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Tipps zur Planung von Holztreppen

Finden Sie hier die wichtigsten Tipps für eine zielführende Planung einer Holztreppe. Wenn Sie sich an diesen Leitfaden - chronologisch im Sinne des Bauablaufes - halten, vermeiden Sie typische Planungsfehler von Beginn an.

Treppen verbinden Stockwerke miteinander, sind aber auch Gestaltungselement in unseren vier Wänden. Sie verleihen dem Wohnraum Charakter und Klasse und das in jedem erdenklichen Stil. Damit Sie auch lange Freude an Ihrer Treppe haben, sollten Sie die folgenden Tipps in die Planung mit einfließen lassen.

Tipp 1: Die Größe der Deckenöffnung

Viele Planungsprogramme von ArchitektInnenen arbeiten mit vorgegebenen Treppengrundrissen, die oft mit den in der Realität erforderlichen Platzverhältnissen nicht übereinstimmen. Es ist zu hinterfragen, ob die angegebene Deckenöffnung ausreichend dimensioniert ist. Ist sie zu klein, geht das zu Lasten der Begehbarkeit. Eine Verringerung des Stufenauftrittsmaßes bewirkt unweigerlich, dass die Treppe dadurch steiler wird. Das Mindestmaß für Haupttreppen liegt hier bei 24 cm. Möglicherweise kann auch die laut Norm erforderliche Mindestbreite, die für Haupttreppen bei 100 Zentimetern nutzbarem Durchgang liegt, nicht eingehalten werden.

Tipp 2: Die Wände an sich

Direkt mittels Bolzen in der Wand gelagerte Treppen - so genannte Treppenmeister-Treppen - erfreuen sich aufgrund der leichten und transparenten Optik steigender Beliebtheit. Um diese Treppensysteme ordnungsgemäß montieren zu können, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Im Holzbau müssen die an die Treppe anschließenden Wände dafür mit einer entsprechenden Beplankung versehen werden, konkret mit einer 22 Millimeter starken OSB-Platte. Im Massivbau ist eine Wandstärke von 12 Zentimetern ausreichend.

Tipp 3: Der Verlauf von Leitungen

Speziell für die bereits angesprochenen Leichttreppen ist dieses Thema eine Grundsatzfrage. Im Mauerwerk verlaufende Leitungen können bei der Montage solcher Stiegen Probleme verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass Leitungen für Strom oder Wasserentweder entsprechend tief im Mauerwerk oder an geeigneten Stellen verlaufen. Dies betrifft auch insbesondere den Bereich  der Stufenbeleuchtung, der immer öfter als Gestaltungselement Einzug hält.

Tipp 4: Die Position von Fenstern

Fenster, die im Bereich von offenen Holztreppen platziert sind, sorgen für eine optimale Lichtsituation im Treppenhaus. Durch die offene Bauweise kommt es zu wenig Beeinträchtigung des Raumes, somit ist die Lichtdurchflutung maximal. Leider kommt es öfters vor, dass Fenster direkt in den Lauf der Treppe hineinragen oder deren Funktion (Kippen, Öffnen) durch die Treppe eingeschränkt ist. Richtige Planung sollte dies verhindern.

Tipp 5: Der Heizschlangenverlauf

Eine Fußbodenheizung gehört mittlerweile zum Standard im Hausbau. Ein paar einfache Regeln gewährleisten einen reibungslosen Treppeneinbau. Generell sollten an jenen Punkten, wo die Treppe den Boden berührt, keine Heizschlangen verlegt werden. Einerseits weil der Untergrund hier möglichst stabil sein sollte, andererseits weil an diesen Punkten oft Verschraubungen mit dem Boden nötig sind. Entlang von Deckenöffnungskanten ist ein etwa 15 Zentimeter breiter Streifen von Leitungen freizuhalten, da hier meistens Brüstungsgeländer fixiert werden müssen.

Tipp 6: Die Einhaltung von Maßen

Die Erfahrung zeigt, dass häufig im Plan ausgewiesene oder mit einem Treppenbauer vereinbarte Maße bauseits nicht eingehalten werden. Immer kürzere Bauzeiten erfordern zeitlich parallel stattfindende Arbeiten an der Deckenöffnung und an der Treppe.

Da der Treppenbaubetrieb in der Regel auf Millimeter genau fertigt, ist es sehr schwierig, wenn dessen MonteurInnen auf der Baustelle plötzlich mit abweichenden Maßen konfrontiert werden. Auch am Bau vorhandene Meterrisse stimmen in den wenigsten Fällen, weil die tatsächliche Fußbodenstärke oftmals kurzfristig geändert wird. Achten Sie deshalb auf genaue Einhaltung der Öffnungsgröße bzw. der Geschoßhöhe, dann passt die Holztreppe, als wäre sie in den Raum hineingewachsen.

Tipp 7: Die Baufeuchtigkeit

Wie schon angesprochen, werden die Bauzeiten zunehmend kürzer. Für Ihre Holztreppe kann dies negative Auswirkungen haben, wenn direkt an den Wänden anliegende Bauteile wie Wangen, Deckenblenden und dergleichen Feuchtigkeit aufnehmen und sich dadurch verformen. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, mit der Montage so lange wie möglich zu warten. Eine Rohbautreppe kann Ihnen solange als Ersatz dienen.

Tipp 8: Arbeiten im Treppenhaus

Bei der Stiegenmontage kann es zu leichten Beeinträchtigungen des Putzes bzw. der Wandfarbe kommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen Stufenbelag auf Beton oder eine komplett freitragende Holztreppe bekommen. Geringe Anpassungsarbeiten sind in allen Fällen erforderlich. Der Endanstrich sollte also nach Möglichkeit nach den Montagearbeiten stattfinden.

Tipp 9: Die Anschlussdetails  

Der Übergang von Holzstufen bzw. Holztreppen auf den Fußbodenbelag ist ein kleines aber wichtiges Detail. Schließt die Holztreppe an einen verklebten Bodenbelag wie Fliesen oder Klebeparkett an, kann der Übergang direkt, also Stoß auf Stoß mit einer sauberen Acrylfuge erfolgen. Handelt es sich allerdings um schwimmend verlegte Bodenbeläge, müssen sich diese bewegen können. Dafür wird am Stoß eine schmale Übergangsschiene gesetzt. Am besten bitten Sie die entsprechenden ProfessionistInnen, direkt miteinander in Kontakt zu treten und die für sie die beste Lösung zu umzusetzen!

AutorIn:
Datum: 21.08.2017
Kompetenz: Treppenbau

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