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Mit Luftreiniger gegen Pollen & Co.

Pollenschutzgitter sind wohl der geläufigste Schutz gegen Blütenstaub in Wohnräumen. Ein gibt allerdings noch ein weiteres Helferlein für Allergiker-Haushalte: den Luftreiniger. Wie er funktioniert, und ob er wirklich bei Pollenallergien hilft - wir sagen's Ihnen.

Vieles wird zum Schutz gegen Pollen empfohlen: Von mechanischem Pollenschutz bis zu natürlichen Hausmittelnist alles dabei. Aber warum nicht auch modernste Technologie für sich und gegen die Allergene in der Raumluft arbeiten lassen? Luftreiniger für zu Hause machen's möglich.

Staub- und Schadstoffkiller

Nomen est omen: Der Zweck eines Luftreiniger ist es wie der Name schon sagt, Luft zu reinigen bzw. sie sauber zu halten. Im Detail bedeutet das, allergene und belastende Partikel (z. B. Pollen) weitestgehend aus Innenräumen herauszuholen. Deshalb werden Luftreiniger vor allem für Allergiker-Haushalte empfohlen, jedoch finden die Geräte seit ein paar Jahren allgemein großen Anklang. Schließlich sind wir alle stets von Feinstaub, Hausstaub und anderen Schadstoffen umgeben. Insbesondere in puncto Staubbindung funktionieren die Systeme gut: Luftreiniger fangen Staub in der Luft auf - im Idealfall bedeutet das neben der gesünderen Raumluft weniger Staubwischen.

Wie funktioniert ein Luftreiniger?

Es gibt Luftreiniger, die den Staub am Filter binden (wie beim Staubsauger) und solche, die die Luft durch Wasser leiten und die Partikel aus der Luft darin zurückhalten - häufig werden diese Geräte als "Luftwäscher" bezeichnet. Die Luft verlässt einen Luftwäscher zwangsläufig feuchter, mit dem Effekt, dass die Raumluft reiner und Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Luftreiniger oder Raumluftreiniger hingegen arbeiten grundsätzlich mit Filtern und ohne Wasserbad, aber es gibt auch Modelle mit Luftbefeuchtungsfunktion - so wie es auch Luftwäscher-Modelle mit zusätzlichen Filtern gibt. Luftreiniger verfügen wie auch Luftwäscher über einen Ventilator, welcher die Raumluft ansaugt. Die Filter sind besonders wichtig: Je nach Filtergraden und Effizienz werden Partikel aus der Luft entfernt und festgehalten. Filter können dabei für unterschiedliche Partikelgrößen konzipiert sein.

Was ist besser: Luftreiniger oder Luftwäscher?

In der Regel filtern Luftreiniger kleinere Partikel effektiver als Luftwäscher, wobei es je nach Modell und Ausstattung umgekehrt sein kann. Meistens sind es allerdings die Luftreiniger mit HEPA-Filter und Aktivkohlefilter, die für Allergiker wirklich Nutzen haben. Wenn das Augenmerk darauf liegt, eine höhere Luftfeuchtigkeit zu erreichen, z. B. im Winter, sind Luftwäscher sicherlich eine gute Wahl. Das Niveau von Geräten mit hocheffizientem HEPA-Filter haben sie aber nicht. Behalten Sie im Hinterkopf: Ein gesundes Raumklima erlangen Sie, wenn sich so wenige Partikel wie möglich in der Raumluft befinden und die richtige Luftfeuchtigkeit herrscht. Letzteres lässt sich auch mit einem Luftreiniger erzielen, wenn er mit einer zusätzlichen Befeuchtungsfunktion ausgerüstet ist.

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Filter reinigen ist ein Muss!

Eines ist bei beiden Modellen unumgänglich, aber zum Glück nicht aufwendig: Sie müssen regelmäßig gewartet werden. Der Filter sollte bei einem Raumluftreiniger regelmäßig gereinigt bzw. gewechselt werden. Die Partikelbelastung, Filterqualität und Laufdauer des Geräts bestimmen darüber, wie häufig ein neuer Filter eingesetzt werden muss. Man hat dabei die Wahl zwischen Einwegfiltern oder wiederverwendbaren Filtern. Auch das Wasser im Vorratstank eines Luftwäschers ist regelmäßig zu tauschen. Geschieht das nicht, kommt es zur Bakterienvermehrung im Wasser, die dann mit in die Luft abgegeben werden.

Ionische Luftreiniger: Top oder Flop?

