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Überblick: Heimische Holzarten

Heimisches Holz hat viel zu bieten. Fußbodenbeläge, Schlafzimmermöbel oder Schnitzerholz - für jeden Zweck gibt es das passende Holz. Erfahren Sie hier mehr zu Eigenschaften und Einsatzgebieten heimischen Holzes.

Ob für Parkett, Tische und Sessel, detailverliebte Spielwaren oder den Dachstuhl und die Fassade – Holz hat seit Jahrtausenden vielfältige Einsatzbereiche. Weltweit gibt eine Vielzahl von Hölzern mit ganz spezifischen Eigenschaften. Möchte man möglichst nachhaltiges und qualitativ hochwertiges Holz beziehen, greift man am besten zu heimischen Hölzern. Dank der in der österreichischen Forstwirtschaft üblichen Naturverjüngung, bei der man die Wiederaufforstung teilweise der Natur überlässt, wird die genetische Vielfalt des heimischen Holzes sichergestellt. Außerdem richten sich österreichischen Waldbesitzernach den Zertifizierungsrichtlinien des PEFC (Pan European Forest Certification). Fast alles, das aus dem Wald kommt, wird zudem auch verwertet: Stammholz als Werkstoff, Rinde, Spreißel, Hackschnitzel und Späne als Nebenprodukte in der Holzplatten-, Papier- und Zellstoffindustrie und zur Energieerzeugung.

Eigenschaften des heimisches Holzes

  • Kernholz: Alle Nadelbäume und die meisten Laubbäume lösen ab einem Alter von 20 bis 30 Jahren den inneren Teil des Stammes aus dem Wassertransport heraus und nutzen ihn nur mehr zur Festigung, das heißt nur noch als tragender Teil für die Krone. Bei einigen wird der Kern durch die Einlagerung von Farb- und Gerbstoffen konserviert. Solche Hölzer nennt man Kernhölzer. Da die verschiedenen Baumarten unterschiedliche Stoffe einlagern, entsteht das bekannte Farbspektrum des Holzes. Der Bereich des Stamms, dessen Funktion der Wassertransport ist, wird Splint genannt. Hier bleibt das Holz (im Gegensatz zum Kernholz) hell. Farbkernholz ist widerstandsfähiger gegen Pilzbefall als Splintholz.
  • Maserung/Textur/Flader = Zeichnung des Holzes. Man unterscheidet a) deutlich (z.B. Fichte, Kiefer, Lärche), b) in zarten Linien noch zu erkennen (z.B. Ahorn, Birke), c) undeutlich bis unkenntlich (z.B. Apfel, Birne)
  • Poren/Gefäße: Erscheinen im Querschnitt rund oder oval und im Längsschnitt rillenartig. Bei manchen Hölzern sind die Poren mit freiem Auge erkennbar, z. B. bei Eiche und Esche. 
  • Resistenz: Natürliche Widerstandsfähigkeit des Holzes gegen Holzschädlinge. Nach ÖNORM EN 350-2 bei Pilzen Resistenzklassen: 1 sehr dauerhaft, 2 dauerhaft, 3 mäßig dauerhaft, 4 wenig dauerhaft, 5 nicht resistent; bei Insekten s = anfällig, sh = auch Kernholz anfällig, n/a = nur unzureichende Daten verfügbar
  • Splintholz: Splint ist der äußere, zwischen der Rinde und dem Kernholz liegende Teil des Stammes. Splintholzbäume haben über den gesamten Querschnitt die gleiche Farbe und einen etwa gleich hohen Feuchtigkeitsgehalt. Eine Kernbildung setzt sehr spät oder überhaupt nicht ein. Splintholz ist empfindlich für Pilz- und Insektenbefall und auch bei dauerhaften Holzarten ohne Imprägnierung nicht von hoher Beständigkeit. Beispiel für Splintholz-Bäume: Spitzahorn, Birke, Erle, Weißbuche oder Aspe.
  • Tränkbarkeit: Bezeichnet die Fähigkeit von Holz, Tränkflüssigkeiten (z.B. Holzschutzmittel) aufzunehmen. Das ist je nach Holzart sehr unterschiedlich. Nach ÖNORM EN 350-2 bedeutet 1 gut tränkbar, 2 mäßig tränkbar, 3 schwer tränkbar, 4 sehr schwer tränkbar.
  • Verfärbungen durch Licht: Die meisten Hölzer dunkeln nach, helle Hölzer vergilben, in einigen Fällen kommt es zur Aufhellung (z. B. gedämpfte Buche).

