Bio-Kunstrasen: Weniger Plastikaustrag
Mit einem biobasierten, ökologisch abbaubaren Kunststoffrasensystem soll der Austrag von Mikroplastik in die Umwelt reduziert und eine nachhaltige, zukunftsfähige Alternative für neue Sportplätze mit Kunststoffrasen geschaffen werden.
Bisher wird Kunstrasen aus fossilen Ressourcen hergestellt, der jährliche Mikroplastikeintrag in die Natur Europas beträgt sagenhafte 16.000 Tonnen. Mit einem biobasierten, biologisch abbaubaren Kunststoffrasensystem will die Stadt Ellwangen nun die Entstehung von Mikroplastik reduzieren und eine nachhaltige, zukunftsfähige Alternative schaffen.
Weniger Mikroplastik durch ökologische Alternativen
Die Entwicklung des Systems übernehmen der Biopolymerhersteller TECNARO und das Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt das Vorhaben.
Der größte Mikroplastikaustrag erfolgt bei Kunstrasen aus der obersten Faserschicht. Darin befindet sich ein Einstreugranulat, das den Rasen elastisch und stabil macht. Ausgehend von Werkstoffen, die TECNARO bereits entwickelt hat, soll ein verbessertes Einstreugranulat entstehen, das zu 90 % biologisch abbaubar ist – im Erdreich innerhalb von zwei Jahren, im Wasser bereits innerhalb eines halben Jahres. Gleichzeitig muss das Granulat aber gegen Abbau beständig sein, solange es sich im Kunstrasen befindet. Auch für die Faserschicht selbst sollen biobasierte Alternativen gefunden werden, geeignete Grundstoffe also, die alle technischen Anforderungen erfüllen. Insbesondere müssen sie temperaturbeständig sein, da sie im Sommer starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die Elastikschicht des Rasens wollen die Forschenden aus Kunststoffrezyklat herstellen. Auf dem Modellplatz in Ellwangen wird während der Studiendauer überprüft, wie hoch der Kunststoffaustrag des biobasierten Kunstrasens in der Praxis ist und wie sich dies auf die Umwelt auswirkt.