Im Spannungsfeld Stadt
Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Innovation: Die großen Fragen finden künftig – fast – nur mehr „Stadt“, so der Nucleus einer aktuellen Studie, die das Zukunftsinstitut gemeinsam mit den Architekten von GRAFT erarbeitet hat. Der „Futopolis“-Report wurde heute publiziert.
Ein klares eins zu null für die Stadt – ein Ergebnis der Studienautoren, das nicht unbedingt überrascht. Neu ist nur das schiere Tempo mit der Ballungsräume Potenziale bündeln: Die Stadt bleibt auf der Überholspur, wird im digitalen 21. Jahrhundert aber noch schneller. Der Flächenstaat kommt weiter unter Druck. Welche Konsequenzen sich daraus für Stadtentwicklung, Verwaltung oder Infrastruktur ergeben, wohin sich Unternehmen entwickeln sollen – und zwar buchstäblich – und worauf sich Gesellschaften, die im Bann des Megatrends "Urbanisierung" stehen, gefasst machen müssen, haben die Forscher detailliert analysiert. Auch der einen großen Frage weicht „Futopolis“ nicht auch: Was wird aus dem ländlichen Raum?
Stadt als kreativer Hub
Der Report versteht sich hier als Ideenlieferant. Planer urbaner wie ländlicher Regionen können aus einem breiten Fundus an Themen, präsentiert in Großkapiteln, schöpfen. Städte werden darin einerseits als Machtzentren einer vernetzten Welt identifiziert, die sowohl der Wissenschaft wie auch der Wirtschaft als Kreativlabor und Netzwerkpool dienen. Andererseits versucht „Futopolis“ den Heimatbegriff neu zu verorten und ländlichen Sehnsuchtsorten auf die Spur zu kommen.
Mobilität und Wohnen neu denken
Die Studie versucht auch in der Mobilitätsdebatte neue Wege zu beschreiten. Diese soll laut Studie vor allem auf Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet werden. Dabei wird das Transportmittel zweitrangig, der Nutzer rückt in den Vordergrund. Auch die Wohnraumplanung findet ausreichend Platz. Thematisiert werden Konzepte der Nachverdichtung, modulare Wohnsysteme und Entwürfe zum Microwohnen.