jahre zahlreiche Finanzinstitute ihre Arbeitsplätze in die Agglomeration rund um Zürich verlagert, was dazu geführt hat, dass viele Büroflächen in der Innenstadt auf den Markt kamen. Hier gibt es nach wie vor einen Angebotsüberhang."

Potenzial: Kantone Zug und Schwyz

Für Engler hat auch die Stadt Zug grosses Potenzial: "Wer sich zum Leben oder für seinen Firmensitz für eine Stadt oder Gemeinde ausserhalb von Zürich entscheidet, achtet dabei vor allem auf die steuerliche Attraktivität des Ortes und auf die Verkehrsanbindung zu Innenstadt und Flughafen. Hier steht insbesondere die Stadt Zug ganz oben auf der Liste sowie die Gemeinden im Kanton Zug und Kanton Schwyz, welche beide Faktoren erfüllen und auch landschaftlich schön gelegen sind."

Und wann platzt nun die Immobilienblase? Laut den Ökonomen der Schweizer Grossbank UBS hat die Schweiz den Tiefpunkt des Konjunkturzyklus hinter sich und die Preissteigerungen bei Immobilien werden noch einige Jahre anhalten. Eine Preiskorrektur dürfte dann jedoch auch umso länger dauern.

AutorIn:
Archivmeldung: 11.06.2012

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Märkte

Postl

Märkte

VÖB Konjunkturbarometer: Sinkende Umsätze bei Herstellern

Triste Zeiten für die Baubranche: Laut dem aktuellen halbjährlichen Konjunkturbarometer des VÖB verzeichneten 64 ...

Gorodenkoff/stock.adobe.com

Märkte

Triste Aussichten für die heimische Bauwirtschaft

Die Stimmung in der heimischen Bauwirtschaft ist stark angespannt, die Konjunktur weist ganz klar nach unten, das ...

shurkin_son/stock.adobe.com

Märkte

Marktbericht "Senior Living 2023" - Erstausgabe

Der erste Markt- und Trendbericht „Senior Living Austria 2023+“ liefert interessante Einblicke in die ...

DedMityay/stock.adobe.com

Märkte

Optimismus für 2022: Baubarometer zeigt nach oben

Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Zeichen stehen auf Wachstum. Das zeigt das aktuelle Baubarometer der ...

Smileus/stock.adobe.com

Märkte

Starke Kostenanstiege in allen Bausparten

Eine Steigerung der Baukosten von bis zu 20 Prozent ist nach aktuellem Baukostenindex in allen Sparten zu ...

GDI2050/Schuster

Märkte

Dämmstoffmarkt trotzt Corona

Markterhebung 2020: Schaumstoffe und alternative Dämmstoffe kamen am besten durch die Pandemie, Mineralwolle mit ...

Arnold Immobilien

Märkte

Investments: Alternative zu Wohnimmobilien

Investoren setzen immer häufiger auf ein diversifiziertes Portfolio mit renditestarken Alternativen zu ...

Silver Living GmbH/APA-Fotoservice/EXPA/Scheriau

Märkte

Im Gespräch: „Leistbares Wohnen, wie ich es verstehe“

Wolfgang P. Stabauer von der Öko-Wohnbau hat seinen ganz eigenen Kopf: Wie er das Problem des teuren Wohnraumes ...

Radu Bercan/shutterstock.com

Märkte

RegioData: Shopping Center verlieren an Attraktivität

Österreichs Einkaufszentren sitzt nicht nur der Onlinehandel im Nacken. Die hohe Flächendichte und traditionelle ...