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Kletterrosen pflanzen und pflegen

Rank- bzw. Ramblerrosen werden bis zu zehn Meter hoch und blühen – wenn auch nur einmal im Jahr – besonders opulent. Die eigentliche Kletterrose wächst weniger hoch und kompakter. Sie blüht mehrmals im Jahr.

Die Rose – Königin der Blumen. Wer sie im Garten hat, weiß wie traumhaft diese Blume nicht nur aussieht, sondern auch duftet. Besonders opulent und einnehmend sind die Vertreterinnen aus der Gattung der Kletterrosen, die sich über Hausmauern, Gartenzäune, Pergolen oder auch Rosenbögen schlängeln und für wahre Highlights im Gartenjahr sorgen!

Kletterrose oder Rambler?

Kletterrosen werden bis zu fünf Meter hoch und eignen sich aufgrund ihres starken, kompakten und dichten Bewuchses von jeglichen Rankhilfen perfekt als Sicht- und Lärmschutz. Sie können übrigens auch leicht in die Breite gelenkt werden und so eine Rosenhecke ala Dornröschen bilden.

Im Vergleich zur eigentlichen Kletterrose sind die weiteren Vertreter aus dieser Familie wahre Höhenkünstler. Mindestens sechs und maximal zehn Meter hoch ranken sich die imposanten Blüten in die Höhe, auf entsprechend robuste und hohe Kletterhilfen ist also zu achten.

Die Rose und der Baum – ein Traum

Haben Sie besonders große, alte Obstbäume in Ihrem Garten? Dann verhelfen Sie den Bäume zu einer weiteren Blüte, indem Sie den Baum mit Ramblerrosen bepflanzen. Das geht ganz einfach: Setzen Sie die Rose in einem Abstand von etwa 70 Zentimetern an die Nordseite des Baumes. Erstens bevorzugen Rosen am Beginn halbschattige Plätze und zweitens wachsen Rambler der Sonne entgegen, die Triebe zieht es also um den Stamm in Richtung Helligkeit hoch. Am besten unterstützen Sie die Blumen mit einem Seil, bis sie die untersten Äste erreicht haben. Sobald die Krone erreicht ist, helfen sich die Ramblerrosen selbst.

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Klettern geht auch bei wenig Platz

Rambler- und Kletterrosen können auch im Kübel gepflanzt werden. Wichtig ist lediglich, dass die Pflanzgefäße tief (mind. 40 Zentimeter) und breit genug sind, da Rosen bekanntlich ausgiebig wurzeln. Regelmäßig gedüngt, nicht zu viel gegossen und alle paar Jahre umgetopft sollten werden auch die Kübelrosen Freude bereiten.

Wann pflanzen und wie pflegen?

Üblicherweise werden diese Rosen im Frühling oder im Herbst gesetzt, Containerrosen können auch im Sommer in die Erde. Besonders wohl fühlen sich die Kletterrosen in nährstoffreichem, mittelschwerem Boden, der mindestens 50 Zentimeter tief ist (Tiefwurzler!) Gartenprofis raten, die Rosen vor dem Einsetzen mehrere Stunden zu wässern, um einen so genannten Trockenstress zu vermeiden. Der geeignete Rosenplatz ist im Halbschatten gelegen, am besten in Südwest- oder Südostlage und die Rankhilfe sollte beim Einpflanzen etwa einen halben Meter Abstand haben. Wichtig ist es, Staunässe und Stauwärme zu vermeiden, das mögen Rosen nicht.

Gedüngt wird am besten im frühen Frühjahr (Anfang April) und dann erst wieder nach der Blüte im Juni. Ganz neu gepflanzte Rosen können Sie aber schon nach der ersten Blüte düngen.

Wichtige Tipps zum Wuchs:

  • Sie sollten die Kletterrosen nie einfach in die Höhe wachsen lassen, da die Pflanzen dann von unten her verkahlen.
  • Wenn die Kletterrosen viele Blüten bilden, aber nicht zu sehr in die Höhe wachsen sollen, lenken Sie die Triebe am besten in die Waagerechte.
  • Am Rankgerüst werden die Triebe spiralförmig angelegt.
  • An Spalieren werden die Langtriebe fächerförmig oder überkreuzt gelegt.

Und nun zum Rosenschnitt

Die einmalblühenden Ramblerrosen werden, solange sie jung sind, gar nicht geschnitten, sondern nur die Triebe gebogen, sodass sich neue Seitentriebe bilden können. Ältere Einmalblüher werden nach der Blüte geschnitten. Im Frühling dabei vorsichtig auslichten, krankes Holz entfernen. Mehrjährige bekommen die unverzweigten Äste eingekürzt, sodass sie Triebe bilden. Am besten wechseln Sie beim Rosenschnitt die Triebe ab: einmal ganz unten am alten Ast, dann ganz an der Spitze, dann in der Mitte. Zu lange Triebe dürfen Sie ohne weiteres einkürzen oder ganz entfernen. Abgeblühte Seitentriebe werden auf zwei bis drei Augen zurückgeschnitten.

Im Herbst müssen Kletterrosen eigentlich gar nicht zurückgeschnitten werden, es sei denn, sie sind wirklich schon zu groß für den Winterschutz. Wenn Sie im Herbst schneiden, dann bitte ganz zurückhaltend. Sehr große oder stark verkahlte Rambler vertragen nach Jahren auch einen totalen Verjüngungsschnitt. Dafür – wieder nach der Blüte – bis zum Boden rückschneiten und nur die diesjährigen jungen Triebe stehen lassen. Alle zwei bis drei Jahre können ein paar der alten Triebe komplett entfernt werden und Triebe, die unter der Veredelungsstelle wachsen – die sogenannten Wildtriebe – sollten immer sofort entfernt werden.

Bei den mehrfachblühenden Kletterrosen schaut die Sache ein bisschen anders aus. Ältere Triebe, die Sie schon im Vorjahr angebunden haben, können bis auf drei Augen eingekürzt werden. Sie blühen dann noch einmal reich, bevor sie im Folgejahr endgültig abgeschnitten werden. Wie schon oben erklärt, werden bei Kletterrosen die Triebe in die Waagerechte gebunden, die entstehenden Seitentriebe kappen Sie wie gewohnt. Durch diese Vorgehensweise soll eine Basis an Trieben geschaffen werden, die lediglich in den gewünschten Endhöhen pinziert werden. Darunter können sich die Rosenpflanzen dann verzweigen. Die Seitentriebe werden im Frühling und nach der Hauptblüte bis kurz vor eine Triebknospe eingekürzt.

Typische Rosenschädlinge

Was Krankheiten und Schädlinge anbelangt, geht es der Kletterrose nicht anders als den anderen Rosenarten. Echter Mehltau, Sternrußtau, Grauschimmel, Rosenrost, Blattflecken, aber auch Blattläuse, Dickmaulrüssler, Spinnmilben – diese Probleme können Sie auch bei Ramblern und Co haben. Kaufen Sie robuste Züchtungen und entfernen Sie abgefallenes Laub immer sofort, damit es nicht zu faulen beginnen kann. Die typischen Rosenschädlinge werden am besten mit ihren natürlichen Feinden (Marienkäferlarven, Raubwanzen) bekämpft und erst in letzter Instanz zu Pflanzenschutzmitteln greifen!

AutorIn:
Datum: 20.06.2018
Kompetenz: Garten und Zaun

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