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Wie effizient sind Wasser-Wasser-Wärmepumpen?

Wasser-Wasser-Wärmepumpen beziehen die Wärme aus dem Grundwasser. Technisch und rechtlich ist das mit einigen Anforderungen verbunden. Was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie hier.

Das Grundwasser ist eine der besten Wärmequellen. Es hat das ganze Jahr hindurch eine konstante Temperatur um die 10 Grad und kann deshalb ideal zur Wärmegewinnung genutzt werden. Mit einer JAZ von 5 haben Wasser-Wasser-Wärmepumpen (= Grundwasser-Wärmepumpen) einen sehr hohen Wirkungsgrad. Luftwärmepumpen kommen höchstens auf eine JAZ von 4.

Wie sie funktioniert

Für den Betrieb einer Grundwasser-Wärmepumpe sind zwei Brunnen notwendig - ein Saug- und ein Schluckbrunnen. Im Saugbrunnen (auch Förderbrunnen genannt) wird die Wärmequelle, das Grundwasser, entnommen. Im Verdampfer wird das Wasser verdichtet und in Heizenergie umgesetzt. Über den Schluckbrunnen gelangt dann das genutzte, kalte Wasser wieder ins Erdreich zurück. Die zwei Brunnen sollten etwa 10 bis 15 Meter voneinander entfernt sein.

Wie viel kostet eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe?

Die Spitzenleistung hat seinen Preis. Insgesamt sind je nach Aufwand mit bis zu 30 000 Euro zu rechnen. Allein die Bohrung und der Brunnenbau kosten zwischen 4000 und 7000 Euro. Trotz der recht hohen Anschaffungs- und Erschließungskosten rechnen sich die Anlagen in der Regel nach etwa 10 bis 15 Jahren. Wollen Sie eine Wasser-Wasser-Wärmepumpen kaufen, sollten Sie außerdem die staatlichen Wärmepumpen-Förderungen in Anspruch nehmen.

 

Wo ist eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe möglich?

Der Verband Wärmepumpe Austria empfiehlt eine Grundwasser-Wärmepumpe bei Einfamilienhäusern mit einer Heizleistung von mehr als 10 kW. Bei kleineren Leistungen raten die Experten zur Erdwärme mit Sondenbohrung oder Flachkollektor.

Kann der alte Hausbrunnen genutzt werden?

Vorhandene Brunnen können häufig nicht die nötige Wassermenge zu Verfügung stellen oder halten dem verstärkt eingespülten Erdmaterial nicht stand. Fragen Sie am besten bei Ihrem Anlagenplaner und/oder einem Brunnenbauer nach!

 

Wie viel Wasser braucht eine Grundwasser-Wärmepumpe?

Je größer die Wassermenge, die der Wasser-Wasser-Wärmepumpe zur Verfügung steht, umso höher fällt für gewöhnlich die Leistung aus. Der Brunnen sollte jedenfalls 250 Liter Wasser in der Stunde pro kW Heizleistung liefern. Der Pegel sollte nicht tiefer als 10 Meter sein, da die Pumpe sonst zu viel Energie verbraucht. Außerdem wichtig: Der Saugbrunnen muss in Fließrichtung des Schluckbrunnens liegen, damit das abgekühlte Wasser nicht erneut gefördert wird.

 

Was Sie außer der Wassermenge beachten müssen

Nicht nur die Wassermenge ist für einen reibungslosen Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe ausschlaggebend. Es kommt auch auf die Qualität des Wassers an. Ein zu hoher Eisen-, Magnesium und Mangangehalt kann dazu führen, dass Ablagerungen in der Wärmepumpe oder in den Brunnen Probleme bereiten. Zur professionellen Planung gehört deshalb eine Grundwasseranalyse.

Ist eine Grundwasser-Wärmepumpe im Altbau möglich?

Grundwasser-Wärmepumpen können ohne Weiteres bei der Sanierung zum Einsatz kommen und wirtschaftlich betrieben werden. Der Installationsaufwand ist aber höher und mit entsprechenden Kosten verbunden. Wichtig ist außerdem eine gute Dämmung des Hauses. In einem schlecht gedämmten Altbau mit Radiatorheizung eignet sich keine Wärmepumpe.

 

Vorteile & Nachteile im Überblick

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Sehr niedrige Betriebskosten Bewilligung muss eingeholt werden (bei der BH oder dem Magistrat)
Hoher Wirkungsgrad mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 5 Hohe Kosten (Planungsaufwand, Brunnenbohrung)
Oft kein zusätzliches Heizsystem notwendig  (monovalenter Betrieb) Aufwändige Erschließung
Geringer Platzbedarf  
Heizen und kühlen möglich  


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Datum: 03.01.2023
Kompetenz: Heizung

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