IFM Kongress 2015 - New Ways of Working
Beim 8. IFM Kongress in der TU Wien drehte sich zwei Tage lang alles rund um Facility Management, "New Ways of Working" und Arbeitsplatzgestaltung. Auch ob moderne Gebäudetechnologien leistbarem Wohnen im Weg stehen, wurde diskutiert.
Top-ManagerInnen und hochqualifizierte ForscherInnen trafen auch heuer beim IFM Kongress in der TU Wien zusammen, um die neuesten Trends und wissenschaftlichen Erkenntnisse im Immobilien und Facility Management zu diskutieren. So startete die Veranstaltung mit einem Blick auf die Bedeutung der Arbeitsplatzgestaltung für Unternehmen und deren MitarbeiterInnen. Angesichts steigender Flexibilität und vielseitiger Kommunikationsmöglichkeiten braucht es "New Ways of Working", waren sich etwa Franz Hiesinger, CFO Mondi und Tammy Robinson, Leiterin HR bei ASICS einig. "Die optimale Arbeitsplatzinfrastruktur ist nicht nur notwendig, sie bietet auch ungemeine Potentiale: Sie wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus, die Mitarbeiterproduktivität steigt und Krankenstandstage sinken. Somit hat sie auch großen Einfluss auf die Attraktivität eines Arbeitsplatzes", so Hiesinger.
Mensch im Mittelpunkt
Alexander Redlein (TU Wien) zeigte die vielen weiteren Facetten der Nachhaltigkeit auf. Neben CO2-Reduktion sei es auch wichtig Ressourcen zu optimieren, lokale PartnerInnen zu wählen und die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Dabei spielt sowohl die Umgebung für KundenInnen, als auch für MitarbeiterInnen und die Beziehung und Auswahl der Zulieferer eine große Rolle, ist er überzeugt. "Die eigenen Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen, um beste Leistungen erbringen zu können. Zudem soll Work-Life-Balance unterstützt werden zum Beispiel durch Kindergartenplätze am Bürostandort." Pat Turnbull (Board of Directors IFMA) aus den USA erläuterte die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und dem Arbeitsplatzmanagement folgend: "Der richtige Zeitpunkt Corporate Social Responsibility anzuwenden ist genau jetzt. Workplace Design kann die Mitarbeiter unterstützen, ihre Arbeit besser und effizienter durchzuführen. Es steigert Motivation und Engagement."
Technik vs. Kosten
Auch der Punkt Technik kam nicht zu kurz: Als Experte für Gebäudeautomation beleuchtete Wolfgang Kastner (Professor für Gebäudeautomation TU Wien) das Thema "High Tech Gebäude" und zeigte sich überzeugt, dass viele technische Möglichkeiten derzeit noch nicht genützt werden. So könne der Einsatz von intelligenten Kontrollnetzwerken die Verwendung der Technik wesentlich nutzerfreundlicher machen. Wolfgang Gleissner (CEO BIG Bundesimmobiliengesellschaft) und Wolfgang Wahlmüller (CEO Österreichisches Siedlungswerk) hingegen warfen die Frage auf ob, moderne Technik wirklich so viel zum Wohlbefinden der Nutzer beiträgt und ob die Betriebskosten angesichts der Diskussion rund um leistbares Wohnen durch deren Einsatz nicht doch zu teuer sind.
Gleissner: "Es gibt immer mehr Normen und diese werden immer umfangreicher." Wahlmüller ergänzt: "...und viele der Maßnahmen sowie Technologien rechnen sich nicht oder nur äußerst langfristig. Man muss dann kritisch analysieren, ob Mieter wirklich bereit sind, dafür zu zahlen. Neben erhöhten Errichtungskosten steigen vor allem die Betriebskosten.“
