Innovativ: Heizen und Kühlen mit Beton
Im Sommer angenehm kühl, im Winter wohlig warm: Genießen Sie das ganze Jahr über ein wohltemperiertes Heim mit dem ...
Er ist DER Baustoff des 20. Jahrhunderts und hat bis heute nicht an Beliebtheit und Anziehungskraft eingebüßt. Beton ist ein künstliches Gestein und wird aus Wasser plus Zement (=Zementleim), Gesteinskörnungen oder auch künstlichen Zuschlagstoffen hergestellt. Neben den Bestandteilen Zement, Wasser und Gesteinskörnungen bilden unterschiedliche Arten von Poren das Betongefüge. Außerdem enthält Beton Aluminium-, Eisen- und andere Oxide in gebundener Form. Das Bindemittel, das die Zuschlagteilchen fest und dauerhaft miteinander verkittet, ist der aus Wasser und Zement gebildete Zementleim. In der Regel besteht ein Kubikmeter Normalbeton aus 2.000 kg Kies, 250 bis 400 kg Zement und 150 kg Wasser.
Die Zuschlagstoffe, die Zementmischung und vor allem die Zusätze (z. B. Beschleuniger, Betonverflüssiger, Plastifizierungs-Mittel, Dichtungs-Mittel etc.) bestimmen die Eigenschaften und Einsatzgebiete des Betons.
Den größten mengenmäßigen Anteil am Beton haben die Zuschlagstoffe. Man unterscheidet dabei drei Gruppen:
Die Zuschläge müssen gemischtkörnig sein, damit die Zwischenräume zwischen größeren Körnern durch kleinere Zuschlagkörner aufgefüllt werden. Im Normalfall sind die zwischen den einzelnen Zuschlagkörnern vorhandenen Hohlräume mit feineren Körnern und mit Zementstein ausgefüllt. Wenn hingegen größere Körner fehlen, steigt der Zementverbrauch. Grundsätzlich hängt die Korngröße auch von der Bauteilgröße und von der Armierungsdichte ab. Der Zementverbrauch ist auch Abhängig von der Art der Körner: je runder und kompakter die Körner sind, desto weniger Zement wird benötigt.
Stahlbeton: Besteht aus Beton und Bewehrungsstahl und wird bei Stellen, die einer hohen Zugbeanspruchung ausgesetzt sind, verwendet. Dafür werden im Beton zur Aufnahme der in den Bauteilen auftretenden Zugspannungen Stahlarmierungen eingebaut. Damit diese Bewehrung im Stahlbeton nicht rosten kann, muss einerseits der Beton ausreichend verdichtet werden und zudem eine Mindestüberdeckung der Stahleinlagen mit Beton gegeben sein. Da die Verbundwirkung wesentlich für die Gesamtfestigkeit des Werkstoffes ist, wird üblicherweise Baustahl mit aufgewalzten Rippen (sogenannter ”Rippentorstahl”) bzw. Baustahlgitter verwendet.
Faserbeton: Zur Verbesserung der Zugfestigkeit werden Fasern aus Glas, Stahl, Kunststoff oder Kohlenstoff zugemischt. Durch Verwendung eines Faserbetons, werden eventuelle Rissbildungen im Beton, die bei höheren Zugbeanspruchungen entstehen, minimiert.
Splittbeton: Enthält neben Zement und Wasser auch Splitt, der ihn wasserdurchlässiger macht. Der Vorteil: geringe Frostgefahr im Winter
Polymerbeton: Hier ersetzt ein Polymer, also ein Kunststoff, den Zement als Bindemittel. Wegen der geringen Erhärtungszeit werden mit Polymerbeton hauptsächlich bestehende Bauteile, Straßen oder Brücken saniert.
Lichtbeton: Lichtdurchlässiger Beton weist einen Glasfaseranteil von drei bis fünf Prozent auf. Lichtwellenleiter im Beton ermöglichen Effekte, Kontraste und Strukturen, die durch den Beton sichtbar sind. Anwendungsmöglichkeiten: Raumteiler, Treppenstufen, Einbauten für Wellnessbereiche, etc.
