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Kaminöfen im Vergleich: Pro & Contra plus Kosten

Moderne Kaminöfen fungieren nicht nur als angenehme Wärmequelle, sie sind - wenn auch noch so klein - ein absoluter Dominator im Raum. Wir haben die verschiedenen Kaminöfen im Vergleich, mit allen Vor- und Nachteilen plus Kosten.

Wirtschaftliche Zusatzheizung in der Übergangszeit, gemütlicher Raummittelpunkt und stylishes Designelement. Je nach Modell und Brennstoff bieten Kaminöfen verschiedene Vor- und Nachteile. Im Gegensatz zu Kachelöfen sind freistehende Kamine meist aus Gusseisen oder anderen Metallen gefertigt und können im Falle eines Wohnortwechsels einfach mitgenommen werden. In puncto Design haben Sie die komplette Auswahl. Von klein und kompakt bis hin zu hoch und schmal, in sehr rustikaler oder puristisch-eleganter Ausführung. Senkrecht nach oben führende Ofenrohre wirken übrigens besonders elegant und lassen den Raum höher erscheinen.

Vergleich: Schauen wir uns die verschiedenen Kaminöfen genauer an.

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Holzbefeuerter Kaminofen: der Klassiker

Sie sind recht kostengünstig, lassen sich einfach installieren und der eingesetzte Brennstoff ist Holz – ein nachwachsendes, CO2-neutrales Material. Neben Stückholz, vorzugsweise Hartgehölze wie Buche, können Sie auch mit Holzbriketts oder Braunkohlebriketts betrieben werden. Und das Flammenbild, das sich durch das obligatorische Sichtfenster beobachten lässt, bringt eine sehr angenehme, heimelige Atmosphäre in den Raum. Je nach Speicherfähigkeit hält ein Kaminofen seine Wärme für mehrere Stunden, regelmäßiges Nachlegen bleibt laut persönlicher Erfahrung aber nicht aus.

Wichtig: Für einen holzbefeuerten Kaminofen brauchen Sie auf jeden Fall einen Kamin, die Abnahme muss immer durch einen Rauchfangkehrer erfolgen und der Abzug und Kamin sollten regelmäßig gewartet werden. Außerdem muss das Brennmaterial irgendwo gelagert werden. Auch wenn der Kaminofen nur als Zusatzheizung dient, sollten Sie zwei bis drei Raummeter einplanen.

Was kostet ein holzbefeuerter Kaminofen? Der Handel bietet unzählige Modelle und Varianten an, vom günstigen Produkt aus dem Bauhandel bis zum exklusiven Designerobjekt vom Fachhändler. Rechnen Sie mit 350 bis zu 10.000 Euro.

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Pelletkaminofen: der Moderne

Kaminöfen für Pellets zeichnen sich durch eine besonders gleichmäßige Verbrennung und Wärmeabgabe aus. Pellets bestehen aus Sägeabfällen, verbrennen sauber und nahezu staubfrei. Für Pelletkaminöfen gibt es auch die Möglichkeit der Förderung. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde, oder hier.

Auch bei Pelletkaminöfen ist ein Kamin, seine Abnahme und die regelmäßige Wartung nötig. Im Zuge der massiven Nachfragesteigerung durch die Energiekrise, nicht zuletzt ausgelöst durch den Ukrainekrieg, kam es zu exorbitanten Preissteigerungen bei Pellets. Die jahrelang als saubere, günstige Alternative gehandelte Material machte einen immensen Preissprung. Langsam pendelt sich der Preis auf einem deutlich höheren Niveau aber wieder ein. Die Pellets für den Kaminofen werden in Säcken oder lose geliefert, Sie brauchen also auch hier einen trockenen Lagerraum im Haus. Achtung: In einem Pelletkaminofen können Sie kein Stückholz, Kohle oder Briketts verheizen!

Was kostet ein Pelletkaminofen? Grundsätzlich müssen Sie mit Kosten ab 2.000 (Einzelofen) bis 3.000 Euro (wassergeführt) rechnen, darunter wird’s prenzlig mit der Qualität. Selbstverständlich ist aber auch hier die Preisskala nach oben offen. Erkundigen Sie sich nach Förderungen!

