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Infrarotheizungen: So kaufen Sie die richtige!

Infrarot-Heizungen erobern den Markt. Immer mehr Anbieter verwässern leider auch die Qualität. Wir haben die wichtigsten Fragen für den Qualitätscheck Ihrer IR-Heizung und damit auch gleich die besten Kauftipps für Sie. Besteht Ihre Wunsch-Infrarotheizung den Qualitäts-Test?

 

Erster und wichtigster Tipp: Der Preis sollte nicht das entscheidende Kriterium für den Kauf einer bestimmten Infrarotheizung sein. Qualität kostet und auf Qualität sollten Sie allemal setzen, um langfristig effizient mit Strom heizen zu können. Wenn Sie die folgenden Kauftipps einhalten, werden Sie mit ziemlicher Sicherheit schon bald eine qualitativ hochwertige Infrarotheizung Ihr Eigen nennen können:

Hat die Heizung einen hohen Strahlungsanteil?

Bei einer Infrarot-Heizung gilt es auf einen hohen Strahlungsanteil zu achten, denn nur dann kann auch garantiert werden, dass die Menschen und Gegenstände im Raum erwärmt werden, und nicht nur die Luft. Angaben von Strahlungsanteilen von 80, 90 oder sogar 100 Prozent sind physikalisch unmöglich und unseriös, da es immer einen gewissen Konvektionsanteil geben wird.

Sind im IR-Paneell hochwertige Materialien verbaut?

Infrarotheizungen sind meist Paneele, die an Wand oder Decke geschraubt und mittels Netzstecker an das Stromnetz angeschlossen werden. Das Paneel selbst kann aus unterschiedlichen Materialkomponenten bestehen. Und hier besteht auch der Qualitätsunterschied! Achten Sie auf eine beschichtete Oberfläche (z. B. Metall, Glas oder Spiegel) und geschlossene Metalltassen. Die Beschichtung sollte kratzfest sein und auch bei voller Betriebstemperatur nicht ausgasen. Sollte die Oberfläche einem Raufaserputz oder einer herkömmlichen Wandfarbe ähneln, lassen Sie die Finger davon! Der Putz kann während der Heizphase zu starker Geruchsbildung führen. Zudem ist eine sehr raue Oberfläche schmutzempfindlich.

Wie ist das Kernteil der IR-Heizung zusammengestellt?

Ein fester Kern, etwa aus einem Tonmineral, der gleichzeitig als Träger fungiert, stabilisiert die Platte und sorgt für eine rasche und gleichmäßige Wärmeverteilung. Bei günstigen Heizungen werden dafür minderwertige Dämmstoffe verwendet oder es wird zur Gänze auf einen Speicherkern verzichtet. Das kann zu Spannungen und unschönen Verformungen der Oberfläche führen und beim Abkühlen knackende Geräusche machen.

Ist ein Sicherheitsthermostat verbaut?

Neben den Tipps zur sicheren Anwendung hilft auch ein Sicherheitsthermostat, welches bei qualitativ hochwertigen Geräten integriert ist. Dieser schützt die Platte vor Überhitzung und schaltet die Heizung vor einem möglichen Schaden ab. Bei günstigen Produkten aus Fernost gibt es solche Sicherheitseinrichtungen nicht! Grundsätzlich ist zu empfehlen, auf europäische, am besten österreichische Hersteller zurückzugreifen, die mit Zertifikaten wie TÜV GS (Gerätesicherheit!), CE und IGEF gekennzeichnet sind.

Welche Gütesiegel hat die Infrarotheizung?

TÜV-Zeichen sind immer ein Hinweis auf überprüfte Sicherheit und Schutz, doch leider werden diese Kennzeichen auch oftmals gefälscht (insbesondere bei Importen aus China). Fragen Sie also beim Kauf, ob die Heizung nicht nur das Prüfzeichen vom TÜV erhalten hat, sondern auch das dazu passende Zertifikat. Nur so können Sie sicher sein, dass die elektrische, die mechanische sowie die Personensicherheit überprüft wurden. Das RoHS-Siegel stellt sicher, dass keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe in Geräten und Bauteilen vorhanden sind.

Hat meime IR-Heizung die passende Größe?

Die Dimensionierung der Infrarotheizung ist der wesentlichste Faktor für eine effiziente Nutzung - leider passieren genau hier die meisten Fehler. Dabei arbeitet eine Infrarotheizung erst effizient, wenn sie korrekt - also nach EN 12831 - ausgelegt wurde. Für die korrekte Größenwahl müssen Ihre baulichen Gegebenheiten, der Einsatzort und die persönlichen Wärmebedürfnisse genau berücksichtigt werden. Wählen Sie unbedingt einen Anbieter, der Heizlastberechnungen nach diesen Kriterien vornimmt. Nur so ist nämlich die erforderliche Heizleistung gewährleistet und ein wohliges Wärmegefühl sichergestellt. Meist wird der nach der Norm berechnete Heizwärmebedarf auf mehrere Infrarotpaneele aufgeteilt, die gleichmäßig über die zu beheizende Wohnfläche verteilt werden.

Wie schaut es bei den Garantiebestimmungen aus?

Wenn Hersteller mehr als die gesetzliche Mindestgarantiezeit von zwei Jahren bieten, dann ist das zwar ein Indikator für eine solide, lange Haltbarkeit des Produktes, hinterfragen Sie jedoch die Voraussetzungen und lesen Sie das Kleingedruckte! Manche Hersteller schreiben in die Garantiebestimmungen, dass diese nur gültig sind, wenn Fachpartner die Geräte auch dimensioniert und in Betrieb genommen haben, weisen aber im Verkaufsgespräch nicht darauf hin. Längere Garantiezeiten zu „kaufen“ (höherer Anschaffungspreis) ist grundsätzlich unseriös!

 

 

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Datum: 05.12.2022
Kompetenz: Heizung

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