Fichte: Geliebt und verflucht
Sie wird als „der Brotbaum der Forstwirtschaft“ bezeichnet und ist der mit Abstand am häufigsten vorkommende Baumart in den heimischen Wäldern. Die Fichte – geliebt und verflucht zugleich.
Die Fichte ist ein sehr beliebtes Bauholz, sie ist sehr harzhaltig, weich und billig. Diese Baumart wächst gerade und hoch, und das sehr schnell. Zudem ist es der Fichte relativ egal, wo sie wächst, ihre Ansprüche an den Standort sind sehr gering. In der heimischen Forstwirtschaft spielt sie eine entsprechend wichtige, ja tragende Rolle.
Doch es gibt auch die zweite Seite der Medaille: „Willst du deinen Wald vernichten – pflanze Fichten, nichts als Fichten.“ Die Aussage stammt von einem Forstwissenschaftler aus dem 19. Jahrhundert, der schon dazumals die aufkommende Monokultur anprangerte, die sich vor allem in Form der reinen Fichtenwälder durchsetzte. Monokulturelle Fichtenwälder bringen zwar aus oben genannten Gründen sehr hohe Erträge, das Risiko ist aber groß, bei Schädlingsbefall oder einem Sturm massive Teile des Bestandes zu verlieren. Durch die im Gegensatz zur Mischkultur unnatürliche Monokultur drohen zudem eine Versauerung des Bodens sowie ein Nährstoffverlust.
Klimawandel und Borkenkäfer
Für den Baum des Jahres 2017 in Deutschland, die Gemeine Fichte (Picea abies) gibt es zwei Hauptbedrohungen. Einerseits die mit dem Klimawandel zunehmenden Temperaturen vor allem in höheren Lagen, die die Fichtenbestände spürbar zurückgehen lassen wird. Und zum anderen der rindenbrütende Borkenkäfer, hier vor allem der Buchdrucker und der Kupferstecher, die vornehmlich Fichten befallen und schon für riesige Schäden gesorgt haben.