Was natürliche Farben und Lacke ausmacht
100 % öko, Natur pur, Bio, Ohne schädliche Zusatzstoffe – die Versprechen auf den Farben, Lacken, Ölen und Lasuren in den Regalen klingen toll. Doch können wir diesen Aussagen vertrauen? Was macht eine Farbe wirklich natürlich? Hier die Fakten.
Hauptsache keine Chemie. Immer mehr Haus- und GartenbesitzerInnen legen großen Wert auf die Natürlichkeit der verwendeten Produkte. Zuviel wird über schädliche Ausdünstungen, giftige Bestandteile und langfristig gesundheitsschädigende Wirkungen gelesen und gehört. Außerdem ist das Umweltbewusstsein bei den meisten von uns merklich gestiegen. Aber: bei näherer Betrachtung sind auch viele als ökologisch und natürlich propagierte Materialien nicht wirklich "sauber".
Kriterien ökologischer Produkte
Es ist eigentlich ganz einfach. Natürlich ist, was aus nachwachsenden Rohstoffen auf pflanzlicher und/oder mineralischer Basis hergestellt wird. Und zwar so schonend wie möglich. Doch es gibt schwarze Schafe. „Hersteller, die ihre Farben trotz großer Anteile petrochemischer Inhaltsstoffe als „Naturfarben“ bezeichnen, erkennen Sie oft schon am Einsatz von Isoaliphaten oder an der verschleierten Deklaration der Inhaltsstoffe“, führt Dr. Hermann Fischer, Firmengründer von AURO, dem Marktführer im Bereich Naturfarben.
Die Natur gibt's, und nimmt's wieder zurück
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, lesen Sie sich also die Zusammensetzung des jeweiligen Produktes genau durch. Tauchen Schlagwörter wie Isoaliphate oder Isoparaffine am Etikett auf, handelt es sich mit Sicherheit um keine Naturfarbe, egal was vorne draufsteht. Diese petrochemischen, also auf Erdöl basierenden Bestandteile lassen sich nicht wieder in den natürlichen Kreislauf zurückführen. Hersteller echter natürlicher Farben setzen auf die Pflanzenwelt. Aus Stängeln wird Zellulose gewonnen, aus Blättern Farbstoffe, Wachse von Blattoberflächen, Fette und Eiweiße aus Früchten und Duftstoffe genauso wie Harze aus Blüten.
Nachhaltiger Lebenszyklus
Aus Pflanzen gewonnene Rohstoffe und daraus hergestellte Produkte verursachen keinen Müll. Alles was aus der Natur kommt, kann auch wieder dorthin zurück, sprich ist biologisch abbaubar. Gesundheitsrisiken, hohe Kosten oder Lagerungsprobleme für die Entsorgung sind schlicht nicht existent. Ein wirkliches Naturprodukt ist am Ende seines Lebenszyklus kein Sondermüll, wie das bei konventionellen Produkten oft der Fall ist, sondern kann kompostiert werden.