Energiewelt 2017: Wohin gehen wir?
Zu ihrem 40jährigen Jubiläum präsentiert die Austria Energy Agency die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zum Thema, wie unsere Energiewelt in zehn Jahren aussehen wird. Hier ein paar Details.
Eines geht aus den Auswertungen der Umfrage „Energy 2017“, in der 308 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft sowie energierelevanten Hochschulen in einer Online-Umfrage befragt wurden, ganz klar hervor: Die Befragten sind überzeugt davon, dass sich tiefgreifende Veränderungen in der Energiewelt abspielen werden. Die Energiebranche wird nicht nur neue Player und Dienstleistungen hervorbringen, sondern auch gänzlich andere Tarifmodelle entwickeln müssen. So glaubt nur ein Drittel (36 %), dass Energieunternehmen mit einer Konzentration auf das aktuelle Kerngeschäft auch in zehn Jahren noch Erfolg haben werden und 73 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Tarifmodelle des Mobilfunkmarktes, wie etwa Flatrate- oder Prepaid-Modelle, auch am Energiesektor etabliert haben werden. Laut Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, ist und bleibt die Effizienz der Schlüssel für die Energiewende und auch das Hauptthema im künftigen Energiesystem.
Strom als Gewinner?
Über zwei Drittel der Befragten sehen den Strom in zehn Jahren als den wichtigsten Heizenergieträger, 79 % sehen Heizöl als den großen Verlierer und gehen laut Umfrage davon aus, dass keine neuen Ölkessel mehr installiert werden – auch nicht als Ersatz. Gerade beim Strom gibt es hohe Erwartungen an die nachhaltige Erzeugung. Rund zwei Drittel (64 %) meinen, dass Österreich den Strombedarf im Jahr 2027 mit im Inland erzeugtem Ökostrom abdecken wird.
Angst vor Blackout nicht existent
Geht es nach den Befragten, teilen sie die durch Stromhersteller verbreiteten Ängste vor einem fossilen Energieausstieg nicht. Trotz der komplexer werdenden Systemse glaubt nur ein Drittel (37 %), dass das Risiko für lokale Stromausfälle im Jahr 2027 größer sein wird als heute, ganze zwei Drittel teilen diese Sorge nicht (63 %). Dabei sehen 59 % den Verteilnetzausbau auch trotz Smart Grids nicht als obsolet an. Knapp drei Viertel (73 %) sind der Meinung, dass in zehn Jahren private Stromspeicher einen wesentlichen Beitrag zur Netzstabilität leisten werden.