Übersicht über heimische Holzarten

Holzart

Eigenschaften

Verwendung

Ahorn hellgelb-weiß, mit Silberschimmer, teilweise geflammt, feinporig, mittelschwer, anfällig für Insekten, nicht witterungsbeständig mäßig hart Möbel, Tischplatten, Musikinstrumente, Furniere, Spielzeug, Drechselarbeiten
Birke hellbraun, fein strukturiert, mittelschwer, gut zu bearbeiten, nicht witterungsbeständig sehr hart Möbel, Innenausbau, Musikinstrumente

Buche

(auch: Rotbuche)

mittelbraun mit gleichmäßigem Rotschimmer, schwer, langlebig, sehr tränkwillig  hart Möbel, Furnier, Eisenbahnschwellen, Treppen, Parkett
Eibe mittelbraun, toxisch, extrem elastisch hart Drechselarbeiten, Kunstschnitzerei
Eiche gelbbraun-grünlich, ringporig, Kernholz hoch wetterbeständig, Splint pilzanfällig hart Möbel, Fenster, Türen, Treppen, Parkett, Bauholz, Pfähle, Furnier, Fässer, Holzpflaster
Erle mittelbraun, leichter Rotschimmer weich Möbel, besonders für Schlafzimmermöbel seit Jahrezehnten ein Dauerbrenner
Esche hell, zäh, elastisch, widerstandsfähig hart

Möbel, Werkzeugstiele, Segelspinnen, Sportbogen, Parkett, Treppen

Fichte hell, gelblich, kaum resistent, leicht, einfach zu bearbeiten, schlechte Tränkbarkeit weich Möbel, Bauholz, Dachstühle, Böden, Klangholz bei Instrumenten, Fenster, Papier- und Zellstofferzeugung, Span- und Faserplatten
Kernbuche (auch: Wildbuche) rötlich-weiße Farbe mit natürlichen Farbeinschlüssen, besonderer Charakter dank dunkelgrau-brauner bis schwarzer Streifen (Verfärbungen entstehen erst nach ca. 80 Jahren Wachstum), glatt, strapazierfähig sehr hart Möbel, Treppen, Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen
Kiefer hell, gelblich, harzhaltig, Splint nicht resistent, Kern höher resistent, tränkwillig, mittelschwer mäßig hart Möbel, Fenster, Türen.Masten, Bauholz, Fassadenverkleidung
Kirsche rotbraun-rot, mittelschwer, feinporig, dunkelt nach mäßig hart exklusive Möbel, Furnier
Lärche gelblich-weißer Splint, rötlicher Kern, harzhaltig, wetterfeste schwer Fenster, Türen, Böden, Bauholz, Möbel
Linde mittelschwer sehr weich Schnitzereien
Walnuss mittel-dunkelbraun, grobporig ziemlich hart exklusiver Innenausbau, Möbel, Furnier
Pappel gräulich-weiß sehr weich Verpackungen, Zündhölzer, Holzschuhe, Faser- und Holzwolleplatten
Tanne weiß-gelblich, mittelschwer, dunkelt nach, neigt zum Splittern, wenig dauerhaft, aber beständig gegenüber Säuren und Alkalien weich Möbel, Bauholz
Ulme schwer, grobporig, zäh, wenig dauerhaft ziemlich hart Möbel, Furnier, Treppen, Sportgeräte, Schnitzarbeiten
Weißbuche (auch: Hainbuche) gelb-weiß, zäh, schwer sehr hart Parkett, Werkzeug (z. B. Hobelsohlen), Klavierbau
Zirbe

rötlicher Kern, stark nachdunkelnd,schmaler Splint eher gelblich,angenehmerDuft, antibakterielldank der imHolz enthaltenen Harze und Öle

weich Möbel(Betten, Kommoden), Innenverkleidungen (z. B. für Saunen)


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Eggersham 30
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AutorIn:
Datum: 12.11.2019
Kompetenz: Holzbau

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