Nutzen und Funktion von Luftentfeuchtern
Ist die Feuchtigkeit erst einmal in den Räumen, ist es schwierig, sie wieder loszuwerden. Ein Luftentfeuchter kann bei der Problembeseitigung viel bringen. Wie und wo ein Raumentfeuchter wirkt und was Sie beim Einsatz beachten müssen.
Was mit muffigem Geruch beginnt, endet leider allzu oft beim Schimmel. Feuchte Räume sind nicht nur sehr unangenehm und ungesund, sie können auf Dauer zu ärgerlichen Bauschäden aufgrund feuchten Mauerwerks führen.Deshalb heißt es, früh genug entgegensteuern!
Wie funktioniert ein Luftentfeuchter?
Grundsätzlich unterscheidet man Kondenations- und Adsorptionstrockner. Erstere arbeiten wie wir es von Kühlschränken kennen mit einem Kältemittel, das die Feuchtigkeit aus der Raumluft holt, kondensiert und in einem Behälter sammelt. Wichtig: Kondensentfeuchter sollten nur in Räumen eingesetzt werden, in denen geheizt werden kann.
Nicht so häufig im Privatbereich werden Adsorptionstrockner eingesetzt, nicht zuletzt, da sie aufgrund ihrer Technik einen hohen Stromverbrauch haben. Hier wird mit einem Trockenmittel die Feuchtigkeit aus der Raumluft gefiltert und über einen Abluftschlauch nach draußen geleitet.
Weitere Unterscheidungsfaktoren sind die Leistungsklasse des Luftentfeuchters und seine Nennleistung in Watt. Wobei die Nennleistung immer ein Spitzenwert ist und nicht direkt auf den Stromverbrauch schließen lässt. Warum? Für den Verbrauch der Geräte ist vor allem die Umgebungstemperatur ausschlaggebend: Je niedriger die Temperatur, desto kleiner der Stromverbrauch (aber auch die Entfeuchtungsleistung) und je wärmer die Umgebung, desto höher der Stromverbrauch (und die Entfeuchtungsleistung). Daher muss die Aufnahmeleistung im Dauerbetrieb gecheckt werden. Nehmen wir an, der zu entfeuchtende Raum hat 20 Grad Celsius, dann sollte die Aufnahmeleistung nicht höher als 0,2 (20 Liter Dimensionierung) bis 0,5 kW/h (30 Liter Dimensionierung) betragen.
Wie lang sollte man den Luftentfeuchter stehen lassen? Wie soll man ihn einstellen?
Grundsätzlich sollte ein Luftentfeuchter in etwa zehn Liter pro Tag an Entfeuchtungsleistung bringen, dann können Sie von einem raschen und nachhaltigen Ergebnis bei der Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen (z. B. Badezimmer) ausgehen. Müssen Sie nach einem Feuchteschaden das nasse Mauerwerk im Keller (größerer Raum, höhere Luftfeuchte, nicht geheizt – je niedriger die Raumtemperatur, desto höher die nötige Entfeuchtungsleistung) wieder trocken kriegen, wird das aber nicht ausreichen. Ganz generell sollte bei solchen größeren Schäden ohnedies ein Bautrockner verwendet werden, und kein einfacher Luftentfeuchter, der in Wirklichkeit ja nichts anders macht, als die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
Immer wieder hört man vom so genannten Kapilarabriss. Er soll auftreten, wenn zu schnell getrocknet wird, sprich die Wandoberfläche so trocken gehalten wird, dass die Feuchtigkeit von innen nicht mehr nach außen dringen kann. Laut Experten ist dies aber in der Realität nicht möglich, da eine haushaltstaugliche Kältemaschine niemals so stark entfeuchten kann. Selbst Adsorptionstrockner schaffen so einen Abriss nur, wenn extrem überdimensioniert wird.
Die ideale Luftfeuchtigkeit in Ihren vier Wänden
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Wo und wann Luftentfeuchter verwenden?
Luftentfeuchter haben viele Einsatzbereiche! Hier eine Auflistung der wichtigsten und gängigsten Situationen:
Nach Wasserschäden: Wenn der Schaden behoben wurde und kein Wasser mehr austritt, bleibt die Feuchtigkeit noch über einen langen Zeitraum in der Luft enthalten. Hier kann ein Luftentfeuchter entsprechend Abhilfe schaffen bevor es zu Langzeitschäden wie feuchtem Mauerwerk und Schimmel kommt.
Im Bad: Wir duschen, baden, hängen die nassen Handtücher auf und vieles mehr. Das Bad ist garantiert ein Ort mit entsprechend hoher Luftfeuchtigkeit. Auch hier kann einfach reguliert werden, um das ideale Klima zu erhalten.
Im Neubau: Alles ist neu, alles ist trocken? Stimmt nicht! Gerade im Neubau ist aufgrund immer kürzerer Bauzeiten oft noch Feuchtigkeit ein Thema. Hier empfehlen wir immer den Einsatz von einem Luftentfeuchter damit „neu“ auch lange „neu“ bleibt.
Vorteile | Nachteile |
Starke Leitung | Hoher Energieverbrauch |
Konstantes Ergebnis | Lautes Betriebsgeräusch |
Anders als bei der Kondensation wird bei diesen Modellen die Luftfeuchtigkeit durch ein Trocknungsmittel entzogen. Dafür wird ein entsprechendes Granulat in den Luftentfeuchter eingebracht, das, sobald es gesättigt ist, auch wieder ausgetauscht werden muss. Der Einsatz von Granulatentfeuchtern in Räumen mit mehr als 25 Quadratmetern ist nicht zu empfehlen!
Vorteile | Nachteile |
Geringe Kosten bei der Anschaffung |
Granulat muss regelmäßig erneuert werden |
Kein Stromverbrauch | aufgrund seiner eher geringen Leistung nicht für große Räume geeignet |
Vorteile | Nachteile |
ehr effektiv im Ergebnis | hohe Anschaffungskosten |
Einsatz auch bei Minusgraden möglich |
hoher Energieverbrauch |