Selbstverdichtender Beton: Enthält neben Zement und Wasser neuartige Fließmittel auf Basis von Polycarbonat Polycarboxylat-Ethern. Beim selbstverdichtenden Beton entfällt das Rütteln als Arbeitsschritt, er hat eine weichere Konsistenz und weist ein extrem gutes Fließverhalten auf. Der Vorteil liegt in einer fast porenlosen Betonoberfläche.
Selbstreinigender Beton: Superhydrophile Oberflächen besitzen eine mikroskopisch kleine, raue, noppenartige Struktur. Schmutzpartikel, die in der Regel größer als die Noppen sind, setzen sich auf den Spitzen der Noppen ab und werden von abfließenden Wassertropfen abgewaschen. Die Oberfläche wird durch den Einsatz von photokatalytisch wirksamen Metalloxiden oder -sulfiden, z.B. Titandioxid umgestaltet und in bestimmter Weise mit UV-Licht bestrahlt, so dass eine reinigende und schadstoffzersetzende Wirkung einsetzt.
Durch die Verwendung von Fasern aus Glas, Kunststoff, Stahl oder Kohlenstoff können die Eigenschaften wie Zugbelastbarkeit oder Schlagzähigkeit vom Beton noch weiter verändert werden. Auch die Rissbildung kann durch oben genannte Fasern verringert werden:
Bei größeren Betonarbeiten werden behördlich Betongüten-Überprüfungen vorgeschrieben. Dazu werden Betonprobekörper hergestellt, welche in staatlich autorisierten Prüfanstalten geprüft werden. Die Entnahme des Betons aus der Betonmischungen sollte in Anwesenheit eines Vertreters des Bauherrn oder Auftraggebers erfolgen. Sind bei dem Bauvorhaben hohe Betongüten (z. B. Dichtbeton, frost- und tausalzbeständiger Beton) erforderlich, kann eine solche Überprüfung dem Bauherrn zusätzliche Gewissheit über die ordnungsgemäße Ausführung geben.
Wasser-Zement - WertDieser Wert gibt das Verhältnis der beim Mischen verwendeten Mengen an Wasser und Zement (in kg Masse) an. Die Reaktion von Zement mit Wasser wird als Hydratation bezeichnet. Zur vollständigen Hydratation braucht es 40 Prozent der Zementmasse an Wasser. Wenn beim Mischen mehr Wasser zugesetzt wird, kann dieses vom Zement nicht mehr gebunden werden, es bleibt in winzigen Poren über. Der Wasser-Zement-Wert ist wesentlich zur Erreichung der Betonfestigkeit und abhängig von der Menge der Zuschläge für die gewünschte Betonkonsistenz. |
Im frischen Zustand ist Beton formbar, durch komplexe chemische Prozesse härtet Beton nach einiger Zeit völlig aus. Der Baustoff wird auf der Baustelle hergestellt oder als Transportbeton angeliefert, in eine vorgefertigte Form (Schalung, Schalsteine, Mantelbeton o.ä. ) eingebaut, verdichtet und gegen das Austrocknen geschützt. Im frischen Zustand ist Beton formbar, durch komplexe chemische Prozesse härtet er nach einiger Zeit aber völlig aus. Die Aushärtung kann an der Luft aber auch unter Wasser stattfinden. Für die Austrocknung von Beton ist auch die Verdunstung des Wasseranteils erforderlich. Diese darf aber nicht zu rasch erfolgen, da sonst die chemischen Prozesse nicht mehr vollständig ablaufen könne. Der Beton ”verdurstet”!
Nach der ausreichenden Erhärtung des Betons werden (wenn Schalungselemente vorhanden) die Schalungen entfernt. Beim Einbau von Beton ist primär darauf zu achten, dass es nicht zu einer Entmischung oder frühzeitiger Aushärtung kommt. Beton sollte daher auch immer nur in jenen Mengen bereitet werden, welche auch sofort eingebracht und verdichtet werden können.
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AutorIn: Veronika Kober
Datum: 09.07.2018Nichts mehr verpassen: Abonnieren Sie jetzt den Newsletter von wohnnet
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