Hauskauf: Jeder Zweite verliert Bezug zur Realität
So ein Hauskauf ist eine große Sache, die gut überlegt und geplant sein will. Ein Haus kauft man – wenn überhaupt – nur einmal im Leben. Da muss dann alles stimmen! Oder? Eine aktuelle Umfrage zeigt ein anderes Bild.
Ein großer Teil der österreichischen Hauskäufer handelt wie arglose Optimisten. Das zeigt eine aktuelle Studie der ING in Österreich. Wie es scheint, steht der Wunsch nach einem Eigenheim über realistischen Bedenken bezüglich Leistbarkeit und Kosten/Nutzen.
An die Zukunft denken? Nicht wirklich
Für die Umfrage wurden über 1.000 Personen in Österreich zum Thema Hauskauf befragt. Die Ergebnisse sind zum Teil erschreckend, zumindest aber bedenklich. So werden Häuser angeschafft, obwohl wesentliche künftige Belastungen nicht klar sind bzw. nicht ausreichend hinterfragt werden.
Nur jeder Zweite der Befragten hat sich überhaupt nach dem Baujahr des Objektes erkundigt und ebenso viele nach bereits getätigten Energiesparmaßnahmen. Gerade einmal 42 % informierten sich über eventuell in den letzten Jahren durchgeführte Renovierungsarbeiten. Für die Kosten für Energie interessieren sich 50 % der Befragten.
Zwar liefert der verpflichtende Energieausweis wichtige Kennzahlen und erleichtert den Vergleich mit anderen Objekten, jedoch lassen sich auch damit die tatsächlich anfallenden Energiekosten nicht abschätzen. „Besser zusätzlich auch die konkreten Belege als Entscheidungsgrundlage miteinbeziehen“, raten die Wohnfinanzierungsexperten der ING in Österreich.
Ungeschönt kalkulieren: Ein Muss beim Hauskauf
„Jede Besichtigung mit Checkliste machen, Kauf- und Nebenkosten wie Makler- und Grundbucheintragungsgebühr aufschlüsseln sowie laufende Belastungen dem Haushaltseinkommen gegenüberstellen. Darüber hinaus Sparpotenziale bestmöglich ausschöpfen – natürlich auch bei der Finanzierung, wo Nebenkosten wie Bearbeitungs- oder Schätzgebühren das Budget zusätzlich strapazieren“, heißt es aus der ING in Österreich.