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Pollenallergie: Diese 10 Tipps helfen wirklich!

Für Pollenallergiker ist der Frühling oft eine Qual. Tränende Augen, fließende Nase, Niesattacken gehören zum Alltag. Gutgemeinte Vorschläge, um die Heuschnupfenzeit zu überstehen, gibt es wie Sand am Meer – aber was hilft wirklich? Wir haben die zehn besten Tipps für Sie recherchiert.

1. Planung ist die halbe Miete

In der Heuschnupfensaison machen viele verschiedene Pollen Allergikern das Leben schwer. Diese unangenehme Phase kann sich von Januar bis zum Spätsommer ziehen – das ist mehr als die Hälfte des Jahres! Damit Sie als Allergiker nicht monatelang leiden, sollten Sie so schnell wie möglich herausfinden, auf welche Pollen Sie allergisch sind und welche Kreuzallergien Sie vielleicht betreffen. Wenden Sie sich dazu am besten an den Dermatologen Ihres Vertrauens. Wenn Sie wissen, worauf Sie allergisch sind, können Sie mithilfe von Pollenwarndiensten herausfinden, wann und wo die Belastung am größten ist.

2. Auf die richtige Ernährung kommt es an - auch  bei Heuschnupfen!

Leiden wir unter Heuschnupfen, setzen unsere Immunzellen bei Kontakt mit Pollen den Entzündungsbotenstoff Histamin frei, der wiederum für unangenehme Empfindungen sorgt. Allerdings nehmen wir Histamin auch täglich durch unser Essen auf. Um den Histaminspiegel und dadurch auch die Allergiesymptome niedrig zu halten, sollten Sie als Allergiker in der Heuschnupfensaison nach Möglichkeit auf histaminreiche Lebensmittel verzichten. Dazu zählt unter anderem lange gereifter Käse, Hartwurst, milchsauer vergorene Lebensmittel wie Sauerkraut und gewisse Obst- und Gemüsesorten wie Erdbeeren und Tomaten.

3. Lüften? Bitte nur mit Taktik!

Wenn es nach dem langen Winter endlich warm wird, wollen wir am liebsten die Fenster aufreißen und die Frühlingsluft in die eigenen vier Wände lassen. Für Allergiker ist aber genau das leider tabu. Während der Heuschnupfensaison sollten die Fenster so gut es geht geschlossen bleiben. Ab und an muss aber dennoch gelüftet werden. Dazu empfiehlt sich Stoßlüften zu den Zeiten, an denen die Pollenbelastung am niedrigsten ist. In Städten ist die beste Zeit zum Lüften in der Regel morgens – auf dem Land sollten Sie die Fenster während der Pollensaison nur abends öffnen!

4. Luftreiniger verbessern die Luftqualität in Innenräumen

Auch wenn man die Fenster geschlossen hält, befinden sich während der Heuschnupfensaison Pollen in der Atemluft. Bereits 30 Pollen pro Kubikmeter Luft können Reaktionen hervorrufen – an Tagen mit intensivem Pollenflug liegt die Belastung allerdings manchmal bei bis zu 2000 Pollen pro Kubikmeter. Damit das Atmen nicht zur Qual wird, hilft ein Luftreiniger, die Qualität der Atemluft in den eigenen vier Wänden zu steigern. Diese Geräte können die Pollenkonzentration erheblich reduzieren – allerdings muss der Filter regelmäßig getauscht werden.

5. Feuchte Luft macht Pollen das Leben schwer

Auch Luftbefeuchter können in der Pollensaison sinnvoll sein. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit sinken die Pollen nämlich schneller zu Boden und können nicht mehr eingeatmet werden. Außerdem hilft die feuchte Luft gegen trockene Schleimhäute und kann daher auch gequälten Heuschnupfennasen Linderung verschaffen. Aber Vorsicht: Luftbefeuchter müssen regelmäßig gereinigt und mit destilliertem Wasser befüllt werden. Ansonsten können sie Schimmelsporen in der Wohnung verteilen – und das sorgt für noch mehr gesundheitliche Probleme, vor allem bei Allergikern. Tipp: Auch Hausmittel können gegen trockene Raumluft helfen!

