wunderschön weiß gekalkter Holzboden, darauf steht ein Tablett mit einer Tasse Tee und am Boden liegt eine weiße, grob gestrickte Wolldecke

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DIY: Holz kalken statt lackieren

Sie lieben den Shabby Chic oder wollen die natürliche Holzmaserung Ihres Möbels hervorheben? Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den coolen Antik-Look selbst hinbekommen und Holz weißeln.

Das Wichtigste vorweg: Wie bei den meisten Patiniermethoden, sollten Sie auch beim Kalken nur Vollholz verwenden. Furniere gehen meist kaputt, folierte Hölzer funktionieren logischerweise überhaupt nicht. Da es beim Kalken darum geht, die Holzporen „einzufärben“, eignen sich großporige Holzarten natürlich am besten. Ideal sind Ulmen, Eschen oder Eichen.

Das sollten Sie vor dem Kalken beachten

Was viele nicht wissen: Bevor es ans Kalken geht, braucht das Holz eine Grundierung. Sie ist quasi das Fundament für die weitere Bearbeitung. Nur wenn grundiert wird, haftet die Farbe und nur so wird das Ergebnis schön gleichmäßig und fleckenfrei. Grundiert wird am besten mit Schellak oder einem auf Wasser basierenden Lack - und ausschließlich auf trockenem Holz! Falls die Maserung noch stärker hervortreten soll, muss auch gebeizt werden. Beizen Sie nur mit Wasserbeizen! Lösungsmittelhaltige Substanzen erzeugen Flecken und Wachsbeizen verstopfen die Holzporen, die dann nicht mehr gefüllt werden können.

1. Schritt: Holz vorbereiten

Entfernen Sie alle Beschläge und etwaige Metallteile von der zu behandelnden Holzfläche. Das Holz sollte unbedingt sauber und fettfrei sein und mit Schleifpapier (120er bis 150er Körnung) angeraut werden. Für mehr Struktur (als ob das Holz verwittert wäre) können Sie das Möbelstück zusätzlich kräftig abbürsten. Verwenden Sie dafür am besten eine Drahtbürste. Wichtig: Arbeiten Sie - wie beim Schleifen - immer in Faserrichtung, nie dagegen. Entfernen Sie anschließend den Schleifstaub gründlich.

2. Schritt: Grundieren

Grundieren Sie nun das Holz und lassen Sie die Grundierung gut trocken.

3. Schritt: Kalk auftragen

Tragen Sie nun die Kalkpaste mit einem fusselfreien Tuch oder Schwamm auf das Holz auf. Tragen Sie die Paste immer quer zur Holzfaser auf, denn nur so kann sich die Paste gut in die Poren verteilen.

4. Schritt: Kalkpaste entfernen

Nach ca. 30 Minuten ist die Kalkpaste trocken und Sie können mit einem Schleifvlies Stellen ausgleichen, an denen sich zu viel Paste befindet. Für den typischen Used-Look mit abgeplatzten Ecken und Kanten können Sie die Farbe von einigen Stellen wieder leicht herunterscheifen.

5. Schritt: Oberfläche versiegeln

Da Kreidefarbe empfindlich ist, sollten Sie das Holz noch mit Wachs oder einer speziellen, natürlich transparenten Schellackpolitur versiegeln. Wachs bringt die matte Optik des Shabby-Chics etwas mehr zur Geltung als Lack, macht die Oberfläche aber weniger belastbar. Ein stark beanspruchtes Möbelstück versiegeln Sie also besser mit Klarlack. Versiegeln Sie die gekalkte Oberfläche nicht, sollten Sie sie mit Öl regelmäßig nachbehandeln. So behält das Holz seine charakteristische Farbstruktur und ist vor Schmutz geschützt.

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Datum: 25.01.2023
Kompetenz: Holzbau

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