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Gewerbe und Handwerk unterstützt Integration

Obwohl die Umsätze im Gewerbe und Handwerk zurück gehen, bleibt die Sparte in Österreich Ausbildner Nummer Eins. Nun startet die Wirtschaftskammer eine Initiative, um unbegleiteten jungen Flüchtlingen eine Lehrstelle zu vermitteln. Auch die Betriebe sollen davon profitieren.

Der konjunkturelle Druck auf die Betriebe der Bundessparte Gewerbe und Handwerk nimmt zu. Betroffen sind quasi alle Branchen, auch nahezu der gesamte Bausektor. So sind im ersten Halbjahr laut KMU Forschung Austria die Umsätze beziehungsweise Auftragseingänge im Gewerbe und Handwerk um 2,9 % gesunken. Trotzdem bleibt die Sparte einer der wichtigsten heimischen Arbeitgeber und Österreichs Ausbildner Nummer Eins.

Weiterhin Fachkräftemangel

Der Trend in der Personalplanung: Der Bedarf an neuem Personal liegt trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld mit plus 0,3 % leicht über dem Niveau des Vorjahresquartals. Damit kann das Gewerbe und Handwerk seine Position als Arbeitgeber Nummer Eins weiter halten. Eine Ursache für diese anhaltende Personalnachfrage ortet die Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk, Renate Scheichelbauer-Schuster, im Fachkräftemangel in manchen Branchen, wie zum Beispiel bei Installateuren oder im chemischen Gewerbe.

Lehrstellen für junge Flüchtlinge

Obwohl die wirtschaftliche Lage deutlich eingetrübt ist, betont nun die Bundessparte als größter heimischer Lehrlingsausbilder ihre Solidarität in der Flüchtlingsfrage: "Wir haben uns dazu entschlossen, in den kommenden Wochen und Monaten 50 Lehrplätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Diese wollen wir nun so rasch wie möglich und in Zusammenarbeit mit lobby.16, einem gemeinnützigen Verein in der Bildungsbetreuung, anbieten", so Scheichelbauer-Schuster. Veronika Krainz, Geschäftsführerin der Organisation Lobby.16, die schon seit einigen Jahren junge, unbegleitete Flüchtlinge bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt: "Die aktuelle Flüchtlingssituation erfordert verstärkt bildungsbezogene Maßnahmen und daher eine enge Kooperation innerhalb der Wirtschaft und die Unterstützung durch Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Gewerbe und Handwerk sind aus meiner Sicht deswegen so relevant, weil Flüchtlinge oftmals über großes handwerkliches Geschick verfügen."

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Datum: 05.10.2015

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