Einge Luftreiniger-Modelle ionisieren die Luft. Dabei werden negative Ionen gebildet, die sich mit positiv geladenen Partikeln zu Clustern verbinden. Dadurch werden sie schwerer und sinken in der Luft zu Boden. Kritik gibt es dahingehend, als dass es dabei zu einer Ozonbildung kommen kann und aussagekräftige Langzeitstudien dazu noch fehlen. Wenn Sie sich für einen Luftreiniger mit Ionisator entscheiden, dann wählen Sie ein Modell, das kein oder nur sehr wenig Ozon produziert bzw. nur wenig an die Raumluft abgibt. Hier mehr zu Luftreinigungssystemen, die die Raumluft mit Ozon sauber halten.

Kauftipps und Kosten

Der Zweck bestimmt das Modell. Zum Beispiel kann die zu erfassende Partikelgröße ausschlaggebend dafür sein, welcher Luftreiniger gekauft werden sollte. Wer zudem schädliche Ausdünstungen oder Gerüche aus Möbeln oder Baumaterialien in seiner Wohnung befürchtet, sollte ein Modell mit Aktivkohlefilter wählen. Auch für Raucher-Haushalte wird selbiger Luftreiniger empfohlen.

Keinesfalls sollte der Preis kaufentscheidend sein. So gibt es zwar günstige Luftreiniger ab ca. 50 Euro im Handel, allerdings sollte man in erster Linie unten gelistete Faktoren beim Kauf beachten, die das Gerät letztendlich um einiges teurer machen können. Der Preis für einen guten Luftreiniger beläuft sich dann auf etwa 300 Euro.

  • Leistung/Stromverbrauch: Je nach Leistung und Zusatzfunktion kann der Stromverbrauch stark variieren. Aussagekräftig ist der Stromverbrauch in Verbindung mit der Luftreinigungsleistung. Ein Luftreiniger mit höherer Watt-Angabe kann sparsamer sein als ein vergleichbares Modell mit weniger Watt. Ganz ähnlich sieht es mit der regelbaren Leistung aus. Muss ein schwächeres Modell mit einer niedrigeren Watt-Angabe stets auf voller Leistung arbeiten, kann ein Modell mit höheren Watt-Angaben sogar ökonomischer sein, wenn es zum Beispiel schon in den unteren Leistungsstufen zufriedenstellend die Raumluftmenge reinigt.
  • Ausstattung: Soll zum Beispiel parallel zur Luftreinigung auch die Luftfeuchtigkeit erhöht werden, wirkt sich das natürlich auf den Preis aus. Auch hochwertige Filter, zum Beispiel HEPA-Filter, kosten ihr Geld. Je nach Luftreiniger-Modell belaufen sich die Kosten für einen Ersatzfilter im Bereich von 25 bis 35 Euro je Stück.
  • Raumgröße: Gute Hersteller machen Angaben über die Raumgröße bzw. Quadratmeterzahl. Zusätzlich muss man allerdings die räumlichen Gegebenheiten miteinrechnen. In einem Altbau mit hohen Decken ist das Gesamtvolumen des Raumes ein ganz anderes. Hier sollte man dann entsprechend ein leistungsstärkeres Modell wählen bzw. gleichzeitig auch mit einer längeren Laufzeit des Geräts rechnen. 
  • Betriebsgeräusch: Besonders sinnvoll sind Raumluftreiniger im Schlafzimmer, wo natürlich eine besonders geräuscharme Atmosphäre herrschen soll. Bei der Auswahl des Geräts sind deshalb die Dezibel-Angaben (dB) zu beachten. Je leistungsstärker ein Modell, desto stärker und leider auch lauter die Ventilatoren.

Bloße Symptombekämpfung?

Kritik an Luftreinigersystemen gibt's vor allem im Hinblick auf ihren Wirkungsgrad: Ja, sie können dabei helfen, belastende Partikel aus der Luft zu filtern. Und dennoch: Die Ursache der verunreinigten Innenraumluft wird damit natürlich nicht beseitigt. Man kann mit einem Luftreiniger immer nur gegen die Symptome vorgehen. Da man etwa im Falle von Pollenflug die Ursache für die belastete Luft jedoch nicht abstellen kann und häufiges Lüften während der Pollensaison für Allergiker nur bedingt eine Option ist, ist ein Luftreiniger für sie bestimmt eine gute Entscheidung. Für Nicht-Allergiker gilt: Regelmäßiges Lüften ist immer noch die beste Methode, um die Raumluft zu verbessern.

AutorIn:
Datum: 26.05.2020
Kompetenz: Elektroinstallation

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