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Linoleum, Kork & Co. reinigen und reparieren

Elastische Bodenbeläge sind sehr strapazierfähig und entsprechend beliebt. Unschöne Kerben und Risse treten hier selten auf. Doch selbst der robusteste Kunststoffboden hat seine Grenzen zum Beispiel bei extremer Feuchtigkeit oder Hitze.

Ob Linoleum, Kork oder Naturkautschuk, die elastischen Bodenbeläge erfreuen sich hoher Beliebtheit. Neben Böden aus Holz oder aus Stein benötigen sie verhältnismäßig wenig Pflege. Gibt es doch einmal Flecken, Risse oder Dellen, können diese recht schnell und einfach entfernt werden. Hier die Tipps:

Robust natürlich: Linoleum

Linoleum ist durchgehend eingefärbt, wodurch Kratzer und selbst Brandflecke kaum auffallen. In der Regel ist er zuverlässig schmutzabweisend, hygienisch und anspruchslos in der Pflege. Um den Glanz dauerhaft zu erhalten, ist die Zugabe von Schmierseife oder Glanzwachsen ins Wischwasser zu empfehlen. Beim Wischen sollte man übrigens nur lauwarmes Wasser verwenden und nicht zu nass wischen, da der Bodenbelag bei konstanter Staunässe verrotten kann. Alkalische Reinigungsmittel sind grundsätzlich nicht geeignet. Die erste Wahl bei hartnäckigen Flecken sollte daher Terpentin sein. Ab und an empfiehlt sich das Bohnern mit Leinöl, um den Boden geschmeidig zu erhalten.

Flexible Gummibeläge

Feuchtigkeit kann diesen Bodenbelägen aus Synthesekautschuk oder einer Natur-Synthesekautschuk-Mischung nichts anhaben. Selbst Bürostuhlrollen und ähnliche Dauerbelastungen hinterlassen keine sichtbaren Spuren. Besonders beliebt ist er daher in Hobby- und Kellerräumen oder auf Terrassen. Weitgehend chemikalienbeständig kann man hier Flecken unbesorgt bekämpfen. Mechanisch beschädigte Stellen lassen sich zudem unkompliziert austauschen, denken Sie also daran, beim Kauf der Matten eine kleine Austausch-Reserve einzulagern.

Das Naturwunder Kork

Als natürlicher und allergikerfreundlicher Bodenbelag wirkt Kork hinsichtlich seiner harmonischen Optik deutlich wohnlicher als etwa Linoleum. Der Boden ist allerdings empfindlich gegen Staunässe und daher nur in weniger stark beanspruchten Wohnräumen sinnvoll. Stärker beanspruchte Böden sollten ein Profil von circa fünf Millimeter haben und zudem gut versiegelt sein. In der Regel ist der Schutzlack mehrfach aufzutragen und bei Schadstellen regelmäßig zu erneuern. Zum Beseitigen hartnäckiger Flecken haben sich Spezialprodukte für Korkböden bewährt. Bevorzugt nebelfeucht gewischt sollte Kork vor Nässe geschützt werden.

Flächig aufgequollene Korkböden sind leider meist nicht mehr zu retten. Begrenzt sich die Schädigung auf kleinere Flächen, lässt sich unter Umständen der aufgequollene Boden durch das Auflegen schwerer Gegenstände (Achtung: saugstarkes Handtuch unterlegen!) wieder etwas egalisieren. Ansonsten sollten Sie am besten die betroffenen Platten einzeln austauschen. Abschleifen ist nur bei älteren, massiven Korkböden möglich.

Holz-Illusion Laminat

Die Mixtur aus Kunststoff und Press-Spanplatte ist preisgünstig, leicht zu verlegen und zudem pflegeleichter als Parkett. Bitte einen Laminatboden nie zu feucht wischen! Staunässe schädigt nicht nur den Boden, sondern kann zudem gesundheitsschädliche Formaldehydauslösungen hervorrufen. Laminat ist eben kein Naturprodukt wie Holz oder Kork. Daher sollten Sie Laminat auch niemals mit einem Dampfreiniger bearbeiten. Das wäre auch nicht nötig, da Laminat kaum Verfärbungen aufnimmt. Sollten einmal wischfeste Flecken entstehen, lassen sich diese am besten mit Aceton (Nagellackentferner) oder Waschbenzin entfernen. Schadstellen wie Löcher und tiefe Kratzer sind hingegen kaum zu beheben, da ein Abschleifen des Bodens nicht möglich ist. Im Fachhandel sind versiegelnde Pflegeprodukte erhältlich, die zumindest oberflächliche Kratzer und Rillen etwas ausgleichen.

Dauerpflegefall Teppich

Bei der Teppichflecken-Beseitigung geht es oft um Sekunden. Lassen Sie am besten gar nicht erst zu, dass insbesondere Flüssigkeiten einziehen. Da ist der Griff zu saugstarken Küchentüchern als Erste-Hilfe-Maßnahme immer sinnvoll, damit sich die Fasern gar nicht erst voll saugen können. Danach sollte direkt eine Fleckenbeseitigung mit handelsüblichen Teppichreinigern erfolgen, die gerade bei noch frischen Flecken die besten Erfolge erzielen.

Je nach Teppichqualität kann es allerdings zu unschönen Ausbleichungen kommen. Probieren Sie direkt nach dem Kauf an einer unauffälligen Stelle aus, welches Reinigungsprodukt für Ihren Teppich geeignet ist. Kontinuierliche Verunreinigungen wie Laufspuren lassen sich durch eine regelmäßige Grundreinigung beseitigen. Wer sich den Kauf teurer Spezialprodukte sparen möchte, kann hier übrigens auch auf eine lauwarme Waschmittel-Wasserlösung zurückgreifen, die sich mit einem grobporigen Schwamm sehr gut aufschäumen und dann möglichst trocken auftragen lässt, danach einwirken lassen und nach dem Trocknen absaugen.

 

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Datum: 13.10.2015
Kompetenz: Beläge und Boden

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