Pflanzplan: Freund und Feind im Garten
Pflanzenschutz heißt, die Pflanze zu schützen. Um dies auf biologische Weise zu tun, sollten Sie die logischen Zusammenhänge in der Natur kennen und verstehen. Mit einem guten Pflanzplan können Sie so auch natürlich gegen Schädlinge und Schäden vorgehen.
Allelopathie nennt sich die Lehre von der gegenseitigen Beeinflussung verschiedener Pflanzenarten über Wuchs- und Hemmstoffe, die von Pflanzen ausgeschieden werden. Die Anbaupläne sollten immer gute wie auch schlechte Nachbarn berücksichtigen.
Was sich schützt…
Pflanzen, die sich gegenseitig schützen sind unter anderem die folgenden:
- Kopfsalat und Radieschen – vor Erdflöhen
- Karotten und Zwiebel – vor der Zwiebel- und der Möhrenfliege
- Kohl und Tomaten – vor der Kohlfliege und Kohlweißlingraupe
- Schnittsellerie und Kohl – vor Erdflöhen und Raupen
- Bohnen und Bohnenkraut – vor Blattläusen
- Kapuzinerkresse unter Obstbäumen – vor Blattläusen
- Erdbeeren und Senf oder Knoblauch – vor Nematoden
…und was sich behindert
Ungeeignete Nachbarn sollten voneinander ferngehalten werden, denn sie können Schädlinge und Krankheiten fördern. Nicht nebeneinander pflanzen sollten Sie:
- Bohnen und Gurken
- Kohlarten und Rettich
- Kohlarten und Senfsaat
- Salat und Gurken
- Spinat und Bohnen
- Fenchel und Tomaten
- Kartoffeln und Sonnenblumen
- Erbsen und Bohnen
Den richtigen Zeitpunkt finden
Mit Hilfe gezielter Anbaumaßnahmen sowie dem geeigneten Bepflanzungszeitpunkt kann Krankheits- und Schädlingsbefall ebenfalls vorgebeugt werden. Bohnen und Gurken keimen viel besser, wenn man die Aussaat erst Mitte bis Ende Mai vornimmt. Bei früherer Aussaat ist die Bodentemperatur noch zu niedrig und die Sämlinge werden anfällig für Krankheiten. Im Übrigen kann man die Kohlfliege austricksen, indem man mit der Pflanzung des Kohls bis nach der Rosskastanienblüte wartet. In dieser Zeit beginnt nämlich die Eiablage der Kohlfliege. Auch die Gladiolen können bei rechtzeitigem Handeln vor Schaden oder vielmehr Schädlingen bewahrt werden. Der Gladiolenblasenfuß verlässt nach dem Ausmachen der Pflanzen im Herbst die Blätter und wandert in die Gladiolenknollen, wo er auch überwintert. Dies kann leicht verhindert werden, indem man sofort bei der Ernte das Laub der Gladiolen von den Knollen entfernt und vernichtet.
Klug gepflanzt ist halb bekämpft
Mit dem gezielten Einsatz bestimmter Pflanzen verderben Sie so manchem Schädling ganz schnell den Appetit. Auf folgende Pflanzen reagieren unwillkommene Gäste verlässlich mit Abwehr:
- Ameisen bei Lavendel und Farnkraut
- Wühlmäuse bei Steinklee, Wolfsmilch, Kaiserkrone, Knoblauch, Hundszunge
- Schnecken bei Senf, Thymian, Ysop, Salbei, Knoblauch
- Nematoden bei Ringelblume und Studentenblumen (Tagetes)
- Möhrenfliegen bei Zwiebel und Salbei
- Erdflöhe bei Pfefferminze und Salat
- Der Kohlweißling bei Pfefferminze, Salbei, Thymian
- (Blatt-)Läuse bei Kapuzinerkresse, Lavendel und roten Margeriten
Natürliche Feinde ins Beet holen
Die wohl natürlichste und ursprünglichste Methode der Schädlingsbekämpfung ist der Einsatz von natürlichen Gegenspielern. So vertilgt der Igel beispielsweise Insekten aller Art, Larven und Puppen, Schnecken und Würmer. Spitzmäuse erbeuten Engerlinge, Maulwurfsgrillen, Drahtwürmer und Schnecken. Sie legen keine unterirdischen Gänge an und fressen daher weder Pflanzen noch Wurzeln.
Der Marienkäfer jagt sowohl als Larve als auch als entwickelter, fertiger Käfer jede Menge Blattläuse und Spinnmilben. Die Larven der Schwebfliegen gehören zu den erfolgreichsten Blattlausvertilgern und verzehren außerdem Blutläuse, kleine Raupen, Larven und Spinnmilben. Ohrwürmer gelten als Allesfresser. Sie verspeisen vor allem Blattläuse, Spinnmilben sowie die Larven und Eier verschiedenster Schädlinge. Der Hundertfüßler ernährt sich von Insektenlarven, Raupen, Maden und anderen Kleintieren.