6. Gequälte Schleimhäute? Das können Sie tun

Tränende Augen, rauer Hals, rinnende Nase – die Schleimhäute sind während der Allergiesaison schwer mitgenommen. Um Ihre Symptome zu lindern, können Sie daher zu verschiedenen Methoden der Schleimhautbefeuchtung greifen. Bereits simple Meerwasser-Nasensprays können Linderung verschaffen. Besser ist eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung. Die ist zwar nicht angenehm, wäscht die Pollen aber aus der Nase und erleichtert das Atmen nachhaltig. Auch Dampfbäder und Inhalationen sind für Pollenallergiker hilfreich.

7. So putzen Sie bei Pollenallergie richtig

Um die eigenen vier Wände so pollenfrei wie möglich zu halten, hilft regelmäßiges Saugen und Putzen. Allerdings ist die Wahl des Staubsaugers ausschlaggebend. Bei herkömmlichen Staubsaugern werden die Pollen nämlich wieder mit der Abluft ausgestoßen und erst recht aufgewirbelt. Allergiker sollten daher ausschließlich Staubsauger mit HEPA-Filtern benutzen, denn dadurch werden die Pollen abgefangen. Eine günstige Alternative ist feuchtes Wischen mit einem Mopp. Auf diese Art werden die Pollen direkt gebunden und können nicht mehr eingeatmet werden.

8. Haarewaschen hilft gegen Juckreiz

Natürlich kann man es als Allergiker nicht verhindern, während der langen Heuschnupfensaison das Haus zu verlassen. Dabei bleiben die Pollen leider überall hängen – vor allem in den Haaren. Springen Sie daher am besten gleich unter die Dusche, wenn Sie nach Hause kommen! Die feuchte Luft im Bad ist nicht nur eine Wohltat für die Schleimhäute – durch die Dusche werden Pollen aus den Haaren gewaschen, wodurch die Allergiesymptome schnell nachlassen.

9. Wechseln Sie Ihre Kleidung

Pollen bleiben nicht nur in unseren Haaren hängen, sondern auch auf der Kleidung. Für Allergiker ist es daher also empfehlenswert, die Kleidung, mit der man im Freien unterwegs ist, nicht auch in der Wohnung zu tragen. Ziehen Sie sich dabei am besten nicht im Schlafzimmer um, denn dadurch können die Pollen aus dem Stoff aufgewirbelt werden und in die Atemluft gelangen. Waschen Sie Ihre Kleidung häufig – auch die Bettwäsche sollte regelmäßig gewechselt werden. Aber Achtung: Hängen Sie Ihre Wäsche nicht im Freien auf, sonst werden Ihre Klamotten zu regelrechten Pollenmagneten!

10. Spaziergänge? Bitte nur mit Brille!

Klingt lustig, aber hilft – setzen Sie beim nächsten Spaziergang eine Sonnenbrille auf. Denn diese schützt nicht nur vor Licht, sondern auch vor Wind – und damit ebenfalls vor Pollen. Wer ohnehin Brille trägt, ist hier im Vorteil. Scheuen Sie sich zur Pollensaison also nicht, Ihre Brille aufzusetzen. Die Gläser sollten allerdings regelmäßig mit einem feuchten Putztuch gereinigt werden. Auch bei Kontaktlinsen ist eine regelmäßige, gründliche Reinigung während der Heuschnupfensaison wichtig, um zusätzliche Irritationen der Augen zu vermeiden. Vorsicht: Manche Allergieaugentropfen vertragen sich nicht mit Kontaktlinsen. In der Allergiesaison ist die Brille also oft in jeder Hinsicht die bessere Wahl!

Pollenallergie behandeln – geht das?

Heuschnupfen wird in der Regel mit sogenannten Antihistaminika behandelt. Diese Tabletten sind in der Regel rezeptfrei erhältlich. Außerdem gibt es für Allergiker eine breite Auswahl an verschiedenen Allergie-Nasensprays und Augentropfen, die dabei helfen, die Symptome zu lindern. Diese Medikamente wirken aber leider nur vorübergehend. Wenn Sie Ihrer Allergie langfristig den Kampf ansagen wollen, kann eine Hyposensibilisierung helfen. Dabei werden Sie regelmäßig kleinen Dosen Ihrer Allergene ausgesetzt, bis Ihr Immunsystem eine Toleranz entwickelt. Aber Achtung: Wenn Ihre Pollenallergie durch eine Histaminintoleranz ausgelöst wird, kann eine Hyposensibilisierung die Symptome sogar verschlechtern. Lassen Sie sich also immer vom Arzt Ihres Vertrauens beraten!

AutorIn:
Datum: 16.05.2023
Kompetenz: Schlafen und Gesundheit

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