Fassade © Teo Stuivenberg/shutterstock.com

Holzfassade: Das ist beim Bau zu beachten

Eine Holzfassade kann, mit ein wenig handwerklichem Geschick, auch von Ihnen selbst montiert werden. Was bei Planung, Holzkonstruktion und Bau zu beachten ist, erfahren Sie hier.

 

Holzfassade selbst gemacht - für versierte Heimwerker keine allzu große Herausforderung. Um jedoch lange Zeit auch Freude an der neuen vorgehängten Fassade zu haben, sollten die Ausführungen unbedingt nach den Maßgaben des baulichen Holzschutzes geschehen.

Holz konstruktiv schützen

Unter den konstruktiven Holzschutz fallen sämtliche Maßnahmen, die das Holz vor zu starker Befeuchtung oder zu schneller Austrocknung schützen. Von der Auswahl möglichst wetterfesten Holzes über weite Dachüberstände, die vor Schlagregen schützen bis hin zu einem entsprechend hohen Bodenabstand der Verkleidung.

Als weitere Maßnahme zum Schutz des Holzes und damit einer Verlängerung der Fassaden-Lebensdauer wird eine gezielt wasserabführende Ausbildung (senkrechte Verlegerichtung zur Vermeidung von Wassernestern, abgeschrägte Tropfkanten am unteren Schalungsrand) empfohlen. Mit einer Zusatzdämmung unter der Holzfassade können unnötige Energieverluste eingespart werden.

Fassade selber planen?

Wenn Sie die Planung selbst übernehmen möchten, gilt es folgende Punkte zu beachten: Mit einem Verlegeplan auf einem großen Bogen Papier (DIN A1), werden die Fassadenteile maßstabsgetreu eingezeichnet. Nachdem die Umrisse der Fassade eingetragen sind, wird in einer anderen Farbe die genaue Lage der Kanthölzer der tragenden Konstruktion festgehalten. Für eine senkrechte Verlegung der Bekleidungsbretter muss aufgrund des benötigten Hohlraumes von mindestens 20 mm Dickeeine Konterlattung verlegt werden. Außerdem muss ein der Dämmstoffdicke entsprechender Kantholzabstand, entsprechend eingehalten werden, der aus Sicherheitsgründen 60 cm nicht überschreiten sollte. Bei waagerechter Verlegung der Planken ist ein durchgehender Lüftungshohlraum gegeben, wenn Sie die Kanthölzer 20 mm stärker als die Dämmplatten wählen.

Nachdem Sie alle für die Bekleidung notwendigen Holzteile, Dämmplatten und Befestigungspunkte eingezeichnet haben, erstellen Sie eine Einkaufsliste und eine Kostenkalkulation. Vergessen Sie nicht die Leihgebühr für ein standsicheres Gerüst. Weiters sollten Sie auch die Ausführung planen, und das Gerüst erst unmittelbar vor der eigentlichen Montage aufstellen, damit sparen Sie Standzeiten.

Fassade bauen und montieren

Vor der Aufstellung muss bei Neubauten die Sockelzone verputzt und isoliert werden, bei Altbauten sollten alle nötigen Ausbesserungen an der Fassade bzw. dem Mauerwerk erledigt sein. Anschließend werden die Bretter zugeschnitten und nach Längen sortiert, die Dübellöcher gebohrt und eine eventuelle Oberflächenbehandlung des Holzes (Ölen, Lackieren, etc.) durchgeführt. Bis zur Montage sollte das Holz auf Trockenleisten an einem wettergeschützten Ort gelagert werden. Die tragende Unterkonstruktion besteht aus einem Kantholzgerüst und einer waagrechten Traglattung. Die Kanthölzer sollten mindestens die Dicke der vorgesehenen Dämmplatten aufweisen.

Hinterlüftung empfohlen

Wollen Sie einen wirkungsvollen Luftdurchgang erreichen, nehmen Sie am oberen und unteren Rand Abluftöffnungen vor, und schützen Sie diese mit einem Drahtgitter vor Insekten. Umgeben Sie Fenster und Türen mit einem exakt abschließenden Kantholz. Vergessen Sie nicht auf die spätere Montage von wasserableitenden Metallprofilen und die schützende Blechverwahrung. In den entstandenen Öffnungsbereich schneiden Sie die Dämmplatten (2 cm Übermaß) mit einem Teppichmesser zu und pressen Sie dieses fest in das Kantholzgerüst. Seien Sie an den Ecken besonders sorgfältig und lassen Sie zwischen den Eckbrettern einen Belüftungszwischenraum von ca. 1 cm, den Sie mit einer fest montierten Dachlatte hinterlegen. Mit einem Kantholz hinterlegte Fugen gewährleisten schnelles Trocknen an den Innenecken.

AutorIn:
Datum: 26.04.2018
Kompetenz: Fassade und Dämmung

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