FM ist mehr als Technik und Reinigung
Facility Management trägt direkt zum Unternehmenserfolg bei, denn es unterstützt die Organisationsentwicklung bei der Umsetzung ihrer Projekte, waren sich Experten beim IFM-Kongress einig.
Das schwache Wirtschaftswachstum, niedrige Inflationsraten aber auch die expansive Geldpolitik der Zentralbanken sowie der regulatorische Druck auf Banken und Versicherungen bestimmte Vermögenswerte zu kaufen („financial repression“), stellen ganz allgemein Herausforderungen für das in Richtung Einsparungen, aber auch Flexibilität und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit dar, sagte Uwe Ehrismann, Senior Economist, Hypo NOE Gruppe, beim 7. IFM‐Kongress, bei dem Vorstandshaftung, Risikomanagement und CSR im Mittelpunkt standen. Angesichts erster Verurteilungen von Vorständen, die ihre Organisation nicht in Hinblick auf Risikomanagement und Compliance optimiert haben, ein brennendes Thema in der Branche. So betonte etwa Jörg Becker, Prorektor an der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster: "FM ist keine Insel – schon gar nicht eine der Glückseligen, FM muss in das Unternehmen eingebettet werden."
Herausforderung Nachhaltigkeit
Auch die Auswirkungen des neuen Energieeffizienzgesetzes auf die Unternehmen und wie man die Anforderungen ohne große Investitionen umsetzen kann, wurde thematisiert. Horst Pichlmüller, Sachverständiger und Mitarbeiter am IFM, nannte zahlreiche Maßnahmen, um Strategien festzulegen, die geringe Kosten verursachen, aber erheblich Kosten einsparen und zu Erreichung von CSR Zielen wesentlich beitragen können. Zum ganzheitlichen Management von Gebäuden empfiehlt er unter anderem, einen gut ausgebildeten Objektmanager zu beschäftigen. Zusätzlich sollte in energieeffiziente Heizungs‐/ Lüftungssysteme investiert werden.
Lösung Datenerfassung
Eine weitere Maßnahme nennt Nancy Johnson Sanquist, IFMA Foundation. So würde man mannigfaltige Informationen über den operativen Bereich erhalten, wenn die Prozesse effizient mit IT Tools z.B. ERP Systemen unterstützt werden. BIG Data sei die Lösung für bessere Analysen und Prognosen. Auf Basis der Daten lässt sich z.B. der wirkliche Raumbedarf abschätzen und damit erheblich Kosten einsparen. „Gebäude erzeugen viele Daten. BIG Data ist die Grundlage für sichere Prognosen. So gelangt man von einer Fortschreibung von Budgets zu Budgetierung auf Basis von operativen Daten und soliden Prognosen“, meint Johnson Sanquist.
FM, HR und IT wachsen zusammen
Ein weiterer Aspekt im FM ist, dass nicht mehr mit hohen Lohnabschlüssen zu rechnen ist und damit die Mitarbeiterzufriedenheit und ‐bindung vor allem durch andere Maßnahmen sichergestellt werden muss. Durch die verstärkte Bedeutung von New Ways of Working - die vor allem Flexibilität fordern - komme es international zu einem Zusammenwachsen der Bereiche HR/IT/FM und Real Estate Management, sagen Pat Turnbull und Diane Coles-Levine, beide IFMA Foundation, USA. Das „Einzelbüro“ weicht Kommunikationsbereichen, Lounge Bereichen, wo die Mitarbeiter entspannt Innovationen vorantreiben sollen und der Austausch miteinander stattfinden soll. Alle Experten waren sich einig: FM ist wesentlich mehr als Technik und Reinigung. Es trägt direkt zum Unternehmenserfolg bei, da es die Organisationsentwicklung bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt, in dem es die optimale Infrastruktur und Services bietet.