Wohnbauförderung: Gesamtstrategie fehlt
Die Wohnbauförderung ist sehr wichtig, als Wirtschaftsmotor wie als Garant für leistbares Wohnen. BAU!MASSIV! fordert jetzt eine Gesamtstrategie der Regierung, um der Wohnungsnot und steigenden Kosten entgegenzuwirken.
Der Wohnbedarf in Österreich ist um 10 Prozent unterdeckt, die Wohnkosten steigen an. Nur eine Sicherstellung der Finanzierung eines bedarfsgerechten Wohnungsneubaus kann weitere Engpässe verhindern - und da ist die Bundesregierung gefordert, so einhellige Meinung der BAU!MASSIV! Vertreter. „Dass bereits beschlossene Mittel für eine Wohnbauoffensive von 270 auf 180 Millionen Euro reduziert werden sollen, ist sicher das falsche Signal“, kommentiert Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, mit Blick auf die Verhandlungen zum Finanzausgleich 2015.
Wohnbauförderung bestes Instrument
Bei einem Wachstum von bis zu 25.000 Menschen jährlich ist leistbarer Wohnraum eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen – und die Wohnbauförderung das effektivste Lenkungsinstrument, um dieser erfolgreich begegnen zu können.
Die Wohnbauförderung setzt gerade in wirtschaftlich schwachen Zeiten wichtige Nachfrageimpulse. 2013 betrug das Gesamtvolumen der Bauwirtschaft in Österreich rund 33 Milliarden Euro. Mit rund 26 Mrd. Euro entfallen mehr als 2/3 des Volumens auf den Hochbau und davon mehr als 60 Prozent auf den Wohnbau. Jeder eingesetzte Euro hat dabei einen hohen Multiplikator-Effekt für nachgelagerte Sparten. Jeder Euro kommt also mehrfach zurück.
BAU!MASSIV: "Es geht nicht ohne Gesamtstrategie!"
Ohne effektive Lenkungsinstrumente und Kontinuität braucht es vor allem eine objektive Bedarfsanalyse für gute Wohnungspolitik. Nur eine gemeinsame Strategie für Wohnbau und Infrastruktur - hier vor allem für den ländlichen Raum - kann dies schaffen. „Wohnen muss leistbar werden. Wir fordern die Politik daher auf, die Wohnbauförderung und die Finanzierung von bedarfsgerechtem Wohnungsneubau auch für den kommenden Finanzausgleich zu sichern – und gleichzeitig die Wohnbauförderungsstrategie zu überdenken“, so Pfeiler dazu. BAU!MASSIV! fordert darüber hinaus die österreichweite Harmonisierung von Regelungsrahmen zur Energieeffizienz. „Der richtige Ansatz ist hier die Technologieneutralität, denn es führen unterschiedliche Wege zum Ziel der Energieeffizienz“, bekräftigt Pfeiler die Forderungen.