Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit setzt sich aus den drei Bausteinen Ökologie, Ökonomie und der sozialen Komponente zusammen. Nachhaltigkeit ist also mehr als nur "gut für die Umwelt".
Nachhaltigkeit ergibt sich aus der ökologischen, ökonomischen und sozialen Komponente. Ursprünglich kommt der Begriff aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass das Holz, das geerntet wird auch wieder angebaut werden muss, um einerseits den Bestand zu schützen und andererseits die wirtschaftliche Grundlage für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Ökonomie und Soziales ist auch nachhaltig
Gerne werden im heutigen Zeitalter steigender Umweltschutzmaßnahmen und intensiveren Umweltbewusstseins die ökonomische und soziale Komponente außen vor gelassen, was zu einer einseitigen Betrachtung der Thematik führt. Das liegt auch daran, dass die Politik mit ihren Instrumenten wie dem Kyoto-Protokoll, was hauptsächlich den treibhauswirksamen CO2-Ausstoß und dessen Eindämmung beschreibt, zwar einen wichtigen Teil des Umweltschutzes hervorhebt, aber die Gebiete der ökonomischen Auswirkung und die soziale Verantwortlichkeit nicht ausreichend behandelt werden. Seit der Konferenz für Umwelt und Entwicklung im Jahre 1992 in Rio de Janeiro ist klar geworden, dass der Begriff Nachhaltigkeit weit größere Kreise zieht.
Nachhaltige Architektur
Welche Chancen und Möglichkeiten sind im Bausektor bzw. der Architektur vorhanden, um die Nachhaltigkeit rundum, also unter Beachtung aller drei Standbeine, zu erfüllen? Sie entsteht immer aus der Gesamtheit aller relevanten Maßnahmen. Das stimmige Konglomerat aus sozialem, umweltbewusstem und wirtschaftlichem Denken und Handeln hat sich auf lange Sicht bewährt. Nachhaltig Bauen heißt also nicht nur ressourcenschonend und umweltfreundlich zu bauen, sondern auch niedrige Betriebskosten und Alltagstauglichkeit zu garantieren. Eine singuläre Betrachtung eines Gebäudes reicht somit hier nicht aus – das gesamte Umfeld muss mit einbezogen werden. Neben einer solchen Standortanalyse sollten in weiterer Folge Bebauungsdichte, Stadtgröße und Umwelt- sowie Lebensqualitätsansprüche in das Nachhaltigkeitskonzept eingeflochten werden. Nachhaltig Bauen heißt nämlich auch dezentral, integriert und selbstgenügsam zu sein.
Dieser Gastkommentar stammt von DI (FH) Sebastian Kober.