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Sind Sie auch schon im Tulpenfieber?

Blühen Schneeglöckchen und Hasel, steht laut phänologischem Kalender der Frühling vor der Tür. Und was wäre ein Frühling ohne Tulpen? Holen Sie sich den Star unter den Frühblühern in Ihren Garten - besonders schön wirds mit unseren Tulpen-Tipps!

Die Tulpe ist einer der absoluten Lieblingsblumen unter Züchtern. Sage und schreibe 15 000 unterschiedliche Sorten soll es Schätzungen nach bis dato geben. Da kommen auch Hobbygärtner ins Schwärmen! In Gruppen gepflanzt, machen sich die Zwiebelblumen in Gärten schließlich besonders gut. Damit den unscheinbaren Zwiebeln Jahr für Jahr ein prächtiges Tulpenmeer entwächst, müssen Pflanzzeit, Standort und Pflege stimmen.

Wann Tulpenzwiebeln pflanzen?

Damit Sie sich im Frühling an Ihren Tulpen erfreuen können - je nach Sorte blühen sie von März bis Mai - sollten Sie im Herbst Ihre Tulpenzwiebel einpflanzen. Vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren, haben Sie sogar bis in den Dezember Zeit. Für den Austrieb benötigen Tulpenzwiebeln jedenfalls eine Kältephase und genügend Zeit zum Einwurzeln. Wenn Sie im Herbst nicht daran gedacht haben, können die Tulpenzwiebel auch im Frühjahr, etwa im Februar, eingesetzt werden. Der Boden muss natürlich frostfrei und die Blumenzwiebeln intakt sein. Die bereits vorgetriebenen Tulpenzwiebeln werden im Frühjahr nicht ganz eingegraben - etwa zwei Zentimeter müssen aus der Erde ragen.

Je größer die Zwiebel, desto schöner die Tulpe

Kaufen Sie nur Zwiebeln mit unbeschädigter brauner Schale, denn diese schützt vor dem Austrocknen. Triebe sollten keine zu sehen sein. Achten Sie beim Kauf der Tulpenzwiebel aber nicht nur auf die Optik, sondern vor allem auf die Qualität! Eine gute Blumenzwiebel erkennen Sie an ihrem Umfang: Je größer sie ist, desto mehr Kraft steckt in ihr und umso schöner wird die Tulpe auch wachsen und blühen.

 

Wo sollten Tulpen gepflanzt werden?

Tulpen sind sehr robust und pflegeleicht, sie haben keine sonderlich großen Ansprüche und machen auch nicht viel Arbeit. Trotzdem sollten Sie bei der Standortwahl ein paar Faktoren berücksichtigen: Der geeignetste Boden für Tulpen ist ein humoser, durchlässiger Boden, im Falle von schweren Lehmböden vielleicht sogar mit Sand durchmischt. Dadurch stehen die Zwiebeln nicht nass und können auch nicht faulen. Generell sollten Sie für Ihre Tulpen sonnige Bereiche auswählen, da dort die Zwiebeln gut fürs nächste Jahr ausreifen können.

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Tulpen im Topf ziehen mit der Lasagne-Methode

Wenn Sie Tulpen im Topf pflanzen, können Sie verschiedene Blumenzwiebeln zwischen Erdschichten miteinander kombinieren - ähnlich zu den Schichten einer Lasagne. Alles, was Sie für einen solchen bunten Frühlingsgruß für Balkon, Terrasse oder Hauseingang brauchen, sind ein Blumentopf (ca. 50 Zentimeter Durchmesser) mit Abzugsloch, eine Tonscherbe, Blähton, dünnes Gartenvlies, Blumenerde, Quarzsand und Hornspäne. Und so geht's:

  1. Legen Sie die gewölbte Tonscherbe über das Bodenloch des Blumentopfs. Eine gute Drainage ist wichtig, ansonsten macht sich Schimmel im Topf breit!

  2. Befüllen Sie das Gefäß fünf Zentimeter hoch mit Blähton und decken Sie die Schicht mit dünnem Gartenvlies ab.

  3. Mischen Sie 2/3 torffreie Bio-Blumenerde mit 1/3 grobkörnigem Quarzsand sowie einer Handvoll Hornspänen und füllen Sie das Pflanzsubstrat etwa 15 Zentimeter hoch in den Topf.

  4. Setzen Sie nun die großen, spät blühenden Tulpenzwiebeln ein und bedecken Sie sie vollständig mit dem Substrat.

  5. Arbeiten Sie sich so Schicht für Schicht nach oben. In die obereren Schichten setzten Sie am besten kleinere Blumen, zum Beispiel Narzissen, Traubenhyazinthen und Krokusse. Tipp: Die Zwiebeln zwei- bis dreimal so tief pflanzen wie sie hoch sind.

  6. Gießen Sie die Zwiebeln gut an und stellen Sie den Topf, mit gesundem Laub gemulcht, geschützt und kühl auf. Bei langen Frostperioden sollte der Topf an einen geschützten Ort übersiedeln, z. B. in eine kalte Garage.

Tulpen richtig pflegen

  • Gießen Sie die Tulpenzwiebeln nach dem Einsetzen an. Danach sollte man sich mit dem Gießen zurückhalten. Staunässe mögen Tulpen gar nicht.
  • Düngen Sie die Tulpen im Frühjahr, z. B. im Februar. Während der Wachstumsphase der Blätter sollten Nährstoffe im Boden sein, die die Pflanze aufnehmen kann. Sobald die ersten Blattspitzen aus der Erde ragen, können Sie somit regelmäßig (ca. alle zwei Wochen) mit einem Volldünger oder - noch besser - mit etwas reifem Kompost arbeiten. Auch mit Hornspänen oder Hornmehl erzielen Sie einen ähnlichen Effekt. Im Herbst können Sie mit Kompost großzügig mulchen. Beachten Sie: je größer die Blüten, desto höher ist der Nährstoffbedarf der Pflanze.
  • Schneiden Sie nach der Blüte nicht die Blätter ab, sondern die Blütenbecher, damit die Pflanze ihre Energie nicht in die Samenbildung steckt. Wichtig: Auch wenn es optisch nicht so schön ist, sollten Sie die abgeblühten Tulpen stehen lassen, da die Nährstoffe durch das Verwelken in der Zwiebel gespeichert werden. Die Zwiebeln können im Boden belassen werden. Da sie sich aber immer tiefer ins Erdreich bohren, ist es besser, wenn sie ausgegraben und bis zum Herbst im kühlen, trockenen Keller gelagert werden - zum Beispiel in einem Papiersackerl oder Korb. Wer seine Tulpen in der Erde lässt, sollte keine einjährigen Sommerblumen dazu pflanzen, die regelmäßig gegossen werden - in zu feuchter Umgebung schimmeln die Tulpenzwiebeln nämlich.

Tulpen vermehren: So klappts mit dem Tulpenmeer

Vermehren können Sie Tulpen, indem Sie auf Tulpensorten zum Verwildern setzen, deren Zwiebeln im Boden verbleiben. Auch bei den Wild-Tulpen haben Sie eine große Außwahl, in Frage kommen zum Beispiel Seerosen-Tulpen, Damen-Tulpen, Zwerg-Tulpen, Darwin-Tulpen etc. In trockeneren Bereichen im Garten, z. B. unter Sträuchern, vermehren sich diese Tulpen von selbst. Dazu setzen können Sie Schneeglöckchen, Krokusse, Narzissen und andere typische Frühlingsblüher.

AutorIn:
Datum: 15.02.2022
Kompetenz: Garten und Zaun

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