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Aufzugsbranche als IT-Vorreiter

Die Bevölkerung und damit auch die Städte wachsen rapide, die Mobilität auf der Straße und in den Gebäuden sieht sich neuen Herausforderungen ausgesetzt. Immer höhere und vernetztere Bauten verlangen nach digitalen Lösungen. Auch beim Personentransport.

Mit der Aussage, dass die Aufzugsbranche ein IT-Vorreiter ist, überraschten unisono DI Dr. Stefan Haas, CEO TÜV AUSTRIA und DI Roman Teichert, Geschäftsführer Otis Österreich anlässlich des Fachgesprächs „Urban Mobility – zwischen Visionen und Sicherheit“, die Ende November stattfand.

v. li. n. re.: DI Dr. Stefan Haas, CEO TÜV AUSTRIA und DI Roman Teichert, Geschäftsführer Otis Österreich © Otis

Wachstum und Vernetzung

Österreichs Bevölkerung wächst jedes Jahr um rund 0,5 Prozent, vergrößert sich also um das Äquivalent der Stadt Dornbirn. Das stellt neue Anforderungen an die Mobilität innerhalb der Stadt aber auch in Gebäuden. „In Wien beobachten wir schon lange die steigende Anzahl der Bauprojekte. Ob Wohngebäude oder Bürokomplex – Gebäude werden derzeit höher und immer vernetzter“, fasst Roman Teichert die bestehende Situation zusammen. Die Verdichtung des Wohnraumes bei fortschreitender Digitalisierung und Vernetzung eröffnet neue Perspektiven aber auch Angriffsflächen. „Diese komfortable, digitale und vernetzte Zukunft ist jedoch auch angreifbarer,“ betont Haas, „Infrastrukturen, personenbezogene Daten und die Privatsphäre müssen geschützt werden.”

Neue Generation Aufzüge wird smart sein

„Fakt ist, dass die neue Generation der Aufzüge smart sein wird“, erklärt Teichert, „und deren Verfügbarkeit in Richtung 100 Prozent geht.“ Ein wesentlicher Grund für diesen Technologiesprung in der Verfügbarkeit ist der Einsatz von viel mehr Sensorik. Prädiktive Wartung verändert den Wartungsservice von Aufzügen und Fahrtreppen nachhaltig. „Schon vor rund 20 Jahren hat Otis damit begonnen Condition Based Maintenance – also anlassbezogene Aufzugswartung zu betreiben“, erzählt Teichert. Die Daten wurden damals gesammelt und bei Abweichungen entsprechende Maßnahmen ergriffen. Bis heute war schlichtweg die Rechenleistung im Hintergrund nicht ausreichend, um all die gesammelten Daten auszuwerten. Das hat sich geändert und gerade auch deswegen kann Otis nun auch Störungen mit hoher Genauigkeit vorhersagen.“ TÜV AUSTRIA CEO Stefan Haas ergänzt, dass die Auswertung von Daten durch Wartungsfirmen und Prüfinstitute zu verbesserter Sicherheit und Verfügbarkeit führen können, wenn die Daten zuverlässig sind und korrekt interpretiert werden.

Siri & Co. sprechen mit Fahrgast

Mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz wird sich auch die Fahrt im Aufzug verändern. „Mit Siri, Alexa und anderen Sprachassistenten haben wir bereits heute eine Idee, in welche Richtung sich die Interaktion mit unserer Umwelt verschieben kann“, ist sich Teichert sicher. „Die Zeit, in der der Aufzug den Fahrgast erkennt, genau weiß, in welches Stockwerk er fahren muss und während der Fahrzeit personalisierte Informationen auf einem interaktiven Display im Aufzug wiedergibt, ist technologisch schon erreicht.“ Es stellt sich die Frage nach den Testdaten für das richtige Anlernen von KI-Systemen, erklärt TÜV AUSTRIA CEO Haas: „Auch KI-Systeme sind täusch- und angreifbar.“ Daher verlange der Fortschritt in Richtung KI Verantwortung, merkt Haas an, ein integriertes Sicherheits- und Datenschutzkonzept zu implementieren.

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Datum: 13.12.2019

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