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Wärmepumpe: Pro & Contra

Die Wärmepumpe gehört zur ersten Riege der erneuerbaren Energiesysteme. Gerade im Neubau ist sie nicht mehr wegzudenken. Aber gibt's eigentlich auch Nachteile? Wir gehen der Sache auf den Grund!

Auf die Frage, wie jeder Einzelne CO2 einsparen kann, wird seit Jahren nahezu gebetsmühlenartig wiederholt: "Weniger Auto fahren, weniger fliegen, weniger Fleisch essen." Dabei bleibt eine der CO2-intensivsten Aktivitäten paradoxerweise unerwähnt: das Heizen. Weil ein veraltetes Heizsystem sogar zum größten CO2-Verursacher im Haushalt werden kann, sollten Sie sich gerade hier nach einer umweltfreundliche Alternative umsehen.

Was ist eine Wärmepumpe?

Einfach erklärt, handelt es sich dabei um eine Maschine, die die Umweltwärme aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser nutzt und sie in Heizenergie umwandelt. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie hier.Bei sogenannten Hybridwärmepumpen kommen zwei Systeme zum Einsatz: Luftwärmepumpen können z. B. mit einem elektrischen Heizstab oder mit einem bestehenden Gaskessel kombiniert werden, der sich bei niedrigen Temperaturen dazuschaltet und zusätzliche Wärme liefert.

Warum Wärmepumpe? Die Vorteile

  • Umweltfreundlicher Betrieb: Wärmepumpen werden ohne fossile Brennstoffe betrieben, stoßen keine Schadstoffe aus und gewinnen die Energie zu 75 Prozent aus Umweltwärme. Die restlichen 25 Prozent für Kompressor, Umwälzpumpe etc. kommen aus der Steckdose - im Idealfall fließt natürlich Öko-Strom.
  • Niedrige Betriebskosten: Bei richtiger Dimensionierung können die Betriebskosten um mehr als 50 Prozent gegenüber konventionellen Heizungssystemen gesenkt werden.
  • Förderungen: Es gibt hohe staatliche Förderungen für die Wärmepumpe. Das senkt die Kosten für den Heizungstausch erheblich.
  • Geringer Platzbedarf: Es ist kein Lagerraum nötig, da die Wärmepumpe selber lediglich eine Gehäusegröße hat, die in etwa einem Kühlschrank entspricht.
  • Gefahrenloser Betrieb: Moderne Wärmepumpen laufen vollautomatisch, leise und sind wartungsarm.
  • Heizung und Klimaanlage in einem Gerät: Bestimmte Wärmepumpen-Modelle können auch zur Kühlung eingesetzt werden.

Was sind die Nachteile?

  • Die Erschließung der Wärmequelle ist mitunter teuer, zum Beispiel, wenn für eine Erdwärmepumpe eine Tiefenbohrung vorgenommen werden muss.
  • Ein weiterer Schwachpunkt ist die nicht ganz überzeugende Ökobilanz: Wärmepumpen laufen mit Strom - bekanntlich ist es Österreich noch nicht gelungen, zu 100 Prozent auf Ökostrom umzusteigen und auf kritische Quellen wie Atomenergie oder fossile Ressourcen zu verzichten. Wird die Wärmepumpe nicht mit Ökostrom betrieben oder wird der benötigte Strom nicht selbst mit einer Photovoltaikanlage erzeugt, gibt's für die Wärmepumpe im Hinblick auf ihre Umweltfreundlichkeit also Punktabzug.

Lohnt sich der Umstieg auf die Wärmepumpe?

Wie gut ein Heizgerät arbeitet, sieht man ihm nicht unmittelbar an - egal, ob das Gerät neu oder alt ist. Heizkosten sind nämlich nicht nur vom Heizungssystem, sondern auch maßgeblich von der thermischen Qualität des Gebäudes abhängig. Selbst die beste Wärmepumpe kann nur effizient arbeiten, wenn das Gebäude gut gedämmt ist. Hat Ihr Gebäude eine Energiekennzahl von über 70 kWh/m2a, lohnt sich eine Wärmepumpe nicht (bei Luftwärmepumpen Energiekennzahl größer 30 kWh/m2a). Im Altbau bedeutet das meist: Zuerst sanieren, dann Wärmepumpe einbauen.

 

Tipps für den Kauf Ihrer neuen Wärmepumpe

Zweifelsohne der wichtigste Tipp: Sie brauchen eine gute fachliche Beratung. Betrauen Sie ein zertifiziertes Unternehmen mit der Planung, Installation und Inbetriebnahme Ihrer gesamten Wärmepumpenanlage. Holen Sie zusätzlich unabhängigen Rat ein, zum Beispiel von Energieberatern. Bevor Sie eine Wärmepumpe kaufen, sollten Sie sich außerdem über mögliche Förderungen schlau machen! Um förderberechtigt zu sein, muss eine Vorlauftemperatur von weniger als 40 Grad nachgewiesen werden. Das heißt, dass alte Radiatoren gegen Niedertemperatur-Radiatoren oder eine Flächenheizung ausgetauscht werden müssen.

So erkennen Sie ein gutes Gerät

Achten Sie darauf, dass Sie vom beauftragten Unternehmen ein Gerät mit einem hohen Wirkungsgrad (= COP, Coefficient Of Performance) erwerben, idealerweise mit dem Kennzeichen "smart grid ready". Das bedeutet, dass die Wärmepumpe in Ihr Smart Home miteingebunden werden kann. Wärmepumpen mit EHPA-Gütesiegel (European Heat Pump Association) stehen für Qualität. Die Hersteller verpflichten sich zu bestimmten technischen Anforderungen, gewähren eine zweijährige Vollgarantie, bieten einen 24-Stunden-Service an und garantieren, dass zehn Jahre lang Ersatzteile verfügbar sind.

Wie oft Sie Ihre Wärmepumpe warten sollten

Damit die Vorteile die Nachteile auch wirklich überwiegen, sollten Sie Ihre Wärmepumpe regelmäßig warten lassen. Je nach Wärmepumpenart im Abstand von ein bis drei Jahren. Dazu zählt etwa die Reinigung der Wärmetauscher, Leitungen und Ventile oder die Überprüfung der Füllstände. Sie selbst können kontrollieren, wie effizient die Anlage arbeitet: Wenn Sie den Wert des Wärmenmengenzählers nach einem Jahr Laufzeit durch den Stromverbrauch der Wärmepumpe teilen, erhalten Sie die JAZ. Ist sie deutlich niedriger als erwartet, sollten Sie Ihren Fachbetrieb zu Rate ziehen.


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Datum: 05.01.2023
Kompetenz: Heizung

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