Verputzarbeiten © Dmitry Kalinovsky/shutterstock.com

So verputzen Sie richtig!

Nachdem die Rohbauarbeiten beendet und alle Haustechnikleitungen und -einbauten (Rohinstallation) in den Wänden und Decken erfolgt sind, werden üblicherweise die Verputzarbeiten durchgeführt.

Nachdem die Rohbauarbeiten beendet und alle Haustechnikleitungen und –einbauten (Rohinstallation) in den Wänden und Decken erfolgt sind, werden üblicherweise die Verputzarbeiten durchgeführt.

Putzfunktion

Im Innenbereich

  • Feuchtigkeitsspeicherung
  • Glatte Flächen z.B. als Untergrund für Anstriche, Tapezierungen und Verfliesungen
  • optisches vorteilhaftes Aussehen
  • Brandschutz bei Holz- und Stahlkonstruktionen
  • Schallschutz

Im Außenbereich

  • Witterungsschutz
  • Wärmeschutz
  • optisches vorteilhaftes Aussehen

Putzeinteilung

Putze lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen

  • Verwendung: Innenputz, Außenputz, Wandputz, Deckenputz, Sockelputz
  • Zusammensetzung: Zementputz, Kalkzementputz, Kalkputz, Gipskalkputz, Kalkputz, Silikatputz, Kunstharzputz, Silikonharzputz
  • Ausführung: einlagig, zweilagig, Dünnputz, Dickputz, Unterputz, Oberputz
  • Herstellung: Baustellenputz, Fertigputz
  • Oberfläche:Glatter Putz, Kellenputz, Kratzputz, Pinselputz (Patschokk), Reibputz, Schlämmpuz, Spritzputz, Steinputz, Waschputz, italienische Putztechniken wie z.B. Sgraffito oder Fresco

Ebenheit

Die Ebenheit des Putzes ist laut ÖNORM mit Ebenheitstoleranz Zeile 6 laut ÖNORM DIN18202 festgelegt, z.B. bei einem Messabstand von 10 m max. 20 mm Stichmaß.

Abdeckungen

Bei den Verputzarbeiten insbesondere bei Nachputzarbeiten kommt es zu starken Verunreinigungen wodurch Einbauten wie z.B. Fenster, Türstöcke, Geländer usw. beschädigt werden können. Diese Teile müssen daher abgedeckt werden.

Putzanschlüsse

Putzanschlüsse an andere Bauteile wie z.B. an Fenster, Türen, Installationen, Holzkonstruktionen usw. sind wegen späterer Rissbildungen vorab zu klären
(z.B. Ausführung als Schatten-Nut, Fugenanschluss mit dauerelastischer Verfugung etc.).

Untergrund

Die Beschaffenheit des Untergrundes hat eine große Auswirkung auf die Qualität des Putzes.

  • Der Untergrund muss sauber und staubfrei und frei von Verschmutzungen sein
  • Eine raue Oberfläche garantiert eine gute Putzhaftung.
  • Der Untergrund darf nicht gefroren sein.
  • Saugt der Untergrund stark, muss vorgenässt werden. Saugt der Untergrund nicht, so muss er aufgeraut werden.
  • Ist der Untergrund feucht, besteht die Gefahr von Ausblühungen
  • Ist der Untergrund sehr uneben kann es durch die unterschiedlichen Putzstärken zu Qualitätsverminderungen kommen

Anstriche und Beschichtungen

Moderne Putze sind bereits eingefärbt. Wenn nicht, so können sie mit Anstrichen versehen werden. Wichtig ist dabei die Verträglichkeit mit der Putzart insbesondere betreffend der Wasserdampfdurchlässigkeit, da sonst die Gefahr des Abblätterns besteht.

Als Anstriche werden verwendet:

  • Kalkanstrich, mit oder ohne Zusätze z.B. Leinöl
  • Kunstharzanstriche
  • Dispersionsanstriche, organisch gebunden, geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
  • Silikatanstriche sind wasserglasgebundene Mineralfarben
  • Silikonharzanstriche sind wasserdampfundurchlässig
 

AutorIn:
Archivmeldung: 28.06.2017
Kompetenz: Fassade und Dämmung

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