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Was tun gegen Unkraut?

Auch wenn der Begriff "Unkraut" den damit bezeichneten Pflanzen unrecht tut, sollte sich nicht alles im Garten wild verbreiten. Wir zeigen, was Sie gegen Wildwuchs tun können und warum so manche als Unkraut deklarierte Pflanze doch ganz nützlich ist.

Der Name trügt: Eigentlich ist Unkraut gar nicht unbedingt ein "Un-Kraut" – schon alleine deshalb nicht, weil nicht alle der unliebsamen Pflanzen aus der Gattung der Kräuter kommen. Die Bezeichnung „Wildpflanzen“, als Gegenteil zu kultivierten Zuchtpflanzen (zu denen Zierarten ebenso wie Nutzarten gehören), trifft es schon eher.

Stopp! Nicht jedes Unkraut muss bekämpft werden!

Hat sich in Ihrem Garten Wildwuchs breitgemacht, sollten Sie genau hinschauen, bevor Sie sich an die komplette Vernichtung aller "Eindringlinge" machen. So manche Unkräuter sind nämlich gar nicht so unnötig und unnütz! Und was noch wichtiger ist: Sie können ein Indikator für Mangelerscheinungen Ihres Gartenbodens sein.

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Essbares Unkraut: Smoothie statt Kompost

Nicht jede Wildpflanze ist gleich ein Störenfried im Garten. Brennnesseln mögen zwar bei Berührung sehr unangenehm sein, Brennnesseljauche gibt aber einen biologisch einwandfreien Dünger ab. Für Schmetterlingsraupen sind sie zudem ein wichtiges Grundnahrungsmittel und für Gartenbesitzer ein erfreulicher Anblick: Wer sieht nicht gerne Rotklee-Bläulinge oder Tagpfauenaugen über seinen Blumenbeete tanzen? Außerdem kann aus Brennnesseln ein heilsamer Teezubereitet werden (zum Beispiel gegen eine lästige Blasenentzündung) und dank ihres nussigen Geschmacks auch hervorragend für Suppen oder Salate verwendet werden. Löwenzahn, Gänseblümchen, Knoblauchsrauke oder Hirtentäschel, alle als Unkraut verrufen, sind ebenfalls essbar. Sauerampfer, Vogelmiere oder Gundermann lassen sich ideal in einen grünen Smoothie zugeben.

Warum macht sich Unkraut im Rasen breit?

Ein gepflegter Rasen ist zweifelsohne ein schönes Aushängeschild. Wächst auf ihm zu viel Moos anstelle von Gras, ist das ein Anzeichen für zu sauren Boden. Vertikulieren des Rasensund anschließendes Einarbeiten von Kalk und Sand wirken gegen Übersäuerung an. Mit regelmäßiger und richtiger Rasenpflege lassen sich Vermoosung und andere unerwünschte Wildpflanzen verhindern.

Was hilft gegen Unkraut?

Der gesündeste Nebeneffekt hilft nichts, wenn aufgrund des Wurzelwerks der Unkräuter den anderen Pflanzen das Wasser entzogen wird oder sie im wahrsten Wortsinne in den Schatten gestellt werden. Zu viel Klee rücken Sie zum Beispiel mit stickstoffhaltigem Dünger zu Leibe. Löwenzahn können Sie durch das Abschneiden der Blüten (noch vor der Fruchtreife) prophylaktisch eindämmen. Mulchen oder eine Schicht Stroh im Blumen- oder Gemüsebeet hemmen ebenfalls das Unkrautwachstum. Gemulcht wird übrigens entweder mit Rasenschnitt (dient gleichzeitig als Düngmittel!), Holzfaser oder Rindenmulch. Letzterer findet vor allem bei Gehölzen (Sträucher, Bäume, Beerengewächse, etc.) Anwendung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, legt unter die Mulchschicht Unkrautvlies oder Karton.

Unsere Top-Tipps:

  • Jäten ist zwar mühsam, aber das natürlichste und bei geringem Befall das effektivste Mittel gegen Unkraut. Bei tiefreichenden Wurzeln (z. B. von Löwenzahn oder Ampfer) empfiehlt sich ein Unkrautstecher. Nach einem kräftigen Regenfall lassen sich die Wurzeln oft leichter entfernen!
  • Mit einem Fugenkratzer können die Zwischenräume von Wegen oder Terrassen von Unkraut befreit werden. Kochendes Wasser auf das ungebetene Unkraut gießen, trocknen lassen und dann die Reste entfernen funktioniert hier ebenfalls sehr gut.
  • Mit Unkrautvliesen- oder folien kämpfen Sie biologisch und umweltfreundlich gegen Unkraut an, und zwar bevor es entsteht! Verlegen Sie die Bahnen mit gut 10 cm Überlappung auf die gesäuberte Pflanzfläche. Danach schneiden Sie kreuzförmige Schnitte in das Vlies und setzen die Pflanzen ein. Über das Vlies streuen Sie zuletzt eine 5 cm hohe Schicht aus Rindenmulch, Holzhäcksel oder Kies.
  • Geduldige Gartler können mit einer UV-stabilen schwarzen Folie bzw. einer 5 cm hohen Schicht aus alten Zeitungen gegen das Unkraut arbeiten und im besten Fall nach einem Jahr auf unkrautfreier Fläche neue Pflanzen ansetzen. Wichtig: Die Folie muss absolut lichtdicht sein!
  • Unkrautvernichtungsmittel bzw. Herbizide sollten nur im allergrößten Notfall und als Ultima Ratio in Betracht gezogen werden. Wenn Sie zu so einem Mittel greifen, geben Sie unbedingt biologisch abbaubaren Produkten den Vorzug! Vor allem, wenn Ihr Garten für Kinder oder Haustiere ein sicherer Ort zum Spielen sein soll.

 

AutorIn:
Datum: 12.07.2019
Kompetenz: Garten und Zaun

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