Ölofen: der Sterbende

Kaminöfen, die mit Heizöl befeuert werden, sind einfach zu bedienen und können für mehrere Tage im Voraus befüllt werden. Bei der Abnahme großer Mengen wird das Heizöl billiger, was aber nichts an der Fossilität und generellen Abkehr von diesem Brennstoff ändert. Erzeugt wird die gewohnte Konvektionswärme, eingesetzt wird in der Praxis zumeist so genanntes Heizöl Extraleicht. Ohne Öltank funktioniert der Öl-Kaminofen nicht. Viele Hersteller bieten kompakte Behälter für bis zu 10 Liter Öl, die im Ofen eingebaut sind. Damit können Sie den Ofen zwei- bis dreimal einheizen, dann muss nachgefüllt werden. Über die Lagerung und den Transport des Heizöls sollten Sie sich also Gedanken machen. Es gibt aber auch Modelle, die mithilfe einer integrierten Pumpe das Öl vom Tank holen.

Was kostet ein Ölofen? Kaminöfen, die mit Heizöl betrieben werden, sind im Vergleich zu anderen Kaminöfen sehr günstig, Modelle ohne Sichtfenster können Sie schon ab 300 Euro haben. Teurere Ölöfen kosten bis zu 1.000 Euro.

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Raumluftunabhängiger Kaminofen: der fürs Passivhaus

Ein solches Gerät benötigt man vor allem, wenn der zu beheizende Raum sehr klein und dicht ist. Er wird also durch einen Wanddurchbruch über ein außenliegendes Aluflexrohr oder über einen speziellen Luft-Abgas-Schornstein von außen mit dem für die Verbrennung nötigen Sauerstoff versorgt. Raumluftunabhängige Kaminöfen eignen sich besonders gut für Energiespar- und Passivhäuser sowie für Gebäude mit automatischer Wohnraumlüftung. Sie können auch mit Dunstabzugshauben oder Ablufttrocknern genutzt werden.

Was kosten Raumluftunabhängige Kaminöfen? Diese Modelle sind im Gegensatz zu den Raumluftabhängigen Modellen teurer in der Anschaffung und bei der Installation. Rechnen Sie mit Preisen ab mindestens 1.500 Euro nur für das Gerät.

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Deko-Kaminofen: der über Strom betriebene

Elektronische Kaminöfen haben den großen Vorteil, dass sie überall einsetzbar sind und nichts weiter brauchen als eine Steckdose. Im Ofen entsteht ein künstliches Feuerspiel, die Raumluft wird mit Hilfe von elektrischen Heizwiderständen erwärmt. Viele Modelle lassen diese Funktion wahlweise zu. Elektrische Dekorationsöfen haben eine Leistung von wenigen 100 Watt und laufen geruchsarm, es entsteht kein Feinstaub. Sie sind ideal für Kinderhaushalte und das romantische Extra. Auch Allergiker sind mit einem elektronischen Dekoofen gut beraten. Größter Nachteil: Kein echtes Feuer und bei regelmäßigem Gebrauch ist der Stromverbrauch recht hoch.

Was kostet ein Deko-Kaminofen? Grundsätzlich sind diese Ofenvarianten relativ günstig, Sie können schon Modelle um knapp 100 Euro haben. Die Auswahl ist riesig. Für qualitativ hochwertige Geräte können Sie aber gut und gerne auch um die 1.000 Euro ausgeben. Rechnen Sie für ein gutes Gerät mit etwa 600 bis 800 Euro.

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Ethanol-Kaminofen: der Teure mit Nachteilen

Diese Kaminöfen werden mit flüssigem oder gelförmigen Ethanol, also Alkohol betrieben, das in einen Tank gefüllt und entzündet werden muss. Ethanolöfen dürfen ohne Kaminanschluss genehmigungsfrei in Innenräumen und draußen betrieben werden. ein Ethanol-Kaminofen ist in erster Linie kein Heizgerät, sondern ein Dekoartikel. Seine Heizleistung ist mit 1 bis 3 kW sehr niedrig. Achtung: Es braucht für den Betrieb eines Ethanol-Ofens entsprechend ausreichende Luftzufuhr, da es sonst zu Vergiftungserscheinungen kommen kann.

Was kostet ein Ethanol-Kaminofen? Ob Tischofen, eingebautes Modell oder Freisteher: Bei Ethanol-Öfen ist die Auswahl riesig. Sie können schon Öfen um 100 Euro haben oder sich für ein Designerstück um mehrere Tausend Euro entscheiden. Im Durchschnitt kosten Ethanol-Öfen rund 300 bis 500 Euro.

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Datum: 20.03.2023
Kompetenz: Kamine und Öfen

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